Hat das Handwerk wirklich ein Imageproblem?
Azubis werden händeringend gesucht, ist Handwerk "unsexy", schlecht bezahlt oder stimmt das gar nicht?
3 Antworten
Nein, nicht wirklich. Diejenigen, die dem Handwerk ein Imageproblem andichten, haben gar kein echtes Interesse an einem handwerklichen Job. Sie suchen eine Ausrede, um ihn nicht zu erlernen. Ein echter Handwerker (das gilt auch für Frauen) ist engagiert, kennt seinen Wert und ist befriedigt, etwas sinnvoll Nutzbares erschaffen zu haben. Echte Handwerker sind selbstbewusst, aber nicht hochtrabend. Ohne Handwerk geht weltweit garnichts.
Ich denke, das wandelt sich gerade. Jenfalls haben wir (Bauhauptgewerbe) unsere Ausbildungsplätze besetzt, und ich muss tatsächlich Absagen schreiben. Ist schon lange nicht mehr vorgekommen.
Vielleicht dämmert es den jungen Menschen langsam, dass sie gebraucht werden, nicht schlecht verdienen, gute Weiterbildungsmöglichkeiten haben und die Arbeitsplätze weder wegrationalisiert noch ins Ausland verlagert werden.
ist Handwerk "unsexy",
eigentlich nicht. (Selbst wenn man persönlich nicht gerade der Handwerker ist, hat der Bereich durchaus seine interessanten Seiten. Mich begeistert es z.B. immer wieder, wie aus Rohmaterialien komplexe Stahlbaukonstruktionen entstehen.)
Das Problem ist vermutlich eher darin zu finden, dass man im Handwerk körperlich arbeiten muss. Und "arbeiten" ist doch schon ein rotes Tuch, von dem viele Azubis gerne Abstand halten. (Zumindest muss man den Eindruck gewinnen, wenn man Bewerber sieht, die in der Ausbildung gerne ein Meistergehalt haben wollen, dafür aber möglichst nichts tun müssen.)