Freund ist Heroinkonsument. Möchte, dass ich es für mich behalte ... habe ich aber nicht?
Hallo, ich bin gerade sehr verzweifelt und habe sehr starke Schuldgefühle.
Mein ExFreund, mittlerweile einer meiner besten Freunde, konsumiert u. a. Heroin. Er war lange alkohlabhängig ... kifft usw. Jetzt trinkt er nicht mehr, ist aber bei Heroin gelandet. Er hat stark abgebaut und wird fast jedesmal dünner, manchmal fängt er sich aber auch wieder und sagte auch selbst, er kann damit auch wieder aufhören.... Er ist nicht breit, ich kann normal mit ihm sprechen, er spritzt nicht.
Aber egal, das ist auch nicht das Thema, nur eine Erklärung. Jetzt zum Wesentlichen: Er hat mir im Vertrauen erzählt, dass er Heroin nimmt. Ich hatte das aber vorher auch schon angedeutet, da ich es vermutet hatte ...
Weil ich mir sehr viele Sorgen mache und manchmal sehr verzweifelt bin/war, habe ich es 3 Vertrauten erzählt, die mir entweder sehr nahe stehen, oder sich etwas damit auskennen.
Heute am Telefon sagte er mir nochmal, dass er nicht möchte, dass Leute mehr als von seinen Haschischkonsum erfahren.
Was soll ich nun machen? Soll ich ihm "beichten", dass ich es weitererzählt habe, weil ich verzweifelt bin/war?
2 Antworten
Willkommen im Leben mit Süchtigen...
Mir tut jeder einfach nur von Herzen leid, der sowas miterleben muss und nichts tun kann um dem betreffenden zu helfen. Die Ohnmacht ist wohl das Schlimmste an der Situation.
Deine Frage war aber ob du Schuldgefühle haben solltest, weil du mit anderen darüber gesprochen hast und ob du ihm das womöglich sogar beichten solltest.
Zu beidem lautet meine Antwort: Eindeutig NEIN!
Es gibt keinen Grund Schuldgefühle zu haben, weil du in deiner Verzweiflung Rat und Hilfe gesucht hast bei Leuten, die dir nahestehen und/oder sich mit solchen Situationen auskennen. Und es gibt auch keinen Grund ihm davon zu erzählen, dass du das getan hast.
Der Einzige der hier an irgendwas Schuld hat ist dein süchtiger Ex-Freund. Er hat Schuld, weil er sich nicht selbst im Griff hat, weil er mit so einem Sch...ß angefangen hat und auch weil er ich in diese unsägliche Situation gebracht hat wegen der du nun so verzweifelt bist.
Mein Rat wäre: Halte dich fern von so jemandem, so lange er nicht von selbst mit aller Kraft aufhören WILL! Denn ansonsten schadest du nur dir selber, aber helfen kannst du ihm ja doch nicht.
Sein (über)Leben ist wichtiger als ob er vielleicht beleidigt ist.
Also erzähl es allen die ihm vielleicht helfen könnten.
So was bei dir abzuladen war auch sehr unfair von deinem Freund!
Ja, Freunde sind da um einem zu helfen. Aber das Erzählen + der Info es niemanden zu sagen + NICHTS am eigenen Verhalten verändern zu wollen ist einfach nur Ballast abwerfen. Und Freunde sollte man nicht als emotionale Mistkübel verwenden!
Danke dir.
Ich habe auch immer gedacht, dass ICH etwas daran ändern kann. Aber kann ich leider nicht.
Und wir haben diesbezüglich auch schon einiges durch- und ausprobiert. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er sich da auch nur selbst helfen kann. So wie ps1980 es auch schon schrieb.
Erzählt habe ich es den andern, um deren Meinung zu hören, wie ich mich in dem Fall verhalten soll und vor allem, um das alles mal loszuwerden.
Ich hab mich wirklich einfach auch hilflos gefühlt und war/bin natürlich auch sehr traurig. Weil die Droge ja nicht ohne ist und eben ein sehr hohes Suchtpotential hat.