Dein Wille geschehe!
Es heisst"Dein Wille geschehe"
Ich bin ein gläubiger Mensch, und trotzdem bin ich manchmal. Im Zwiespalt mit diesem Satz!
Wenn der Herr unser Schöpfer alle Macht hat, warum holt er dann sehr oft die kleinen Kinder so oft, so früh zu sich? Und bringt letztendlich so viel Leid über die Angehörigen.
Kann mir jemand von Euch einen guten Denkansatz geben? weil ich es nicht verstehen kann.Irgendwas muss der Herr sich doch dabei gedacht haben.
Ich danke Euch schon einmal im voraus.
12 Antworten
Man weiß ja nicht was diesen Kindern noch widerfahren wäre. Vielleicht will Gott ihnen das ersparen.
Der Zustand dieser Welt lässt mich aber aus vielen Gründen annehmen, dass es keinen Gott gibt und falls doch, dann ist es kein netter Gott.
Die Frage, warum Gott Leid zulässt, ist eine der zentralen Herausforderungen in der Theologie und Philosophie und wird oft als Theodizee-Problem bezeichnet. Verschiedene Antworten und Erklärungen werden in unterschiedlichen religiösen und philosophischen Traditionen angeboten, darunter folgende:
1. Freier Wille:
Eine der häufigsten Antworten ist, dass Gott den Menschen mit freiem Willen ausgestattet hat, damit sie in Freiheit moralische Entscheidungen treffen können. Mit dieser Freiheit kommt die Möglichkeit, Gutes oder Böses zu tun. Das Leid, das durch menschliches Handeln entsteht, ist eine Konsequenz dieser Freiheit. Ohne freien Willen wäre wahre Liebe und moralisches Handeln nicht möglich.
2. Leid als Prüfung oder Läuterung:
In vielen religiösen Traditionen wird Leid als eine Prüfung oder Läuterung verstanden. Es wird angenommen, dass Leid die Menschen reifen lässt, ihren Charakter stärkt oder ihnen hilft, spirituell zu wachsen. Durch Leid könnten Menschen näher zu Gott finden und tiefere Einsichten gewinnen.
3. Leid und die größere göttliche Ordnung:
Manche Theologien argumentieren, dass das menschliche Verständnis begrenzt ist und dass das Leid im Rahmen einer größeren göttlichen Ordnung oder eines Plans gesehen werden muss, den Menschen nicht vollständig erfassen können. Was aus menschlicher Sicht als sinnlos erscheint, könnte in Gottes Plan einen Zweck haben, der über das momentane Verständnis hinausgeht.
4. Menschliche Verantwortung:
Ein weiterer Ansatz betont, dass viel Leid durch menschliche Fehlentscheidungen, Ungerechtigkeiten und Misshandlungen entsteht. Es wird argumentiert, dass Menschen oft für das Leid verantwortlich sind und dass Gott den Menschen die Aufgabe gegeben hat, sich um die Schöpfung und um einander zu kümmern. Daraus folgt, dass es die menschliche Verantwortung ist, gegen das Leid in der Welt anzukämpfen.
5. Leid als Teil der gefallenen Welt:
Im christlichen Kontext wird oft argumentiert, dass die Welt durch den Sündenfall unvollkommen ist und dass Leid ein Teil dieser gefallenen Schöpfung ist. Durch den Sündenfall kam Tod und Leid in die Welt, und erst durch das Eingreifen Gottes in der Erlösung wird das Leiden letztendlich aufgehoben.
6. Gott leidet mit der Welt:
Ein weiterer theologischer Ansatz ist die Vorstellung, dass Gott selbst im Leiden der Welt gegenwärtig ist und mit den leidenden Menschen mitfühlt. Im Christentum wird dies besonders im Kreuzestod Jesu Christi deutlich, der als Beweis für Gottes Mitleid und Nähe in menschlichem Leid verstanden wird.
7. Hoffnung auf Erlösung und Gerechtigkeit:
Einige theologische Ansätze betonen die Hoffnung auf eine zukünftige Erlösung und die endgültige Gerechtigkeit. Das Leiden in dieser Welt wird als vorübergehend angesehen, während die ewige Glückseligkeit und das Ende allen Leids im Jenseits erwartet werden.
Diese verschiedenen Erklärungsansätze bieten Ansätze zum Verständnis von Leid, jedoch bleibt es oft eine tief persönliche und schwierige Frage, die viele Menschen individuell und in ihrem eigenen Glaubenskontext verarbeiten.
Die bibel ist auslegungssache. Wie schon oft erwähnt - wenn du reflektieren könntest - stehen da verschiedene Interpretationen. Nicht jede deckt sich mit deiner Glaubensrichtung.
Man kann ein stumpfer gelehrter sein, wenn man aber keine gewissen Werkzeuge zur biblischen Exegese besitzt, bringt das einem nichts.
Die Bibel legt sich selbst aus, denn sie hat nur einen Autor. Und dieser ist der wahre Gott.
Da ich die Bibel in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten studiere, ist es leichter die Bibel zu verstehen. Lies dazu Apostelgeschichte 4:13.
Nein, das ist ein Glaubensansatz, den ich nicht teile.
Die Kinder sind direkt nach ihrem Tod bei Gott im Himmel und haben es dort wunderschön. Für ihre Angehörigen ist es sehr schlimm, aber das ist nur eine relativ kurze Zeit im Vergleich zur Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit (wenn natürlich auch schlimm genug - ich möchte auf keinen Fall Leid klein reden).
Generell geht es dabei um die durchaus schwierige Frage, warum ein liebender und gnädiger Gott Leid zu lässt...
Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.
Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...
Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: Die Warum-Frage - Gott und das Leiden auf der Welt
Genau weiß ich es nicht, aber ich habe den Eindruck, dass Gott Kinder liebt. Und da er vorausschauend ist, kann ER ermessen, wo die Kinder es besser haben werden: a) weiterhin auf der Erde oder b) bei IHM
Danke, ja soetwas in der Art wäre jetzt mich mich eine Hoffnung womit ich leben könnte
Hey,
Die Theodizeefrage beschäftigt viele Gläubige. Auch ich habe lange darüber nachgedacht. Ich habe keine Lösung gefunden. Die häufigste Erklärung die ich gehört habe und für mich am meisten "Sinn" macht: Gott hat einen größeren Plan, den wir Menschen nicht durchblicken, geschweigeden nachvollziehen können. Deshalb gibt es leid auf der Erde.
Aber wie gesagt diese Frage ist unglaublich schwierig und nur du kannst deine persönliche Antwort darauf finden. Genau auf Grund dieser Problematik begründen übrigens die meisten Atheisten, die ich kenne, ihre Einstellung.
LG
Leider kennst du nicht das, was die Bibel wirklich lehrt. Denn was du schreibst, stammt nicht aus Gottes Wort.