Politik und Parteien heutezutage
Was haltet ihr von den Parteien heutzutage und für welche seid ihr und wieso?
8 Antworten
Mein Vertrauen in die Politik ist ziemlich gering. Es ist ein dreckiges Geschäft, bei dem die größten Egoisten an der Spitze sind, um Macht zu haben und sich selbst zu bereichern. Da geht es nicht darum, die Kraft dem Wohl des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden.
Es gab Zeiten, in denen das noch (teilweise) anders war und auch entsprechende Politiker - siehe Adenauer, der unser Land von einem gehassten und zerbombten Nazi-Deutschland zur wirtschaftsstarken und respektierten BRD gemacht hat ... oder Helmut Schmidt, der stets durch seine ehrliche und pragmatische Art überzeugte. Klar, Politiker belügen uns ständig, um sich ihre Macht zu sichern - aber gute und aufrichtige Politiker gab es früher noch.
Vertrauen in Politiker und ParteienEs gibt bei mir kaum Politiker und Parteien, denen ich wirklich vertraue - Politik ist und bleibt ein schmutziges Geschäft. Nicht wählen ist für mich allerdings keine Option und ich möchte dennoch in gewisser Weise eine Partei unterstützen, die meinen Werten und Inhalten am ehesten entspricht. Am ehesten vertraue ich der AfD noch, die haben viele gute Politiker (Weidel, Baumann, Boehringer, Urban, Chrupalla, etc.). Solchen wie Höcke und Krah bringe ich kein Vertrauen entgegen, da ich wesentlich moderater und gemäßigter bin.
die haben viele gute Politiker (Weidel, Baumann, Boehringer, Urban, Chrupalla, etc.)
Bevor ich laut in Gelächter ausbreche, nehme ich mich mal zusammen und frage dich ganz ernsthaft: Was ist denn "gut" an den genannten Politikern? Worin genau sind die gut?
Was haltet ihr von den Parteien heutzutage
Sie erfüllen immer noch eine wichtige Aufgabe.
In einer Parlamentarischen Demokratie wählen wir Leute, die für uns die Arbeit machen (Gesetzgebung, Regieren). Ich selbst habe weder Zeit noch Lust noch ausreichend Wissen, diese Arbeit in Berlin zu machen. Also bin ich erstmal froh, dass es noch Leute gibt, die den Job machen wollen.
Parteien geben Orientierung. Wenn wir reine Personenwahlen hätten (wie z.B. in den USA) wäre es für den einzelnen Wähler viel schwieriger, sich zu orientieren. Zu wissen, wer wofür steht. Außerdem besteht bei Personenwahlen immer das Risiko, dass es in Klamauk und Reality TV ausartet. Siehe Trump.
- Bin ich von einigen Parteien enttäuscht? Klares Ja. Insbesondere von der SPD erwarte ich eine Rückkehr zu ihren Wurzeln, echte Sozialpolitik. Und Aufräumen mit den Russland-Seilschaften in der Partei.
- Stelle ich deswegen die Sinnhaftigkeit aller Parteien in Frage? Klares Nein. Ich kann immer noch aus allen "schlechten" Parteien die wählen, die am wenigsten schlecht ist. Die perfekte Partei gibt es sowieso nicht.
Es gibt keine Partei, die 100% meiner Interessen abdeckt. Ich stelle mir bei jeder Wahl die Frage: Welche Partei ist von allen Übeln das geringste Übel? Die wähl ich dann. Denn gar nicht zur Wahl zu gehen, oder Radikale zu wählen, kommt für mich nicht in die Tüte.
Wählen zu können, ist ein Privileg. In einer Demokratie zu leben, ist ein Privileg. Funktionierende Parteien zu haben, von denen die meisten noch seriös sind, ist ein Privileg. Vergleich mal die deutsche Parteienlandschaft mit anderen Ländern. Wir sind da noch sehr, sehr gut dran. Das sollten wir auch mal zu schätzen wissen.
Grüß Dich Paul0011
Unsere Verfassung verlangt demokratische Parteien, um ihr zu genügen. Alles andere ist ausgeschlossen. Anhand der sich herauskristallisierten Notwendigkeiten einer sozialökologischen Transformation, ist Investition und Zusammenarbeit nötig. Dafür gibt es meines Erachtens gar keine Alternative. Die letzten 16 Jahre der alten Regierung hat alles liegengelassen und muss jetzt unter ziemlich großen Anstrengungen nachgeholt werden. Da kann sich keine Partei herausreden und alles in ein düsteres und depressivwirkendes Umfeld stoßen und auf diese Weise die Menschen dazu zu bringen, sich für das Leben zusammenzureissen. Das wird nicht gelingen, da scheint es bequemer zu sein anzuklagen als sich zu verändern. Damit dies aber wegen der Beschwerden die das verursacht gelingt, ist zwar zu verstehen das zu bejammern, aber nur Hoffnung und bewusste positive Zukunftbewältigung schafft die dazugehörige Motivation. Das braucht Zeit und ist der neuen Regierung nicht anzulasten.
