Mobile Supermärkte.
Gefühlt sieht man sie immer seltener aber sie exestieren noch, Mobile Supermärkte. Auf dem Land sind sie für die nicht mehr mobilen Menschen die einzige Einkaufsmöglichkeit. Auch in meinem Nachbardorf kommt derzeit einer zum Einsatz. Schon die Ankündigung Norma würde dort eine Filiale neu bauen, reichte damit der letzte von 2 Dorfläden schließt. Nur kommt dieser erst mit mehrjähriger Verzögerung, unter anderem weil es Vorbehalte gab, dieser Markt könnte auch in den Nachbardörfern die Existenz der Dorfläden gefährden.
Standard-Fahrzeug für die Mobilen Supermärkte sind die Mercedes-Benz Großraumtransporter Düdo, T1 und Vario, gebaut zwischen 1965 und 2012. Und genau das könnte ihnen jetzt zum Verhängnis werden. Die Stückzahlen rechtfertigten weder die Neuentwicklung eines neuen Vario aber auch keine grundlose Einstellung, man wollte ihn sogar noch für Euro 6 ertüchtigen. Doch am Ende haben sich mal wieder die Controller durchgesetzt. Nun gibt es bei Mercedes-Benz keinen Kastenwagen mehr in der Gewichtsklasse 6 bis 7.5-Tonnen, die aber für die Mobilen Supermärkte gebraucht werden. Der Sprinter ist kein vollwertiger Vario Ersatz, schon gar nicht als Mobiler Supermarkt, weil die Kühltheke auf Kosten der Nutzlast geht. Offizieller Vario Nachfolger ist der Fuso Canter, von dem es aber keinen Kastenwagen gibt. Einziger Großraumtransporter in der Gewichtsklasse 6 bis 7.5-Tonnen ist der IVECO Daily, der aber von vielen nur als aufgeblähter Fiat Ducato wahrgenommen wird.
Gibt es bei Euch auch noch Mobile Supermärkte bzw. sind Euch Fälle bekannt, wo Unternehmen aus oben genannten Gründen den Betrieb eingestellt haben?
Düdo - gebaut von 1965 bis 1986
T1 - gebaut von 1986 bis 1995
Vario - gebaut von 1995 bis 2012
IVECO Daily - einziger auch als Kastenwagen erhältlicher 6 bis 7.5-Tonner
Fuso Canter - offizieller Nachfolger des MB Vario
8 Antworten
Ich kannte sie bis in die Siebziger rein. Danach nicht mehr wirklich.
Für die Versorgung der Dörfer und nicht so mobiler Leute eigentlich eine tolle Sache. Eigentlich, weil die leider auch deutlich teurer als normales Geschäfte waren. Daher sind sie auch verschwunden.
Ich denke aber, dass die wieder kommen werden. Hoffentlich dann mit nicht so überzogenen Preisen.
Ich kenne das auch noch so, da gab es eine klare Zielgruppe, aber die gibt es heute so nicht mehr: Diese "Dorf-Omas", oftmals Witwen oder auch Kriegshinterbliebene, ohne Führerschein und mit karger Bauern-/Witwenrente und ihr Leben lang im selben Dorf ohne Urlaub und Abwechslung (jährliches Highlight war eine Fahrt von der kath. Frauengemeinschaft in eine 50 Kilometer entfernte Stadt für 15 D-Mark inklusive Kaffeegedeck, es war genau so) gibt es heute nicht mehr.
Die Bäcker in und um meiner Heimatstadt haben den Auslieferungsservice auf den Dörfern vor rund 20 Jahren eingestellt, weil es sich nicht mehr gelohnt hat. Da waren besagte Stammkundinnen gestorben oder im Heim und alle anderen brauchten den Service eigentlich nicht, weil man ein Auto hatte oder frische Samstagsbrötchen nicht mehr zum Wochenendglück gehörten.
Letztlich müssen aber auch die Preise so kalkuliert sein, dass jeder etwas davon hat: Der Händler muss den Aufwand decken können, der Kunde muss keinen Wucherpreis bezahlen. Dann könnte die Sache laufen.
