Hat sich euer Lesegeschmack im Lauf der Zeit sehr verändert?

11 Antworten

Mein Lesegeschmack hat sich nicht so wirklich gewandelt. Klar, von Kinderbüchern zu Jugendbüchern zu Erwachsenenbüchern bin ich gegangen. Aber ich war schon immer recht breit gefächert. Das einzige, was ich früher nicht gelesen habe, war so die typische Frauenliteratur. Dazu habe ich dann erst in entsprechendem Alter gefunden.


Quinnella 
Beitragsersteller
 02.08.2025, 16:01

Die lese ich auch heute nur seeehr selten - neulich mal Shopaholic, als es ne Weile so weiß war, da war mir nach was Leichtem :-D Fand es dann sogar ganz gut und hab noch den zweiten Band gelesen, dann war es das aber auch schon mit dem Ausflug in die "Frauenliteratur". Okay, und gelegentlich mal Jane Austen.

Chumacera  02.08.2025, 16:50
@Quinnella

Ja, manche von den Sophie Kinsella Büchern nerven einfach nur. Ich hatte da vor einiger Zeit auch mal eins, das ich fast weggelegt hätte, hab mich dann aber doch durchgewurstelt. Klassiker lese ich ab und zu auch gerne, aber ob ich schon mal was von Jane Austen gelesen habe, weiß ich gar nicht.

Quinnella 
Beitragsersteller
 02.08.2025, 17:22
@Chumacera

Das erste Buch war noch ganz amüsant. Ich kann zwar den Hang zu teurer Mode nicht nachvollziehen, aber hey, ich habe meine Erfahrungen mit übertriebenen Bücherkäufen und konnte somit durchaus mitfühlen :D Im Zweiten Band wurde es schon eher nervig, wobei ich da auch noch teils mitgehen konnte, weil Rückfälle zu jeder Sucht gehören, auch zur Shopping-Sucht. Das Ende fand ich da aber sehr passend und wüsste nicht, was man danach noch erzählen sollte.

Ich hab dann ein paar Rezensionen gelesen, die bestätigt haben, was ich vermutet habe, nämlich dass Becky sich einfach nicht weiterentwickelt. Warum soll sie mich dann weiter interessieren?

Nun... bei mir leider ja. Ich habe seit meiner Kindheit bis ins späte Jugendalter einfach alles gelesen was mir in die Hände gefallen ist.
Ich hatte sehr viele Bücher. Romane, Hefte, Comics. Solche Sachen.
Wobei... der Fairness halber muss gesagt sein:
Sachbücher haben mich weniger oder gar nicht interessiert. Ich war mehr ein Fan der allgemeinen... Belletristik - Unterhaltungslektüre.
Schul(ungs)bücher und solche Sachen, haben mich abgeschreckt. Ausgenommen reale Geschichte. Ich war stets und ständig von Geschichte begeistert und habe hier dann tatsächlich auch Sachbücher dazu verschlungen.

100 Seiten in einer Stunde, waren für mich kein Thema und ja, nicht überfliegen, sondern tatsächlich lesen.
In der Schule war lesen für mich auch kein Problem. Auch Vorlesen nicht. Das tat ich auch bei meinen jüngeren Brüdern - ich las ihnen abends vor.
Ich habe sehr gerne gelesen und das selbst in den Stunden, in denen man das nicht sehen und haben wollte. Da hatte ich dann die Literatur (teils eben auch die Bücher, die wir im Fach Deutsch lesen sollten) unter meinem Tisch und während die anderen sich bspw. mit Mathematik quälten, las ich meine Bücher. Okay... mitunter spielten wir auch Karten :D