Dazu haben haben Bündnis90/Die Grünen ein besseres Rezept anzubieten, das dem viel eher gerecht wird. Die Grundlagen dafür, so wie ich das sehe, sind diese:
Bündnis90/Die Grünen ist eine ganzheitlich denkende Partei. Sie ist konservativ und progressiv zugleich. Konservativ meint hier, das es universelle Werte der Menschheit gibt, die auch in der Charta der Vereinten Nationen durch alle Länder der Erde (bis auf ein paar wenige kleine Länder) unterschrieben worden ist und um des überlebenswillen verteidigt werden muss. Progressiv meint, das wir als Partei dem Fortschritt keinesfalls im Wege stehen wollen, den wünschen wir uns ja. Konservativ und gleichzeitig progressiv zu sein, bedingen einander. In diesem Prozess gilt es ständig und immer wieder einerseits auszuloten, welche politischen Entscheidungen nicht den universellen humanistischen Werten entgegen stehen, aber andererseits auch, wie man sich verhalten soll, um den Fortschritt nicht zu gefährden. Und diese Haltung umfasst alle Bereiche unseres Lebens, ohne Ausnahme. Und in diesem Zusammenhang verweise ich immer auf Albert Schweitzer. Er schuf die für mich und für sehr viele andere auf dieser Erde auch, zusammenfassend eine universelle Ethik, die es so nicht gab bzw. formuliert wurde und er war der erste Vorläufer der Umweltbewegung. Die Erkenntnis lautet so:
"Ehrfurcht vor dem Leben - Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will"
Hier ein kurzer Videoausschnitt dazu aus einem biographischen Film über ihn.
Albert Schweitzer - Ehrfurcht vor dem Leben
Anhand der verschiedensten politischen Situationen bei uns und in anderen Ländern der Welt, gilt es meines Erachtens diese Ethik überall auf der Erde zur Wirkung zu bringen. Dabei ist es leicht vorstellbar, das hierbei natürlich auch massiv Interessen berührt werden, was so manche Menschen und Länder nicht wünschen. Man muss bereit sein anzuerkennen, dass Veränderung hin zu mehr Lebensqualität, die natürlich im humanistischen Sinne zu definieren ist, für viele Menschen ein schwieriger Prozess ist und auch unsere Schwierigkeiten mitbegründet. Besonders dann, wenn die Natur über den menschengemachten (anthropogen) Klimawandel und das Artensterben bei uns, diesen äußerst tiefgreifenden Wandel einfordert, unsere Eingriffe und ihre Bedrohung durch uns einzustellen.
Und die Natur ist nicht bereit mit uns zu verhandeln. Wie auch?
Da wir selbst Natur sind, ist es uns als Menschen verwehrt, sich über sie hinwegzusetzen, denn sonst sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen und fleißig immer weiter sägen. Und dann wird eines doch sehr deutlich: unser Verhalten zu ändern, wie bereits erwähnt, betrifft das ohne Ausnahme alle Bereiche unseres Daseins. Die Folgen die sich zwangsläufig daraus ergeben, machen uns klar, das alles auf dieser Erde zusammenhängt und aufeinander wirkt. Doch nur wir Menschen sind evolutionär in die Verantwortung geworfen, sich um das Leben und die Erde zu sorgen, damit wir überleben können.
Wir hier in Deutschland haben, durchaus auch in der Folge im Namen der Menschheit, dafür zu sorgen unseren Beitrag zu leisten und bei uns anzufangen, der Ethik von Albert Schweitzer zu folgen. Nicht weil das von Albert Schweitzer stammt und der erste Umweltbeweger war, sondern weil seine Erkenntnis die ich bereits erwähnte, als universell zu betrachten ist und überall gültig ist in der Menschheit. Von diesem ganzheitlichen Standpunkt aus kann hier nicht von Ideologie mit negativer Konotation gesprochen werden, sondern von einer Weltanschauung, die sich aus natürlicher Ursache heraus von ganz allein ergibt und zur Verwirklichung drängt und von niemandem dem Grundsatz nach aufgehoben aber dennoch dagegen verstoßen werden kann. Und für letzteres gilt zuerst in diesem unserem Lande und letztlich auch anderswo, zum Wohle der Menschheit in die Tat umzusetzen. Und wieder bildet diese universelle Ethik die Grundlage. Unser Leben muss gestaltet, die Rahmenbedingungen dafür von der Politik geschaffen und im Zuge öffentlicher und privater Debatten mit anderen in unserem Auftrag (Wahl) umgesetzt werden.
Im Grunde wird durch das was ich geschrieben habe, jeder Mensch so in die Verantwortung genommen, so sehen wir als Bündnis90/Die Grünen.
