9 von 10 LKW mit Hilfslieferungen in Gaza werden geplündert. Wer trägt die Verantwortung?
Laut Angaben des "United Nations Office for Project Services" (UNOPS) werden 88-90% aller Hilfgüterlieferungen in den Gaza geplündert.
Israel beschuldigt die Hamas. Die Hamas beschuldigt Israel.
Die UN spricht von "verzweifelten Zivilisten", aber auch von "armed actors". Zudem hätte der Zusammenbruch von Sicherheits-Infrastruktur dazu beigetragen, dass kriminelle Gruppen versuchen, die Kontrolle über die Hilfslieferungen an sich zu reißen und Hilfsgüter für Profit zu verkaufen.
https://apnews.com/article/israel-palestinians-hamas-war-aid-un-ghf-567c5bffd5d7ae4cc54ea0816a159f8f
Besonders genannt werden dabei die Palestine Popular Forces, also genau die Gruppe, welche zuletzt von Israel gezielt bewaffnet wurde. Unter der Führung von Yasser Abu Shabab, gelten sie eigentlich als Anti-Hamas-Miliz und Israel erhofft sich aus der Unterstützung wohl ein Gegengewicht zu Hamas, genau wie sie damals auch die Hamas geduldet haben, als Gegengewicht zur Fatah.
Aber der besagte Wegfall der Sicherheits-Infrastruktur in Gaza, beschreibt in dem Fall wohl den Wegfall der Hamas, welche ja die einzigen waren, die das vorher gemacht haben.
Wem ist bei der gegenseitigen Schuldzuweisung eher zu glauben?
Die einzigen, die momentan von der humanitären Krise in Gaza profitieren, sind die Hamas, da der internationale Druck auf Israel zunehmend steigt. Sogar Donald Trump soll sich über die Lage in Gaza schon kritisch geäußert haben...
Oder würde man argumentieren, dass jetzt Israel als "Henker der Hamas", jetzt auch stärker die Verantwortung übernehmen müssen, damit Hilfslieferungen auch wirklich in den Bäuchen der Zivilisten landen und nicht in den Brieftaschen der Milizen?
1 Antwort
Wem ist bei der gegenseitigen Schuldzuweisung eher zu glauben?
Jede Seite hat Dreck am Stecken. Abu Shababs Milizen sollen geplündert haben, Hamas wird das sowieso vorgeworfen. Offiziell gibt es aber keine Beweise für systematische Plünderung durch Hamas, zumindest nicht nachisraelischen Militär.
jetzt auch stärker die Verantwortung übernehmen müssen, damit Hilfslieferungen auch wirklich in den Bäuchen der Zivilisten landen und nicht in den Brieftaschen der Milizen?
Ja warscheinlich schon.
Wichtig ist, der Zivilbevölkerung wirklich Hilfe und Medikamente zukommen zu lassen. So verliert Hamas ihren Vorteil, aus der Not Profit zu schlagen. Man muss den Palästinensern eine echte Alternative bieten eine Regierung, die funktioniert, nicht wie die Hamas, die daran gescheitert ist.
Das hatte ich mal von Steffile aufgeschnappt.
,,man müsse die Hamas bedeutungslos machen“
Offiziell gibt es aber keine Beweise für systematische Plünderung durch Hamas
Also, es gibt ja jetzt offensichtlich Beweise - selbst von der Israel-kritischen UN bestätigt - dass die überwältigende Mehrzahl der LKW geplündert werden und dass diese, eigentlich kostenlosen Nahrungsmittel, zu überteuerten Preisen in Gaza verkauft werden.
Ob das jetzt die Hamas ist, die Palestine Popular Forces, oder andere Gruppen - es sind Palästinenser, die andere Palästinenser beklauen und die Hungersnot für finanzielle Profit ausnutzen und damit künstlich verstärken.
Wenn man Bilder von hungrigen Kindern sieht, dann fokussiert sich der Hass aber nur auf Israel. Niemand verschwendet einen Gedanken daran, dass sich hier Palästinenser gegenseitig ausbeuten.
Aber an dem Beispiel versteht man vielleicht besser, warum es zur großen Flucht (Nakba) aus Palästina kam und warum nicht nur Israel daran Schuld trägt.
Angeblich soll die Hamas allein 2024 ca. $500 Mio. durch den Verkauf gestohlener Nahrung gemacht haben. https://www.youtube.com/shorts/F00Z8tGYKDw
man müsse die Hamas bedeutungslos machen
Das wäre ein guter Ansatz. Nur leider sieht man hier auch, dass die Hamas sofort von anderen Gruppen ersetzt wird, so ähnlich wie in Syrien. Deswegen muss nichts besser werden, es verschiebt sich nur.