9/11: "Der Irak muss vom Diktator Hussein befreit werden!"? Plausibel?!?

3 Antworten

Der Irak war schon lange vor 9/11 ein Thema gewesen:

Die Mitglieder der neokonservativen Denkfabrik Project for the New American Century (PNAC) hatten ab 1996 den Sturz Saddam Husseins als Schritt zur Neuordnung des Nahen Ostens gefordert und 1998 in einem Brief an US-Präsident Bill Clinton verlangt, diesen Regimewechsel zum Ziel der US-Außenpolitik zu machen. Der Iraq Liberation Act des US-Kongresses vom Oktober 1998 forderte, diesen Regimewechsel ohne Militärintervention durch Hilfe für eine demokratische Opposition im Irak zu fördern. Clinton unterzeichnete ihn, wollte die Umsetzung jedoch seinem Nachfolger überlassen.[17] Am 31. Oktober 1998 teilte die irakische Regierung mit, jedwede Kooperation mit den Inspektoren der UNSCOM zu beenden, zur Ausreise wurden die Inspektoren jedoch nicht aufgefordert.[18][16] Vom 16. bis 20. Dezember ließ Clinton mutmaßlich zum Bau von Massenvernichtungswaffen gedachte Anlagen des Irak bombardieren (Operation Desert Fox). Deshalb mussten die Inspektoren ausreisen. Weil deren Ortsdaten für die Luftangriffe benutzt worden waren, verweigerte Saddam Hussein ihnen danach die Wiedereinreise.[19]
Unter US-Präsident George W. Bush erhielten viele PNAC-Mitglieder hohe Regierungsämter. Sie gaben der „Irakfrage“ Vorrang in der US-Außenpolitik und erwogen ab Januar 2001 auch eine Militärinvasion zum Sturz Saddam Husseins.[20] US-Außenminister Colin Powell behielt jedoch die bisherige Eindämmungspolitik bei.[21] Als unmittelbare Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 forderte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Afghanistan und den Irak gleichzeitig anzugreifen, notfalls unilateral und ohne Beweise für deren Angriffsabsichten, um Saddam Hussein zu stürzen. Bush drängte Sicherheitsberater Richard Clarke am Folgetag, ihm Hinweise auf eine Beteiligung des Irak an den Anschlägen vorzulegen, obwohl Clarke betonte, dies sei bereits mehrmals intensiv überprüft und ausgeschlossen worden. Am 18. September 2001 erklärte Bush einen unbegrenzten Krieg gegen den Terror, bei dem die USA keinen Unterschied zwischen Terroristen und sie unterstützenden Staaten machen würden.[22]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg#Politische_Entscheidungen

Die US-Regierung Bushs hatte den Sturz Saddam Husseins jedoch bereits ab Januar 2001 erwogen.

Ebenda

Jedoch half 9/11 entsprechende Pläne umzusetzen. An der "offiziellen Version" ist gar nichts faul, auch wenn man die Politik der USA hinterfragen kann oder gar sollte. Hier übrigens die Schlüsselrede von Bush vor dem Kongress:

https://www.youtube.com/watch?v=btkJhAM7hZw

Das der Krieg gegen den Iran ein Fehler war, dürfte wohl die meisten so sehen. Im Nachhinein ist dies ohnehin leicht zu sagen. Aber auch zu Beginn des Krieges war dies offensichtlich. Deshalb haben die Deutschen (Joschka Fischer sei Dank) auch nicht mitgemacht. Der Schaden durch Instabilität in der Region entstanden ist, ist immens.


ZahlenPudding 
Beitragsersteller
 03.08.2025, 15:00

IraK - nicht IraN.

Abgesehen davon gehst Du nicht auf meine Frage ein...

Die US Aussenpolitik hatte auch vor Trump nie eine gute moralische Rechtfertigung.

Als der Irak im Krieg gegen den verhassten Iran war, hat man nach dem Motto gehandelt: der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Als der dann zu selbständig wurden und Terroristen unterstützte, da wollte man ihn koswerden. 9/11 war nur eine willkommene Rechtfertigung es mit UN Mandat und Kriegsgründen nicht so genau zu nehmen.


ZahlenPudding 
Beitragsersteller
 03.08.2025, 16:36
Die US Aussenpolitik hatte auch vor Trump nie eine gute moralische Rechtfertigung.

Der Satz ist nobelpreisverdächtig - und zwar für die Kategorie Euphemistisches Understatement...

Was Deine weiteren Zeilen betrifft: Sorry, aber Du redest an den heißen Eisen vorbei...