Nur mit der Zeit wurde es immer weniger und spätestens als ich dann aus der Schule raus war, stellte sich das fast ganz ein. Hinzu kam, dass der Großteil meiner Bücher auch verloren ging. Umzug und sie verschwanden in Kartons oder ohne mein Zutun im Müll. Damit verlor sich das dann... ich konnte mich immer weniger dafür begeistern.
Mittlerweile kann ich mich kaum noch auf den Inhalt der Bücher konzentrieren. Kann mich nicht mehr wie früher, in die Geschichten und allgemein Inhalte hineinversetzen, sie vor meinem inneren Auge sozusagen Realität werden lassen. Es ist als sei meine Fantasie mit der Zeit abgestorben und eben auch meine Begeisterung für Geschichten und Worte. Einzig allein meine eigene Begeisterung für das Schreiben ist, wie man sieht, geblieben.
An sich würde ich selbst sehr gerne Geschichten und Bücher schreiben. Aber wie gesagt, meine Fantasie ist dahin und zudem bekümmert mich das Thema auch sehr. Man schaue nur auf den Großteil der Menschen, welche nicht einmal (mehr) in der Lage sind einfache Sätze zu bilden, bei mehr als zwei Sätzen schon von Romanen sprechen und all solchen Sachen. Die keinerlei Zeit und Interesse mehr an Büchern oder allgemein dem geschriebenen Wort haben. Bücher nur noch als HÖRbuch.
Bücher... das heißt für mich ausschließlich auf Papier geschriebene oder gedruckte Worte. Stattdessen eben Hörbücher (also jemand liest vor und man hört zu) und E-Books...


Mitunter ergibt sich die Gelegenheit und ich komme in die Stadt bei mir und setze mich dort in die städtische Bibliothek (ein recht uriges aber schönes Gebäude aus rotem Sandstein, welches sich seit Jahren und Jahrzehnten fast nicht verändert hat) und lese dort eins der Bücher das mir ins Auge oder in die Hände fällt.
Die letzten beiden die ich dort in der Hand hielt und begonnen habe zu lesen waren ein Krimi von Henning Mankell - Wallander und von Tolkien Der Herr der Ringe - die Gefährten.
In meinem eigenen Schrank habe ich nur noch wenige Bücher, aber auch die alle gelesen. Fantasyromane wie Tolkiens Silmarillion und Der Hobbit, nebst METRO 2033 und 2034 und ein paar andere die wohl niemand kennt.
Ich denke in meiner Zeit habe ich bestimmt hunderte Bücher, Hefte und Comics verschlungen, aber mit der Zeit wurde es eben immer weniger.
Ich habe einfach nicht mehr die Motivation, die Konzentration und vor allem auch nicht mehr die Energie. Das betrübt mich oft sehr. Es frustriert mich.
Und klar... darunter leidet natürlich auch der Geschmack.
Denn wenn ich es dann doch mal schaffe, dann kann ich nicht mehr einfach irgendein Buch in die Hand nehmen. Es muss ein Buch sein, für welches ich mich irgendwie interessieren und motivieren kann und das ist wie ich merke eben auch ein Punkt der immer schwerer wird für mich.
Oftmals müssen es Bücher, Themen und Genres sein, welche ich mit etwas altbekanntem verbinden kann. Die mir eben von der allgemeinen Thematik nicht fremd sind. So lese ich eher dieselben Bücher erneut, als zu einem vollkommen unbekannten Werk zu greifen.
Meist ist und bleibt es der Fantasybereich. Aber wie oben auch genannt, Krimis. Thriller habe ich auch schon gelesen. Dramas. Altes und Neues.
Liebesgeschichten oder sowas könnte ich nicht lesen. Action ist da eher meins. Aber ja... das hat sich eben in der Hinsicht geändert, dass ich es insgesamt immer weniger tue und vor allem tun kann. Ich kann mich auch nicht dazu zwingen, weil dann ist es eine Qual und keinem damit gedient.


Quinnella 
Beitragsersteller
 01.08.2025, 20:43

Das ist schade, vor allem wenn es dauerhaft so ist. Ich kenne es bei mir eher aus sehr stressigen Lebensphasen, dass keine Energie fürs Lesen da ist oder die Konzentration einfach nicht mehr dafür reicht.

Wobei dieselben Bücher erneut zu lesen, auch etwas sehr Schönes sein kann, finde ich. Es ist ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren und manchmal entdeckt man sogar neue Details oder eine andere Perspektive als beim ersten Lesen.

Also so krass verändert hat sich bei mir relativ wenig, eher erweitert würde ich sagen.

Gut, so als ich gerade mit dem Lesen begonnen habe (mit 7) hab ich typische Kinderbücher gelesen, aber schon mit 10 bzw. 11 hats bei mir dann mit Stephen King & Horror allgemein begonnen.