Und in dem Sinne was ich schrieb, ist es für uns als Partei unmöglich, das Grundsätzliche unserer Anschauung aufzugeben. Aber gemäß der Ethik Schweitzers bleibt genügend Spielraum, diesen in allen Situationen angepasst zu gestalten und damit auch pragmatisch zu agieren und zu regieren. Letzteres wünschen wir uns natürlich besonders!
Um solche Haltung bemühen wir uns jeden Tag, auch jeder für sich in der privaten Lebensgestaltung, denke ich.
Zum Schluss
Dies ist meine persönliche Erklärung, um das zu verdeutlichen, aber ich bin kein öffentlicher Sprecher meiner Partei, aber ein Sprecher auf meine Weise eben doch.
Als Menschen sind wir fehlerhaft. Das öffentlich aber auch privat für sich anzuerkennen und Konsequenzen zu ziehen, ist aus allen Gründen die ich bereits beschrieb, eine logische Haltung, um dem Leben wahrhaftig dienen zu können.
Zukunft wird aus Mut gemacht
https://www.youtube.com/watch?v=nYXgjnWKQOE
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Danke sehr und happy Halloween 🎃
Herzlichen Dank!
In solchen Zeiten ist es erforderlich genau zu differenzieren und der Sache auf den Grund zu gehen. Da es zu viele Menschen gibt die auf die Grünen eindreschen und dies in der Regel zu Unrecht tun, sollte hier genaue Aufklärung erfolgen. Ich tue das auch, damit jeder sich genau überlegen kann, ob es wert ist, Bündnis90/Die Grünen zu wählen. 😊 Es hängt auch viel für unsere Zukunft davon ab.
Ich hoffe ich habe gut aufgeklärt! Ich bemühe mich immer darum!
Ich habe echt keine Ahnung, welche Partei ich wählen werde, wobei die Parteien aus der Ampel von vornherein wegfallen. Solchen üblen Mist hat bisher noch niemand angerichtet. Das schlimmste ist, das alles negiert wird.
Oops, da fällt mir ein, es gibt ja noch einige Parteien, die nicht wählbar sind: AFD, BSW.
Die Partei "die Linken" verschwindet, wenn sie sich nicht vorher auflöst, in der Bedeutungslosigkeit 🤣
...und wenn die CDU mit Merz an der Spitze, so weiter macht..Der hat kein Interesse für unsere Probleme, der will nur an die Macht 😚
Solchen üblen Mist hat bisher noch niemand angerichtet
Die Bilanz der Ampel ist weit besser als ihr Ruf. Ich empfehle jedem, nicht nur Springer-Überschriften zu lesen, sondern sich mal mit den Inhalten auseinander zu setzen.
Im Zusammenspiel sind SPD, Grüne und FDP aktuell ein Trümmerhaufen, das stimmt (vor allem weil die FDP alles blockiert). Für sich allein genommen haben die Ampelminister aber einiges erreicht. Viel mehr, als die Groko in den 8 Jahren zuvor. Man mag es ja "gut" oder "schlecht" finden, was erreicht wurde. Dass die Ampel viel bewegt hat, lässt sich aber nicht leugnen:
- Energiepolitisch wichtige Weichen gestellt (Abhängigkeit von Russland gelöst, Erneuerbare ausgebaut)
- Einwanderungsrecht reformiert (an die heutigen Realitäten angepasst)
- Familienrecht reformiert (antiquierte Regelungen an die aktuelle Zeit angepasst)
- Umfassende Gesundheitsreform, deren Früchte wir erst in ein paar Jahren sehen werden
- Verteidigungspolitisch wichtige Weichen gestellt (auch wenn die Bundeswehr noch viel mehr Geld bräuchte; immerhin wird ÜBERHAUPT wieder in die Bundeswehr investiert)
Ich könnte noch mehr aufzählen. Das Motto der GroKo in den Jahren zuvor lautete "weiter so wie bisher", den Status Quo verwalten. Die Ampel hat wichtige Reformen angestoßen.
Leider hieß es bei der Ampel: Stark gestartet, dann stark nachgelassen.
Die FDP befindet sich in einer internen Krise, die sie an den anderen auslässt. Die fundamentale Weigerung, die Schuldenbremse zu reformieren, ist ein schwerer Fehler und wird Deutschland ein weiteres Jahr Stillstand bescheren.
Besser wäre, zeitig neu zu wählen, dann die Schuldenbremse zu reformieren (von Merz bis Scholz bis Habeck wissen alle, dass eine Reform kommen muss). Und dann weiter im Reformkurs fortzufahren. Es sind noch riesige Infrastruktur-Reformen nötig in Deutschland. Ein Jahr Stillstand können wir uns nicht leisten.
Ich denke, die sind alle unfähig richtig zu entscheiden, z. B. bei Putins Einmarsch in die Ukraine nur diplomatisch zu reagieren, anstatt überzureagieren.
Da hat aber jemand sehr viel Mühe in die Antwort gesteckt. Danke sehr und happy Halloween 🎃