Orthodox Regeln/Vorschriften?

2 Antworten

Ist vielleicht ne relativ späte Antwort, aber auch egal :-). Befasse dich bitte erst mit unserem Glauben, bevor du über die Regeln nachdenkst. Wenn man sich an Regel seiner Religion hält, sollte man auch voll und ganz dahinter stehen.

Kalispera

Schön das Du Dich für unsere Kirche interessierst.

Unser Glaube ist sehr umfassend, und kann leider nicht mal eben auf die schnelle erklärt werden. Aus diesem Grund stelle ich Dir nur die Begrüßung der deutschen Metropoli ein:

"Der Begriff Orthodoxie wird im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch entsprechend der
Etymologie des Adjektivs orthos (gerade, aufrecht, richtig, recht) und des Verbs dokeo
(meinen, glauben, sich bekennen) als Bezeichnung für ein System verwendet, das an der
strengen Doktrin festhält. So spricht man von orthodoxem Marxismus, Kommunismus
("Betonköpfen") oder Judentum als Grundhaltungen, deren Sorge der "reinen Lehre" einer
Religion oder Ideologie gilt. Darunter wird schließlich oft das engstirnige, unnachgiebige
Festhalten an Dogmen und Lehrmeinungen verstanden, das dem Neuen verschlossen bleibt.
Auf die orthodoxe Kirche bezogen meint man, dass es sich um eine Kirche handelt, die sich
als "recht-, strenggläubig" versteht (Duden).
Dieses Verständnis, das die genannten negativen Implikationen assoziiert, widerspricht
allerdings grundsätzlich der orthodoxen Wirklichkeit als lebendigem Organismus, der seinen
Ausdruck im liturgischen Leben der Kirche findet. Daher erscheint dem Wesen der
orthodoxen Kirche am ehesten eine andere - komplementär verstandene - Etymologie zu
entsprechen, die vom Verb doxazo (preisen) ausgeht. Der rechte Glaube ist demnach nicht
abstrakte Doktrin, sondern rechte Lobpreisung Gottes. Im Leben der Kirche, das eine
Doxologie, ein Dank für das erfahrene Heil ist, wird die geoffenbarte Wahrheit in der
Geschichte ununterbrochen manifestiert. Die Identität der Orthodoxie besteht weder in einem
Lehrsystem gesicherter Wahrheiten noch in einem Organisationssystem, sondern in ihrer
Liturgie, in der die Schöpfung die Gemeinschaft mit ihrem Schöpfer erfährt und in einer
Theologie der Hymnen "das große Mysterium der Frömmigkeit" doxologisch artikuliert, ohne
die Absicht, eine verbindlich-lehrmäßige Formulierung zu geben."

http://www.orthodoxie.net/fileadmin/Downloads/pdf/Was_hei%C3%9Ft_Orthodoxie.pdf

Unter diesem Link findest Du nicht nur das Grußwort, Du findest auch Gemeinden in Deiner Nähe. Du kannst dort ganz unbefangen zum Priester gehen, und Dich dieser Gemeinde anschließen. Mit der Zeit wirst Du einfach alles lernen was Dir fehlt, und zusätzlich wirst Du überrascht sein, über die freundschaftliche und angenehme Atmosphäre innerhalb der Gemeinde.

gaby1607 
Fragesteller
 06.03.2016, 12:55

und gibt es Sachen die ich nicht tuen darf wie zum Beispiel rauchen Alkohol trinken oder sowas?

0
gaby1607 
Fragesteller
 06.03.2016, 12:56

und gibt es Sachen die ich nicht machen darf wie zum Beispiel rauchen Alkohol trinken?

0
1988Ritter  06.03.2016, 13:15
@gaby1607

Alles was uns die 10 Gebote Gottes vorschreiben, und alles was uns Jesus gelehrt hat, das versuchen wir zu befolgen.

Verbote hinsichtlich irgendwelcher Speisen und Getränke gibt es bei uns nicht.

Wir schränken uns allerdings in der Fastenzeit ein.

Dies kann bei streng orthodoxen Christen bedeuten, dass wir zum Beispiel in der Fastenzeit vor Ostern keine tierischen Produkte zu uns nehmen. Man lebt also vegan. Dies ist dann auch die höchste Form des Fastens. Es fängt an bei so einfachen Sachen wie Butter, Milch oder Eiern, und geht halt bis zum Fleisch und Fisch. Das ist aber nichts für Jedermann. 

0
Ottavio  06.03.2016, 16:31
@1988Ritter

Fastenregeln werden heute meist so gehandhabt von Christen jeder Konfession, dass jeder selbst entscheidet, worauf zu verzichten er bereit ist. Es ist sehr beliebt, auf das Rauchen zu verzichten. Aber was mache da ich als Nichtraucher ?

Verbreitet ist es, an Wochentagen Sonntags nicht) auf Fleisch, Eier  und tierisches Fett zu verzichten, auf Käse eher nicht - auch nicht auf Fisch (Meine Ahnen züchteten Fisch).

Ein Alkoholverbot in der Fastenzeit gab es nie, darum heißt es von den Mönchen des Mittelalters, sie seien in der Fastenzeit tag ud Nacht betrunken. Nicht nachahmen!

0
Viktor1  06.03.2016, 16:43
@1988Ritter
Alles was uns die 10 Gebote Gottes vorschreiben,
und alles was uns Jesus gelehrt hat, das
versuchen wir zu befolgen.

Wirklich ? Jesus lehrt, daß alle Gebote (Gesetze) in dem "Einen Gebot" enthalten sind.
Gut, die "10 Gebote" sind meistens Verbote deren Übertretung i.R. auch von zivilen Gerichten verfolgt wird oder von der Gesellschaft geächtet. Auch das "Sabbat-Gebot" wurde von Jesus "umgedreht"
(....der Mensch ist nicht für den Sabbat da sondern der Sabbat für den Menschen..) und von den Christen dann ganz gekippt.
Was ich sagen will : Warum müssen viele Christen eigentlich immer stereotyp die "10 Gebote" als ihre Richtschnur angeben als von Gott "vorgeschrieben" , obwohl sie doch garnix hergeben was über das hinaus geht , was meist auch Nichtchristen "befolgen, obwohl doch schon bei Jerm.31,31-34 im "Neuen Bund", für den Jesus steht, Vorschriften nicht relevant sind und Jesus die "größere Gerechtigkeit" anmahnt, welche eben nicht die der Schriftgelehrten ist, die das "Gesetz" lehrten ? Also - "10 (Ver-) Gebote" neben oder als Ergänzung zum Liebesgebot - das geht garnicht.
Und ich denke, daß die orthodoxe Theologie da kaum von abweichen wird. Gut - ich kenne mich in den speziellen Auslegungen dort nicht so aus wie du.

0
pinkyitalycsb  08.03.2016, 23:09
@Viktor1

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:37+39).

Genau darum geht es in den zehn Geboten!

In den ersten vier Geboten geht es um die Liebe zu Gott:
1. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst dir kein Bildnis machen.
3. Du sollst den Namen des Herrn deines Gottes nicht missbrauchen.
4. Du sollst den Feiertag heiligen.

In den weiteren sechs Geboten geht es um die Liebe zu deinem Nächsten:
5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
6. Du sollst nicht töten.
7. Du sollst nicht ehebrechen.
8. Du sollst nicht stehlen.
9. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

Wer Gott und seinen Nächsten liebt, kann gar nicht anders, als diese Gebote zu befolgen!

1