Horror lese ich bis heute & liebe auch Horrorfilme über alles, lese aber auch sehr viel Dark Romance (v.a. MM Dark Romance/MM Dark Romantasy). Und generell lese ich alles, was mich irgendwie anspricht - New Adult, Fantasy, Thriller, Sci-Fi, Biografien, Non-Fiction, Young Adult, Romance, Klassiker, usw.

Woher ich das weiß:Hobby – Bücher, Musik, Streaming sind Hobbys & ich gehöre zu LGBT+

Quinnella 
Beitragsersteller
 01.08.2025, 20:59

Horror kann ich gelegentlich lesen, aber nicht schauen. Ich werde nicht gerne erschreckt - und ein Buch hat keine Jump Scares :-D

moonjosart  01.08.2025, 21:24
@Quinnella

Also ich persönlich lese/schaue Horror nicht, um mich zu gruseln (bin da sowieso abgehärtet, da ich schon so früh angefangen hab), sondern zum Entspannen. Finde es unglaublich angenehm zu lesen/schauen, wie andere in ihr Verderben laufen (evtl. stelle ich mir dann ab und an Menschen vor, die ich nicht leiden kann). Wobei ich auch eher wenig klassischen Horror lese/schaue, sondern überwiegend Slasher/Splatter. Habe aktuell das Genre Splatterpunk für mich entdeckt.

Splatterpunk kennzeichnet sich durch übertriebene, brutale Gewaltdarstellung aus, um mit dieser auf z.B. Missstände aufmerksam zu machen. (Das Gegenstück dazu wäre wohl Extreme Horror - auch hier wird Gewalt & Brutalität sehr übertrieben dargestellt, hat aber anders als bei Splatterpunk keine versteckte Message).

Bei Splatterpunk bin ich bisher großer Fan von Playground von Aron Beauregard (das ist prinzipiell ein mit Fallen manipulierter Spielplatz durch den Kinder durch müssen - vom Säurebad zum Fleischwolf ist alles dabei - und das alles nur, weil eine stinkreiche alte Frau keine Kinder kriegen konnte - und da kommt bald Band 2 bzw. ein Prequel raus) und bei Extreme Horror hab ich bisher Cows von Matthew Stokoe gelesen (wobei die Terrifier Filme - eines meiner Lieblingsfranchises im Horror, auch zu Extreme Horror gezählt werden kann).

Cows ist ein bisschen schwieriger zu beschreiben... sagen wir's mal so, nachdem ich - jemand der schon seit so vielen Jahren Horrorfan ist & einiges gelesen & geschaut hat - das Buch beendet hatte, hab ich all meine Lebensentscheidungen bis zu diesem Punkt hinterfragt.

Quinnella 
Beitragsersteller
 01.08.2025, 21:53
@moonjosart

Danke für die ausführliche Erklärung :-) Das wäre dann eher nichts für mich. Das höchste der Gefühle, was ich an Horror in Filmen mag, ist so was wie Sleepy Hollow, den schau ich immer zu Halloween. Heftiger darf es für mich aber nicht werden, und dann lieber mit dieser viktorianischen Atmosphäre. Allgemein mag ich es lieber, wenn es zwar eine gruselige Atmosphäre gibt, wie oft bei Tim Burton, aber nicht wirklich "richtig" Horror ist. Ich bin ein zartes Pflänzchen :-D

Und auch in Büchern mag ich es lieber gruselig, aber nicht allzu krass oder brutal, eher atmosphärisch wie bei King oder so.

moonjosart  01.08.2025, 22:03
@Quinnella

Sleepy Hollow war mein erster Horrorfilm, mein Vater hat mir den gezeigt, als ich 10 war, bis heute einer meiner Lieblingsfilme :D

Ja, eine Zeit lang z.B. Horror, dann mal Sci-Fi, dann Biographien, dann Kinderbücher, es wechselt oft was ich lese. Manchmal stoße ich auch auf ein Thema und dann lese ich Bücher mit einem Bezug dazu um es zu vertiefen.

Nicht wirklich glaub ich. Also klar, ich bin verhältnismäßig jung. Aber mehr als von Kinder- zu Jugendbücher hat sich nicht viel geändert, außer dass ich angefangen habe Mangas zu lesen.