Depression. Wie soll es nur weitergehen?
Ich bin 24 Jahre alt und habe im Januar die Diagnose Lymphomkrebs erhalten. Ich habe die Therapie abgeschlossen und dachte, ich könnte endlich ins Leben zurückkehren und meine akademische Karriere fortsetzen. Doch gerade habe ich von meinem Onkologen erfahren, dass der Krebs immer noch da ist. Das hat mich wirklich schockiert, da ich eigentlich vorhatte, weiterzumachen und wieder am Leben teilzunehmen.
Ich hatte aufgrund des Tumors eine Darmperforation, die eine Notoperation erforderte. Ich lag mehrere Wochen mit einer Sepsis auf der Intensivstation und brauchte Tage, um wieder laufen zu können.
Ehrlich gesagt möchte ich all diesem Leiden einfach ein Ende setzen. Mir bleibt nur meine Leidenschaft fürs Schreiben, da ich gerade an einem Roman schreibe. Aber abgesehen davon will ich eigentlich nicht mehr existieren. Ich hasse mein Leben.
Hallo blaizedbymax,
Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.
Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!
Viele Grüße
2 Antworten
Es tut mir unglaublich leid zu hören, wie viel du gerade durchmachen musst. Es klingt, als hättest du schon so viel Schmerz und schwere Zeiten hinter dir, und dass der Krebs noch da ist, muss ein riesiger Schock für dich gewesen sein. Ich kann mir nur annähernd vorstellen, wie erschöpfend das alles für dich sein muss.
Es ist verständlich, dass du gerade kaum Hoffnung oder Freude spürst. Vielleicht kann es helfen, mit jemandem darüber zu sprechen, der wirklich dafür ausgebildet ist, Menschen in solchen Situationen zu unterstützen – z. B. einem Psychoonkologen oder einem Krisenberater. Du musst da nicht allein durch. Dass du deine Leidenschaft fürs Schreiben behältst, zeigt, dass da noch etwas ist, das dir wichtig ist – auch wenn es gerade schwer fällt, das Leben zu mögen.
Hey. Gerade mit Krebs wird je nach Stadium der Lebenswunsch und die Bedingungen an das Leben aus Sicht des Patienten berücksichtigt. Sprich mit deinem onkologen am besten genau über diese Gedanken.