Ist es wirklich so schwer, das zu erkennen?

11 Antworten

Das Wahlergebnis in den USA sagt auch viel aus über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft.

Trump ist ein Symptom, nicht die eigentliche Ursache der Krankheit. Sowohl Demokraten, als auch Republikaner haben in den vergangenen Jahrzehnten Fehler gemacht. Wahlbeteiligungen von unter 50% hätte ein Alarmsignal sein müssen, dass mit der Gesellschaft etwas nicht stimmt. Die Sorgen und Nöte der Menschen wurden nicht wirklich als Problem erkannt und angegangen. Das rächt sich jetzt und ein durchgeknallter Krimineller profitiert davon.

Und da Trump dieses Mal besser vorbereitet ist als das erst Mal, könnte er Amerika so verändern, wie man es sich eigentlich nicht wünschen kann.

Stichwort: project 2025.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/trump-vertrauter-steve-bannon-wird-deutlich-jetzt-kommt-project-2025/ar-AA1tDrZt

Es bringt nichts mit Logik und Rationalität an die Sache heranzugehen.

Die Amerikaner zeigen spätestens seit der ersten Wahl von Trump, dass sie Faschismus besser finden als Demokratie. Du kriegst die Leute nicht zurück - es herrscht ein dermaßen realitätsferner Personenkult in den USA, dass man dort mit Inhalten nicht mehr weit kommt.

Abgesehen davon muss man auch Kamala Harris vorwerfen, dass sie ebenso keinerlei inhaltliche Politik gemacht, bzw versprochen hat. Auch die Demokraten reduzieren ihre Politik auf den Personenkult und nette Worte. Wirkliche politische Anhaltspunkte und konkrete Pläne hatten keine der beiden.

In den USA zählt nicht was wer vor hat, sondern wie wer sich präsentiert. Es geht darum, wer populistischer ist und wer sich besser verkaufen kann.

Und Fakt ist, die USA ist mehrheitlich so unglaublich unterbelichtet, dass Themen wie Klimaschutz, Sozialversicherung oder andere gesellschaftliche Themen einfach nicht mehr ankommen. Weil die Leute ohnehin mehrheitlich keine Ahnung von politischen Prozessen, geschweige denn von Demokratie haben.

Trump bietet den Leuten ein Ventil um Wut abzulassen und um sich tatsächlich mal schlau zu fühlen. Weil er - anders als viele Politiker - eine Zirkusshow aufzieht und wenig von Seriosität hält. Das kommt gut an bei den einfachen Leuten, die die Politik nicht verstehen und nicht verstehen wollen. Sie lassen sich lieber von Propaganda und Populismus berieseln. So läuft das in einigen Milieus übrigens auch mittlerweile in Deutschland ab. Bloß, dass wir glücklicherweise noch nicht so brainwashed sind wie die Ammis.

Woher ich das weiß:Hobby – Antifaschismus, Nihilismus, Sarkasmus, Apfelmus

Viele erkennen das. Leider nicht die meisten Amis. Sie sind noch zu rückständig als dass sie eine Frau als Präsidentin akzeptieren würden.

Man muss dabei die Entwicklug Amerikas berücksichigen. Die Zeit der Einwanderung, die Gesetzlosigkeit für lange Zeit die man nur mit Stärke und Selbsthilfe bewältigen konnte.

Daher rührt auch das Bedürfnis alles selbst entscheiden zu können, das Recht Waffen zu tragen. Die Abneigung gegen einen Sozialstaat.

Trump verkörpert das für viele mehr als Harris.

Aber Kamela Harris hätte dem Land gut getan, Trump wird die USA an der Rand des Abgrundes führen.

Und vielleicht auch die ganze Welt.

Bitte nicht falsch verstehen, aber die Mehrheit der US-Wähler interessiert sich nicht sonderlich für irgendwelche Gleichberechtigungsfragen, LGBTQ, Gendern, Umweltschutz und ein "weiter so" .

Wenn dann das "weiter so" auch noch unterstütz wird von "alles wird besser,...aber ohne guten Inhalt.." dann muss man sich nicht wundern, wenn die Bürger eben auch das Lager wechseln, das in epischer Weise von Wirtschaftsaufschwung spricht, den Bau neuer LNG Terminals, Steigender Wohlstand etc.

Bei den meisten Amis die nicht gerade aus den großen Metropolregion kommen, geht es nämlich um Existenzängste .

Harris hätte sich einen besseren Plan überlegen sollen genau diese Menschen "einzufangen". D.h. mehr Abgrenzung von der Politik Bidens mit ein paar "Big Bangs, was auch Trump Wähler die letzten 24h vor der Wahl noch angesprochen hätte. Das ist Trump eben besser gelungen.

Das muss man reflektierend dann auch so akzeptieren. Ob man ihn als Deutschen "toll" findet, oder meint, das er in den Knast gehört, spielt keine Rolle.