Darf ich die Polizei anrufen, wenn mein Vater viel Alkohol trinkt?

Darf ich die Polizei anrufen,

Das darfst du jederzeit.

Wenn du zuhause Angst bekommst, dann ruf die Polizei.

Häusliche Gewalt ist eine Straftat und auch Kinder haben Rechte!

Die Polizei versucht zunächst zu schlichten. Maßgeblich wird auch sein, wie deine Mutter die Sache bewertet. Sich von der Polizei vor dem eigenen Ehemann und Vater beschützen zu lassen, ist ja auch nicht ohne. Warum lebt man überhaupt noch mit so einem Menschen zusammen?

Hat die Polizei den Eindruck gewonnen, dass dein Vater im Suff gewalttätig ist und eine Gefahr für Leib und Leben nicht gänzlich ausgeschlossen werden, nehmen sie ihn mit.

Bei der Polizei kann er seinen Rausch ausschlafen. Ist der Promille-Gehalt ausreichend gesunken, kann dein Vater gehen. Nur nicht nach Hause!

Bei häuslicher Gewalt wird ein Hausverbot von 10 Tagen verhängt. Dabei ist es auch völlig egal, ob deine Mutter ihn vorher wieder in die Wohnung lassen will. Oft werden Frauen auch von ihren Männern bedroht. Das 10-tägige Hausverbot hätte überhaupt keinen Sinn.

In diesen 10 Tagen hat die Frau/Mutter ausreichend viel Zeit, um ggf. Entscheidungen zu treffen. Auszug, Scheidung, usw.. Passiert nichts der Gleichen, kann dein Vater nach 10 Tagen wieder kommen.

Und natürlich findet man auch selten sofort eine andere Wohnung und hat die Mittel, die dann auch einzurichten. Keine Wohnung, kein Geld, Lauferei, Unterhaltsansprüche rechtlich einklagen, wenn der Vater nicht zahlt. Bevor sich jemand für diese Prozedur entscheidet, hat er garantiert geht es dann einfach nicht mehr anderes.

Notunterkunft und für Frauen die sich auch dort nicht vor ihrem Mann sicher fühlen, gibt es sog. Frauenhäuser seit Ende der 70er Jahre. Wirklich zur Ruhe kommt man da aber auch nicht. Über belegt, und Zustände, ähnlich wie in einer Asylunterkunft.

Sehr wahrscheinlich wird dir dein Mut am Ende sogar mehr schaden, als nützen. Das du die Polizei gerufen hat, wird man dir vielleicht Jahre vorhalten und vornehmlich, wenn getrunken wurde. "Na, willst du dich wieder die Bullen anrufen"?

Viele Opfer werden dann zusätzlich mit Vorwürfen konfrontiert. Frauen lassen sich einiges gefallen, weil sie glauben, es würde sich doch etwas ändern.

Was für die Frauen Rücksichtnahme und Deeskalation bedeuten, wird von vielen Männern als Schwäche wahrgenommen. Ohne Gegenwehr des Partners, kann das eigene Handeln, so falsch ja nicht sein. Was natürlich nicht stimmt.

Einsätze von häuslicher Gewalt werden auch dem Jugendamt gemeldet. Hinweisen muss nachgegangen werden, sodass es nicht lange dauert, bis sich das Jugendamt vor Ort selbst ein Bild machen will.

Eltern das Recht auf Aufenthaltsbestimmung ihrer Kinder einzuschränken oder vorübergehend zu entziehen, ist ein tiefer Einschnitt in die Grundrechte der betroffenen.

Gründe, die solche Maßnahmen rechtfertigen müssen also schon umfangreich beschrieben werden. Schließlich muss ein Richter von der Notwendigkeit überzeugt sein.

Meine persönliche Meinung ist:

Keine unangenehme Situation für die Eltern kann über dem Kindeswohl stehen!

Wenn du ängstlich bist dich nicht wohl fühlst wenn deine Eltern sich ankeifen, muss etwas unternommen werden. Völlig egal was. Das muss sowieso im Einzelfall entschieden werden.

Die Zeiten, in denen Kinder als verfügbares Eigentum der Eltern gesehen wurden, ist lange vorbei. Gott sei Dank!

Und der beschriebene Angriff gegen deinen Hals, bestätigt eigentlich, was zahlreiche Studien zur Häuslichen Gewalt ergeben haben.

Die Probleme werden mehr statt weniger. Warum deine Eltern sich tatsächlich streiten, wissen sie vielleicht nicht mal so genau.

Empathie, Toleranz, Verständnis, Nachricht, usw. spielt wahrscheinlich schon lange keine Rolle mehr, oder?

Alkohol hin oder her - wer einen anderen, schwächeren Gewalt auch nur androht, hat bereits eine eine Linie überschritten, was sehr bedenklich ist.

Oft wird dieses asoziale Verhalten durch übermäßigen Alkoholkonsum erklärt. Viele haben am nächsten Tag einen Filmriss. Das kann aber keine Rechtfertigung sein.

Wenn ich weiß, dass ich im Suff Mist mache, habe ich die Möglichkeit vorher zu unternehmen, bevor ich wieder besoffen bin. Nämlich nicht trinken.

Stattdessen kann man eine Paar-Therapie machen, sodass erst einmal festgestellt wird, was anders laufen muss/soll. Der mit Abstand größte Teil hat kein tatsächliches Interesse, seine Verhaltensmuster zu hinterfragen.

