Empfehlung für dritte Reise durch Japan
Hallo zusammen,
Japan ist aktuell eins der beliebtesten Urlaubsziele, zumindest kenne ich persönlich sehr viele Leute, die dieses oder die vorherigen Jahre dorthin gereist ist. Ich hab bisher zwei Reisen durch Japan gemacht:
- Golden Route von Tokyo nach Osaka, anschließend noch weiter bis Fukuoka
- Sapporo bis Tokyo, einmal komplett durch Tohoku durch
Was würde sich als dritte Reise anbieten? Okinawa wäre ein heißer Kandidat (literally), aber ein bisschen wenig für einen ganzen Urlaub.
3 Antworten
Okinawa wäre ein heißer Kandidat (literally), aber ein bisschen wenig für einen ganzen Urlaub
Das kann ich nicht nachvollziehen, denn Okinawa besteht aus mehr als der einen Hauptinsel, auf der Naha liegt. Die Inseln sind mitunter schon ganz schön anders, es lohnt sich mehrere zu besuchen, und bei den größeren dann auch nicht 1 oder 2 Tage. Ich war alleine auf Iriomote 5 Tage, und habe nicht alles von Iriomote gesehen. Die Amami-Inseln und Yakushima gehören zwar verwaltungstechnisch nicht zu Okinawa, sind aber trotzdem eine Reise von mehreren Tagen wert.
Man sollte halt auch nicht immer so durch alles durchhetzen finde ich. In Kobe warst du ja sicherlich beim ersten Mal schon, aber wie lange? Ich nämlich 5 Tage, und auch für alles von Kobe und Umgebung hat das nicht gereicht. Wie lange warst du in Sapporo? Ich 9 Tage, und du ahnst es: auch das hat noch nicht für alles gereicht. Es lohnt sich überall in Japan, sich ein bisschen Zeit zu lassen.
Fair enough, aber du warst ja eben auch schon „überall“. Du warst auf Hokkaido, Ost-Honshu, West-Honshu, laut der Antwort auf die anderen auch Shikoku, Kyushu. Es bleibt also ja gar nichts anderes, als sich irgendeine der Regionen dann doch nochmal genauer anzusehen. Ich an deiner Stelle würde bei Kagoshima anfangen und dann mit dem Schiff die ganzen Inseln anfahren, angefangen bei Yakushima und Tanegashima, die Amami-Inseln, Okinawa Hauptinsel, Zamami, Kerama, dann weiter nach Miyakojima, Ishigaki, Iriomote, Taketomi, Yonaguni. Selbst wenn du jeweils nur zwei Tage bleibst, sind das schon 3 Wochen.
Für deine dritte Reise durch Japan könnte sich eine spannende Mischung aus weniger touristischen Zielen und mehr Naturerlebnissen anbieten. Wenn du Okinawa interessant findest, aber es dir für einen ganzen Urlaub zu wenig erscheint, könntest du beispielsweise Kyushu intensiver erkunden. Fukuoka kennst du zwar schon, aber die Region bietet noch mehr – wie die heißen Quellen in Beppu, das Vulkanmassiv Aso und die Inseln wie Amami Oshima oder Yakushima, die für ihre unberührte Natur bekannt sind. Auch Shikoku könnte eine gute Wahl sein, mit dem berühmten 88-Tempel-Rundweg und charmanten Städten, die eine entspannte Atmosphäre bieten. Wenn du Hokkaido schon im Winter kennst, wäre die Insel im Sommer ein ganz anderes Erlebnis mit Wandermöglichkeiten im Daisetsuzan-Nationalpark und den bunten Blumenfeldern in Furano und Biei. Eine weitere Möglichkeit wäre die Kii-Halbinsel, wo du den Kumano Kodo Pilgerweg wandern und historische Tempel in Städten wie Koyasan besuchen könntest – ideal für eine Mischung aus Natur und Kultur. Wenn du etwas wirklich Abgeschiedenes suchst, wären auch die Nansei-Inseln südlich von Okinawa eine Überlegung wert. Sie sind weniger touristisch, bieten schöne Strände und eine entspannte Atmosphäre. All diese Ziele bieten dir die Möglichkeit, Japan abseits der üblichen Touristenpfade zu entdecken und noch tiefer in die Kultur und Natur des Landes einzutauchen.
