Hypothese: Bekannte Mangas/Animes wären weniger beliebt, würde man die Geschlechter der Protagonisten vertauschen

Schwierig, ich könnte mir vorstellen, dass es bei manchen zutrifft, bei manchen aber auch nicht.

Genau wie Se7enFlames kam mir auch als erstes in den Sinn, dass Naruto wohl eher an Beliebtheit verlieren würde.

Aber z.B. bei One Piece könnte ich mir vorstellen, dass dem nicht so ist, da die Charaktere an sich ja einfach schon sehr vielfältig sind. Sicher bin ich da aber ehrlich gesagt nicht ganz.

Tatsächlich ist es bei JoJo's Bizarre Adventure so, dass Part 6 der unbeliebteste ist. Zumindest bekommt man das so mit. Stone Ocean ist der einzige Part mit einem weiblichen JoJo. Was bezüglich deiner These schon relativ aussagekräftig ist, denke ich. (Ich persönlich liebe Part 6 aber.)

Also ich glaube, es kommt wirklich stark auf andere Kriterien (Story, Nebencharaktere, Animation, Beliebheit usw.) und vor allem aber den Zuschauer selbst an.

Das ist echt eine spannende Hypothese ✌️.

Ich würde sagen: wenn man nur das Geschlecht der Protagonist*innen ändert, aber Charakter, Story, Motivation und Rolle im Plot exakt gleich bleiben, dann hängt die Auswirkung stark von kulturellen Erwartungen, Genre-Konventionen und Zielgruppenwahrnehmung ab.

Beispiel:

Stell dir Naruto als weiblichen Charakter vor („Naruko“), mit derselben Lautstärke, Tollpatschigkeit, dem Wunsch, Hokage zu werden usw. In unserer Realität hätte das womöglich zu deutlich weniger Akzeptanz bei der ursprünglichen Zielgruppe geführt, obwohl sich inhaltlich nichts geändert hätte.

Also hier hätte der Anime vermutlich an Beliebheit verloren. Wenn man also nachträglich einfach das Geschlecht tauscht, kann das irritierend wirken, weil es gegen gelernte Genre- und Genderkonventionen verstößt.

Was dagegen spricht (gilt aber nur wenn der Charakter angepasst werden würde):

In den letzten Jahren zeigt sich immer mehr, dass starke weibliche Hauptfiguren sehr wohl beliebt sein können – The Promised Neverland mit Emma, Kill la Kill mit Ryuko oder Puella Magi Madoka Magica sind gute Beispiele. Dennoch sind diese Serien meist von Anfang an bewusst so konzipiert und entsprechend stilistisch und tonal angepasst.