Das würde nämlich voraussetzen, sich mich sich auseinanderzusetzen. Keine schöne Sache, wenn man erkennt, wer man tatsächlich ist.

Nämlich ein Alkohol kranker Nazist, dem ausschließlich um seine Interessen geht.

Und warum soll jemand etwas ändern, was bisher durch Schreien und drohen funktioniert hat?

Alkoholismus ist eine schwere Krankheit. Das Suchtverhalten kannst du durch Medikamente für den Probanden gesundheitlich erträglicher machen.

Wie jede andere Sucht ist auch Alkohol eine Flucht vor persönlichen Problemen, denen man sich nicht stellen will/kann.

Üblich ist, dass alles mögliche versprochen wird, wenn der Baum brennt. Absichtserklärungen, was man alles machen will. Tatsächlich ist nach wenigen Tagen alles wie es vorher war.

Richtig und wichtig finde ich auf jeden Fall, dass du deine persönliche Wahrnehmung teilst und nicht alles als selbstverständlich in dich hinein frisst. Das kann auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen.

Auf der anderen Seite fehlt mit 13 Jahren auch die Lebenserfahrung, um die Sachverhalte gerecht bewerten zu können. Ich sage nur Pubertät.

Vielleicht ist der folgende Vorschlag eine Win-Win-Lösung, bei der auch deine Interessen berücksichtigt werden.

Die Telefonseelsorge ist für alle da und bietet kostenfrei Hilfe rund um die Uhr per Telefon, Mail, Chat oder Face-to-Face Beratung.

Mehr als zwei Millionen Gespräche werden in der Telefonseelsorge jedes Jahr geführt, kostenfrei und rund um die Uhr. Bundesweit gibt es 105 Telefonseelsorgestellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bewusst und nehmen Ihren Anruf ernst – egal, ob um acht Uhr morgens oder um Mitternacht. Wählen Sie einfach diese Nummern 0800 1110-111 oder 0800 1110-222 oder 116123

https://hilfe.diakonie.de/telefonseelsorge

Viele Fragen lassen sich leider nicht pauschal beantworten. Manches möchte man vielleicht auch nicht öffentlich diskutieren.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter müssen keine Umsätze erwirtschaften. Es ist also egal ob ein Gespräch 10 Minuten oder 3 Stunden dauert.

Es werden auch keine persönlichen Daten abgefragt oder gespeichert.

Wenn sich Situation ergibt, dass du einfach, unkompliziert und schnell einen Tipp brauchst, probiere es einfach mal aus. Wenn dich die Hilfe nicht anspricht, rufst du einfach nicht mehr an. Nur du kannst entscheiden ob dich der Kontakt weiter bringt.

Wenn du am Telefon nicht gut reden kannst, schreib' ne E-Mail.

"Du musst nicht, aber du kannst, wenn du möchtest"

so ist der Vorschlag eigentlich gemeint. Und natürlich ist dieser Service nicht auf Häusliche Gewalt beschränkt.

So wie du schreibst, hast du zu deiner Schwester einen guten Draht, oder?

Mit 22 Jahren ist deine Schwester bestimmt ein guter Ansprechpartnerin, die dir mit Rat & Tat zur Seite steht.

Davon hast du natürlich jetzt auch nichts.

Mein Tipp: Versuch deinem Vater nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen, sodass du ihm keine Angriffsfläche bietest.

"Nach Regen kommt Sonnenschein"!

Solche Oberflächlichkeiten wirst du bei der Telefonseelsorge garantiert nicht zu hören bekommen. Versprochen!

Die können auch nicht deine Probleme lösen. Das machen die Rechtsanwälte. Aber man hört dir zu, ohne dich ständig zu unterbrechen. Und auf der Grund der Ehrfahrungen, könnten dir dir zum Beispiel erklären, wer für dich z.B. zuständig wäre, wenn es zu Hause gar nicht mehr geht oder du abhauen willst, weil es so schlimm ist.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du die Polizei verständigen sollst, das wissen auch Erwachsene oft nicht, kannst du die Sache vorher noch mal kurz besprechen. Sonst hast du ja immer die Ungewissheit.

Die Aussagen sind seriös und hilfreich. Wo bekommt ein 13-jähriger sonst so umfangreich allgemeine Auskünfte?

Ich würde darüber mit jugendamt reden.

ja er hat eine körperverletzung begangen wofür du ihn anzeigen kannst, also ruf auf jeden fall da an.

Dich in andere Obhut geben wäre das sinnvollste.

Sowie es zum brenzligen Streit oder Gewalt kommt, dann zögere damit nicht und wähle sofort 110! Die Polizei wird ihn wahrscheinlich erstmal mitnehmen, vielleicht wird auch ein Notarzt nachgefordert, um ihn in einer psychiatrischen Klinik einzuliefern. Es ist aber auch möglich, dass die Polizei erst einmal darauf vertraut, dass sich dein Vater beruhigt hat und lässt ihn zuhause. Wenn die Polizei weg ist und dein Vater macht dann doch weiter, wählst du direkt wieder den Notruf, und diesmal wird er definitiv mitgenommen.

Er hat mich vor einen Monat gewürgt. So stark, dass man seine Fingerabdrücke 1 Woche sehen konnte.

Damit hat er sich mindestens der Körperverletzung gemäß §223 StGB schuldig gemacht. Je nachdem, warum und mit welcher Absicht er das getan hat, kann dies sogar schon ein Versuchtes Tötungsdelikt sein. Du solltest ihn deshalb unbedingt schnellstmöglich bei der Polizei anzeigen.