Danke für die Tipps 🙂
Bis Beppu bin ich tatsächlich im ersten Urlaub schon gekommen, aber nur als Tagestrip. Dort in einem Ryokan zu übernachten wäre aber bestimmt noch was anderes. Auf Shikoku war ich dann auch wandern, aber der Rundweg sieht schon spannend aus
Ich war bisher nur auf der Insel Kyūshū, der drittgrößten Insel Japans im Süden der Hauptinsel. Den Norden der Insel hast du mit Fukuoka schon erreicht.
Ich kann dir aber auch Nagasak und Kagoshima empfehlen.
Zudem soll es dort in der Region noch viele weitere schöne Städte geben, zudem viel schöne Natur. Bei Wanderern soll die Gegend auch sehr beleibt sein. Das kann man sicher gut mit Okinawa kombinieren, ist dann ja schon "in der Nähe".
Hier mal ein paar eigene Erfahurngen dazu:
Nagasaki hat nicht nur viel mit dem Atombombenabwurf verbundenes zu bieten, wobei ich das Atombombenmuseum dort empfehlen kann und die kleine Ausstellung im Tateyama Air-raid Shelter (dort trafen sich Politiker zum Zeitpunkt der Explosion, um über die Lage in Hiroshima zu sprechen), sondern auch schöne außergewöhnliche Schreine wie den in Form einer Schildkröte (Fukusaiji Schrein), daneben und in der Nähe sind noch andere schöne. Ehemals vor Nagasaki gelegen, mittlerweile mittendrin, war der kleine Handelsort Dejima, wo ein paar historische Gebäude nachgebaut wurden und ein paar der gefundenen Dinge ausgestellt sind. Schon lustig, am "anderen Ende der Welt" sich z.B. holländische Fliesen anzuschauen, die finden Japaner nämlich spannender, als das schöne Porzelan auf China. War ganz lustig, das mal durch andere Augen zu sehen.
Ansosten Atombombenbezogen der Friedenspark (da gibt es sehr schnelles freies WLAN), mit den Umrissen des alten Gefängnisses und die nahe gelegene Urakami Kathedrale. Fast alle Gemeindemitglieder starben, durch die Bombe oder die Aufräumarbeiten danach. Die wenigen Überlebenden gab es unter denen, die einfach zu der Zeit im Ausland oder zu weit weg waren... Die Kirche war nur 500m vom Groud Zero entfernt, wurde vollständig zerstört und wieder aufgebaut. Ein Teil der ehemaligen Ruine (Teile eines der Türme) liegt noch immer seitlich neben der Kirche als Mahnmal. Zudem gibt es im Nebengebäude eine Ausstellung, mit Informationen zur Kathedrale, der fast komplett ausgelöschten Gemeinde und den Schäden durch die Bombe. Da sieht man auch noch mal, was sie Hitze mit Glas und Stein gemacht hat, am echten Ort des Geschehens, da alte Statuen ausgestellt sind auf dem Gelände und ein paar bei bei den Informationen im Nebengebäude.
Kagoshima ist eine schöen Kleinstadt, vor ihr liegt die Insel Sakurajima - Kirschblüteninsel, die aber auch außerhalb der Kirschblütenzeit sehr schön ist. Der aktive Vulkan auf der Insel bricht immer mal aus, dann ist sie gesperrt, dazwischen raucht er nur und die Insel kann betreten werden. Es gibt einen Rundbus auf der Insel, mit mehreren Stationen. Dort ist - fußläufig aber gefühlt ewig bergauf gehend, ein Dinosaurierpark, also Spielplatz mit Dino-Thema, dort gibt es viele Blumen, Kirschbäume und einen tollen Blick auf den Vulkan. Beim hochlaufen im schwülen Wetter habe ich den Plan gehasst dahin zu gehen, aber hat sich aber gelohnt (also auch ohne Kind, das spielen wollte). Zudem ist die Fährfahrt darüber angenehm, man hat einen schönen Blick auf die Insel und Kagoshima und gibt es leckeres frisches günstiges Sushi (die Frau konnte kein Englisch, gibt aber ohne Probleme ohne, das Sushi ist schon fertig abgepackt mit Preis drauf). Die Stadt hatte eine lange Samurai-Geschichte, auch mit sehr einflussreichen, zu der man ein paar Dinge erkunden kann - das Museum hatte an dem Tag als wir dort waren leider geschlossen.
