Ode an Berlin
Oh Berlin, du Stadt aus Narben und Neon,
dein Herz schlägt zwischen Kopfsteinpflaster und Kabelsalat.
Du bist laut wie eine Demo am Alex,
und leise wie der Morgen an der Spree,
wenn der Nebel noch die Brücken küsst.
Du trägst Graffiti wie andere Parfum,
dein Duft – ein Gemisch aus Döner, Regen und Geschichte.
Deine Mauern haben geteilt,
deine Straßen vereinen,
und irgendwo zwischen Späti und Sternenhimmel
vergisst man die Uhrzeit.
Du bist niemals fertig,
immer im Bau, immer im Streit,
aber genau das macht dich lebendig.
Hier tanzt man durch Nächte,
die nie enden wollen,
und findet in dunklen Hinterhöfen Licht.
Berlin, du bist keine Schönheit im klassischen Sinn –
aber du bist echt,
und wer dich einmal geliebt hat,
wird immer wiederkommen,
egal wie sehr du ihn zuvor zerrissen hast.
Berlin ich liebe Dich ♥️
2 Antworten
Bericht eines Zeitreisenden aus dem Mittelalter.
„Hört her, edle Leute! Ich bin zurück von einer Reise in eine Stadt, die sich Berlin nennt – ein Ort, größer als alle Burgen und Dörfer, die ich je gesehen habe, und dennoch so wirr wie ein Spinnennetz im Sturm. Überall ragen Türme und hohe Häuser auf, aus Stein und Glas, die so glänzen, dass man meint, Drachen hätten ihre Schuppen dort verstreut.
Die Straßen wimmeln von seltsamen Kutschen, die ohne Pferd daherkommen und wie wütende Eisenbestien dröhnen, während die Leute in seltsamen Kleidern umherlaufen – manche fast nackt, andere in bunten Hüllen, die so grell sind, dass sie die Augen stechen. Und oh, das Gemurmel! Die Menschen schreien in einer Sprache, die ich kaum erkenne, und doch verstehen sie sich, als hätten sie einen unsichtbaren Faden zwischen ihren Gedanken.
Inmitten der Stadt erhebt sich ein riesiges Tor, das „Brandenburger Tor“ genannt wird – ein steinerner Eingang, der einst vielleicht für Helden gebaut wurde, jetzt aber mehr wie ein Denkmal für die Zeiten selbst wirkt. Ringsum wimmelt es von Plätzen, auf denen man tanzt, Musik spielt und Getränke fließen, die stärker sind als jeder Trank eines Alchemisten.
Aber was mich am meisten erschütterte: die Stadt schläft niemals. Selbst bei Nacht brennen Lichter wie kleine Sonnen, die durch die Gassen glitzern, und die Menschen hetzen und lachen zugleich, als hätten sie einen Pakt mit der Zeit selbst geschlossen. Es ist laut, stinkig, bunt und verrückt – und doch pulsiert dort eine Kraft, die man kaum beschreiben kann. Berlin ist keine Stadt mehr, es ist ein wucherndes, lebendiges Tier aus Stein, Glas, Eisen und Sehnsucht. Wer dort lebt, hat das Mittelalter weit hinter sich gelassen – und doch trägt es in seinen Augen immer ein Stück von jener wilden, rohen Welt, aus der wir stammen.“
In Kooperation mit "Monday"
Berlin, Berlin (Radio-Mix 87) · John F. & Die Gropiuslerchen
Berlin, Berlin (... dein Herz kennt keine Mauern)
https://www.youtube.com/watch?v=Nxzbjpy_pc4&list=RDNxzbjpy_pc4&start_radio=1