Ist es Problematisch, wenn Freunde unterschiedliche Wertevorstellungen von Freundschaft haben?
Ich denke, dass verschieden Wertevorstellungen zu Problemen bzw. Herausforderungen in einer Freundschaft führen.
Ich denke auch, dass ebenfalls das Geschlecht zwischen Freundschaften da eine elementare Rolle spielt.
Was denkt Ihr darüber?
M16 Jerome
4 Antworten
Muss kein Problem sein, aber bei mir ist eine Freundschaft deswegen auseinander gegangen.
Eine Freundin von mir hatte damals die Idee, dass Freunde sich gegenseitig "motivieren" oder "pushen" - darauf hat sie viel Wert gelegt. Das passte mir überhaupt nicht - ich fand ihre Art, mich zu "motivieren" total störend, nervig, respektlos und auch übergriffig. Das hatte eher den Vibe einer Chefin, die kontrolliert, ob ihr Angestellter (also ich) das richtige macht.
Für mich hat dieses Konzept von Freundschaft nie wirklich Sinn ergeben. Klar, wenn man auf das Gleiche hinarbeitet, macht es vielleicht Sinn, dass man sich gegenseitig motiviert, aber wenn dem nicht so ist: Woher sollen Freunde wissen, was ich brauche und was gut für mich ist? Das weiß ich noch selbst am besten. Und ich wünsche von Freunden viel mehr Interesse für meine Perspektive anstatt jemanden, der irgendwie genau weiß, was ich wie zu machen habe und was gut für mich ist, und der sich nen feuchten Kehricht dafür interessiert, was ich dazu meine.
Freundschaft hat für mich damit zu tun, dass man sich füreinander interessiert und auch akzpetiert, dass man verschieden ist und manche Dinge anders sieht oder unterschiedliche Dinge will. Für mich ist nicht der Kern einer Freundschaft, dass man das gleiche will oder das gleiche gut findet, sondern dass man einfach die Gesellschaft des Anderen genießt oder positiv empfindet.
Und dieses Motivationsgerede, dass ihrer Meinung nach "normal" in Freundschaften sei, hat für mich nie Sinn ergeben.
Eigentlich habe ich das nur, wenn ich verliebt bin oder eine Person sehr attraktiv finde, dass ich immer zu jedem Zeitpunkt mit ihr Zeit verbringen kann. Ansonsten brauche ich bei jeder Freundschaft eigentlich irgendwann auch ein bisschen Distanz. Also ein paar Tage oder eine Woche könnte ich rund um die Uhr mit einer Person zu tun haben, und dann brauche ich aber auch mal 1 - 2 Tage Pause.
Nein, kein Problem.
Es ist suboptimal.
Optimal ist eben, wenn Menschen mit gemeinsamen Werten den Alltag verbringen.
Unter Umständen kann es aber sehr schwierig sein sich einig zu werden. Ich möchte dir ein Beispiel geben:
Es geht um Meinungen über eine Person in unserem Leben. Eine sehr gute Freundin von mir findet diese Person sehr scheiße, Ich jedoch nicht. Sie fordert, dass ich aus Treue ihr gegenüber nichts mehr mit dieser Person machen sollte ich denke aber, dass jeder sein eigenes Leben hat und dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
Sie definiert Freundschaft so, dass jeder sich für den anderen opfert. Ich empfinde Freundschaft aber als Ergänzung des Lebens und nicht als Mittelpunkt des Lebens.
Freundschaft ist selten. Ihr seid keine Freunde.
Man kann außerdem nur alliiert sein, mit Menschen, die anders ticken.
kann ein Problem werden
Es kann im Laufe der Zeit problematisch werden. Dann, wenn die Freunde unterschiedlicher Meinungen sind und daraus Streit und Ähnliches entsteht.
Diesen Ansatz an Freundschaft habe ich so noch garnicht betrachtet obwohl es eigentlich auf der Hand liegt, vielen Dank :)
Denkst du, dass es für dich wichtig ist, dass du eine gewisse Distanz (physisch, nicht Emotional) zu deinen Freunden hast oder könntest du immer zu jedem Zeitpunkt mit deinen Freunden Zeit Verbringen?