In Kagoshima gibt es den Sengan-en, einen traditionell japanischen Garten, der als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. Dort hat man auch noch mal einen guten Blick aus der Ferne auf den Vulkan, der ist im Hintergrund in den Garten mit eingebunden, ebenso auf die Bucht zum Meer. Der war auch irgendwie unter den Top 10 historichsten oder schönsten oder so in Japan. Der Bus, der einen dort hin bringt, hängt auch an einem ganz schönen Wasserfall, laut dem Infozettel, aber dafür hatten wir keine Zeit.
Wenn du dort noch nie warst, Taiwan ist auch einen Abstecher wert. Taipei ist sehr beeindruckend und gefühlt den Japanern (durch deren lange Besetzung) Näher, als Festland-China. Eine spannender Kultur Mischung, aus den umliegenden Ländern und Ureinwohnern und in den Großstädten sehr modern. Auch von dort kommt man gut nach Okinawa und könnte das kombinieren. Keelung hat einen spannenden Nachtmarkt, im Norden gibt es viele spannende Orte, auch hier wieder egal ob Stadt oder Natur.
Super, danke!
Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, als erstes Ziel in Japan Kyushu anzusteuern? Ist schon eine ungewöhnliche Wahl, auch wenn es einiges zu sehen gibt, ja.
Das war zugegeben im Rahmen einer Kreuzfahrt und daher wenig selbstgewählt, die Gesamtstrecke hatte uns gefallen.
Wobei wir keinen der Landgänge vom Schiff gemacht haben, sondern alle Tage selbst geplant haben - wie bei uns üblich komplett vollgestopft um so viel es geht zu sehen (und den Massen an Leuten vom Schiff möglichst wenig zu begegnen). Ausruhen kann man sich an Seetagen. Sind ganz früh morgens, direkt nach Anlegen, vom Schiff um schon Dinge zu sehen wo man nicht auf Öffnugnszeiten angewiesen ist und dann bis spät abends kurz vor Abfahrt durchgezogen, damit wir an jeder Sache auch genug Zeit haben das etwas zu genießen und nicht nur wie manche "Foto und weiter", haben mehr geschafft als Freunde von mir, die da jeweils zwei bzw. drei Tage waren und haben uns auch die Zeit genommen, im Museum Infoschilder zu lesen und sowas.
Wir verbringen Urlaube aber allgemein immer aktiv, nicht so extrem voll geplant, aber schon mit vielen Punkten auf der To-Do-Liste und laufen auch mal zwischen Dingen wenn sinnvolle Strecke, statt immer Bus oder Bahn, um was von den Orten abseits der Touri-Pfade zu sehen. So findet man beispielsweise süße Café oder leckere autentische Restaurants.
Eine weitere Reise mit Start in Tokio ist gerade in Planung, wo wir dann frei wählen können was wir sehen. Da werden dann auch viele klassische Stops dabei sein, vielleicht auch der Umweg in die weniger bekannte "Detektiv Conan Stadt" Hokuei, Geburtsstadt von Gosho Aoyamas. Ich wäre dafür, meine mitreisende Freundin ist wegen der abgeschiedenen Lage (und sie kennt es zwar, ist aber kein Fan) nicht so richtig überzeugt. Die Stadt ist total süß mit vielen Statuen, Gullideckeln mit Figuren drauf, lebensgroßen Figuren in der Stadt verteilt und vielen anderem Kram dekoriert, um ihn und sein Werk zu ehren.
Ah, das erklärt's! Kreuzfahrtschiff als schwimmendes Hotel zu nutzen ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, sich die Fahrt von Station zu Station zu sparen 😉
Die nördliche Küste der Hauptinsel, wo auch Hokuei ist, ist leider mit öffentlichen nicht so gut zu abzuklappern wie alle Städte auf den Shinkansen-Routen. Da würde ich auch gerne mal lang, aber um einen Mietwagen wird man dann vermutlich nicht herum kommen.
Man kann theoretisch an jedem Ort eine oder mehrere Wochen bleiben. Das ist aber nicht die Art von Urlaub, wie ich ihn bevorzuge.