Bei viel Langeweile trotz Arbeit; Wie die Leere füllen?
Ich kann denke ich mal keine 12h täglich arbeiten... In dem Fall könnte ich die Leere füllen, was aber unmöglich ist.
Ich arbeite etwa 40h wöchentlich.
Vor allem wenn ich mal einen Tag nicht arbeite, merke ich die Leere. Es ist nicht so, dass mir langweilig ist. Ich trinke eben Alkohol oder treffe mich mit Leuten, und trinken gemeinsam.
Aber ständig Alkohol trinken ist suboptimal. Ich suche nach anderen Freizeitbeschäftigungen.
Ansonsten war ich oft im Gym und Solarium. Das kann man auch nicht ständig machen.
Ich habe keinen festen Wohnsitz und bin ganz allein im Ausland. Hätte ich eine Wohnung, könnte ich kochen oder mich anderweitig beschäftigen.
Ich bin eben echt oft an dem Punkt, wo ich irgendwo in der Stadt sitze, und mich frage; Was könnte ich denn jetzt tun?
Arbeit kann ich buchen wie ich will. Aber es steht eben nicht immer Arbeit zur Verfügung. Bekannte sind auch nicht rund um die Uhr erreichbar.
Ich würde gerne in einer WG mit einem Freund leben. Dann wäre das alles vielleicht kein Problem mehr? Aber derzeit unmöglich das umzusetzen.
Stattdessen sitze ich allein dann irgendwo, und übertreibe mit Solarium, Alkohol, oder anderweitig...
3 Antworten
Du brauchst einen Ort zum runter kommen.
Ohne festen Wohnsitz fühlt man sich nie Wohl ist ja auch logisch.
Selbst ein Zimmer in einer WG wäre schon ein guter Anfang.
Man muss sich auch duschen auf Toilette, kochen etc etc.
Alternative du holst dir einen Wohnwagen also irgendetwas brauchst du auf jeden Fall.
Was du beschreibst, ist mehr als nur Langeweile – es klingt nach einer tieferen Art von innerer Leere, die viele Menschen kennen, aber oft nicht aussprechen.
Und du sprichst sie aus. Das ist mutig – und ein erster Schritt zur Veränderung.
1. Zwischen „Beschäftigung“ und „Verbundenheit“Was du suchst, ist nicht einfach nur Beschäftigung.
Nicht noch ein Zeitfüller wie Gym, Solarium oder das nächste Bier.
Sondern etwas, das wirklich berührt, das Sinn stiftet und dich wieder mit dir selbst verbindet.
Denn Leere entsteht selten durch zu wenig Aktivität – sondern durch zu wenig innere Resonanz.
2. Was deine Leere dir vielleicht sagen willWenn man auf einmal Zeit hat – und nichts tut – dann fällt der Lärm weg.
Und darunter kommt oft das zum Vorschein, was lange übertönt war:
Einsamkeit, Unverbundenheit, innere Fragen wie:
Wer bin ich eigentlich – wenn ich gerade nichts mache, nichts erreiche, niemandem gefalle?
Das auszuhalten ist schwer. Viele greifen dann zu Alkohol, Netflix, Dauer-Gym. Nicht, weil sie „faul“ sind – sondern weil sie einen inneren Schmerz dämpfen wollen, für den ihnen gerade noch der Umgang fehlt.
3. Was du konkret tun kannstHier ein paar Ideen, wie du deine Zeit mit mehr Tiefe und Verbindung füllen kannst – auch allein und mit wenig Wohnraum:
a) Feste Rituale statt Dauer-AktivismusSchaffe dir kleine Anker im Alltag, die Struktur geben, aber nicht überfordern:
- Morgens 10 Minuten spazieren und nichts tun – einfach beobachten
- Ein tägliches Check-in mit dir selbst: Wie geht’s mir gerade wirklich?
- Abends ein kurzes Journaling: Was war heute gut? Was hat sich leer angefühlt?
Wenn der Körper nichts zu tun hat, will die Seele vielleicht etwas ausdrücken:
- Schreiben, Musik hören oder machen, zeichnen, fotografieren, bloggen
- Oder einfach mal was Neues ausprobieren: Töpferkurs? Improtheater? Freiwilligenarbeit?
Du musst kein Profi sein – es geht um Selbstausdruck, nicht um Leistung.
c) Begegnung ohne RauschVielleicht brauchst du nicht „mehr Menschen“ – sondern ehrlichere Begegnungen:
- Ein Gespräch, in dem es mal nicht um Ablenkung oder Oberflächlichkeiten geht
- Online-Communities, die sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Philosophie oder Spiritualität beschäftigen
- Selbsthilfegruppen oder lokale Meetups (auch in vielen Städten kostenlos)
Was du beschreibst – dieses Gefühl der inneren Leere trotz Aktivität – kann ein Zeichen sein für:
- eine depressive Verstimmung
- eine ungestillte Sehnsucht nach Zugehörigkeit oder Sinn
- eine alte Verletzung, die nie gesehen oder verarbeitet wurde
In dem Fall: Such dir Unterstützung.
Nicht weil du „krank“ bist – sondern weil du lebendig bleiben willst.
Vielleicht wäre eine psychologische Beratung, ein Coaching oder eine Gesprächstherapie ein guter nächster Schritt.
Herzliche Grüsse
Ralf Musto
Ja, natürlich spielt die Obdachlosigkeit eine grosse Rolle. Aber sie ist ein Symptom, nicht die Ursache. Die Leere würde bleiben. Ich denke, MiXXXery muss erstmal in Verbindung mit sich selbst kommen. Ein wichtiger Schritt aus meiner Sicht könnte sein Umgang mit dem Alkohol sein, der das zudecken soll, wo er im Moment nicht hinschauen will oder kann. Alles andere kann dann Schritt für Schritt geschehen.
Nach dem, was er schreibt, hat er ja Arbeit und verdient vermutlich auch Geld mit seiner Arbeit. Die Obdachlosigkeit wäre theoretisch vermutlich relativ leicht zu beheben. Trotzdem tut er es nicht, vielleicht weil die Obdachlosigkeit im Moment gerade eine wichtige Funktion erfüllt. Sie kann auch eine Chance sein ,wenn er den Mut hat dort hinzusehen, wo er bislang nicht hinsehen konnte.
Würde versuchen wenigstens ein Zimmer zu bekommen. Dazu dann noch Bücher in der Bücherei lesen, schwimmen gehen, versuchen an kostenlosen Veranstaltungen teilzunehmen.
Alles das du geschrieben hast hört sich super an, du hast auch mit allem recht.
Aber denkst du nicht das die Obdachlosigkeit der Grund ist und das eine eigene Wohnung das Problem viel eher lösen würde?