Gibt es bei uns nicht, kannte ich so auch nicht.
Bei uns gibt es einen Milchexpress, der morgens an manchen Schulen und Unternehmen vorbei fährt. Der hat Brötchen und ähnliches gebracht.
Bei uns gibt es einen Bauer der 1x in der Woche hier durchs Viertel fährt und Lebensmittel verkauft.
Der hat auch so einen Wagen und Klingelt immer wenn er durch die Straße fährt.
Dort kriegt man alles von Eier, Milch bis hin zu Wurst und Konserven.
Gerade die Älteren hier kaufen gerne bei ihm ein.
(Ich wohne in einer Kleinstadt im Kreis Unna NRW).
In meiner Kindheit gab es so einen auch im Dorf bei meiner Oma. Da hat sie immer frische Eier gekauft.
Ich kannte so was aus den 90ern aus den Dörfern, da fuhren die Bäcker mit Kleinbussen übers Land (waren aber eher günstige Modelle, ich kann mich an Mitsubishi L300 und so Zeug erinnern) und verkauften samstags sowie einmal pro Woche Backwaren und ein kleines Sortiment an Lebensmitteln. Da bekam man auch Briefmarken und die Tageszeitung. Ein Verwandter hat als Student zeitweilig einen solchen Job ausgeübt.
Wo ich wohne, ist so was nicht nötig und heute ist es oft auch so, dass auf dem Dorf selbst der 95-jährige Opa Willi den Führerschein hat und noch immer mit dem Golf III oder Ähnlichem unterwegs ist - oft auch, weil ihm keiner hilft und weil die Kinder weit weg wohnen und/oder keine Zeit haben und oft weiß er sogar, dass es besser wäre, er würde nicht mehr fahren. Die "Dorf-Omas" aus den 90ern, oftmals Witwen oder auch Kriegshinterbliebene, ohne Führerschein und mit karger Bauern-/Witwenrente und ihr Leben lang im selben Dorf ohne Urlaub und Abwechslung (jährliches Highlight war eine Fahrt von der kath. Frauengemeinschaft in eine 50 Kilometer entfernte Stadt für 15 D-Mark inklusive Kaffeegedeck, es war genau so) sind eine Zielgruppe gewesen, die es so nicht mehr gibt.
Die Bäcker in und um meiner Heimatstadt haben den Auslieferungsservice auf den Dörfern vor rund 20 Jahren eingestellt, weil es sich nicht mehr gelohnt hat. Da waren dann besagte Stammkundinnen gestorben oder im Heim und alle anderen brauchten den Service eigentlich nicht, weil mein ein Auto hatte oder frische Samstagsbrötchen nicht mehr zum Wochenendglück gehörten.
Es mag aber Gegenden geben, wo das Sinn macht, aber dann müssen auch die Preise so kalkuliert sein, dass jeder etwas davon hat: Der Händler muss den Aufwand decken können, der Kunde muss keinen Wucherpreis bezahlen. Dann könnte die Sache laufen.
hier bei mir im abgelegenen Ort war 2016 noch so ein kleiner privater Rewe Markt, der hat dann zugemacht, weil keiner hingegangen ist. Heute wären so manche froh, wenn er noch da wäre, da hin-und zurück für Supermarkt 16km.
Dann wurde der mobile Supermarkt besorgt, die Dame hatte aber anscheinend keine Lust. Sie sollte Freitags von 15 bis 16 da sein. Ich hatte mich mit ihr unterhalten, sie war der Meinung, dass sie es nicht nötig hätte auf Leute zu warten, wenn 10 min. nach 15.00 keiner da ist fährt sie wieder ab, es sollten also alle Pkt. 15,00Uhr dastehen und sich anstellen, wer nicht auf Kommando konnte hatte eben Pech. Sie hat das tatsächlich durchgezogen und ich habe so einige ältere Leutchen gesehen, die so gegen 15.15Uhr mit Einkaufskörbchen ankamen und dann noch gewartet haben, weil sie dachten sie ist zu spät. Nach ca. 4 Wochen ist sie gar nicht mehr gekommen