Wann habe ich einer Person Im Islam Unrecht angetan?

3 Antworten

Es gibt zwei Formen der Sünde. Einmal die Sünde gegen einen Menschen und einmal die Sünde gegen Allah (swt).

Wenn du gegen Allah (swt) sündigst, tust du dir im Grunde nur selbst Leid zu. Daher ist die Wiedergutmachung die Vergebung. Dazu musst du die Sünde erst erkennen und dann aufrichtig bereuen. Denn Allah (swt) sagt häufig im Qur'an, dass man nicht maßlos mit sich selbst sein soll.

Was Sünde gegen Menschen anbelangt, ist es etwas komplexer. Im Allgemeinen gilt, dass du es wieder gutmachen musst, auf einer dir bestmöglichen Art.

Klaust du z.B. etwas, traust dich aber nicht, aus Scham es zurückzugeben oder die Person ist verstorben, dann spende es und mehr in seinem Namen, sodass für ihn gute Taten gut geschrieben werden und für dich die Sünde an ihm vergeht.

Andernfalls kannst du es ihr wiedergeben, dich Entschuldigen und diese Person noch entschädigen, falls sie darauf besteht und es dir möglich ist.

Tust du jemanden seelisches Leid an, wie zum Beispiel Mobbing, dann müsst ihr euch auf Entschädigung einigen, aber er hat Vorrang und du musst es, so gut du kannst, erfüllen.

Sei nicht maßlos zu dir selbst. Dir steht dein Recht auf Vergebung auch unter den Menschen zu. Allah (swt) belohnt die Gegenseite sogar damit, dass sie dir vergeben.

Al-Baqarah 2:263

قَوْلٌ مَّعْرُوفٌ وَمَغْفِرَةٌ خَيْرٌ مِّن صَدَقَةٍ يَتْبَعُهَآ أَذًىۗ وَٱللَّهُ غَنِىٌّ حَلِيمٌ 

Freundliche Worte und Vergebung sind besser als ein Almosen, dem Beleidigungen nachfolgen. Allah ist Unbedürftig und Nachsichtig.

Wenn diese Person deine Entschädigung nicht annimmt und dir nicht verzeiht, dann spende in ihren Namen, sodass sie gute Taten gutgeschrieben bekommen. Deine Bemühung zählt.

Al-Isrāʾ 17:19

وَمَنْ أَرَادَ ٱلْءَاخِرَةَ وَسَعَىٰ لَهَا سَعْيَهَا وَهُوَ مُؤْمِنٌ فَأُو۟لَٰٓئِكَ كَانَ سَعْيُهُم مَّشْكُورًا 

Wer das Jenseits will und sich darum bemüht, wie es ihm zusteht, wobei er gläubig ist, - denen wird für ihr Bemühen gedankt.

Wäre natürlich einfacher und preziser zu antworten, wenn man die Situation kennen würde.

salam

„dass er mir am jüngsten so viele gute taten von mir nimmt oder so viele Sünden von ihm auf micht tut bis er ins Paradies kommt“ woher hast du das ?

ich habe gelernt das man gute Taten geben muss ja oder wenn man keine mehr hat Sünden aufnehmen, aber soweit ich weiß kommt es auf die „schwere“ der Tat an.

Man kann ja eine Person eine Ohrfeige geben oder aber auch Krankenhaus reif schlagen.

darunter fällt: jemand beleidigen, über jemand lästern, jemanden körperlich verletzen, jemand bestehlen und es nicht zurück geben (eventuell mehr)?

Wie genau jedoch Allah entscheidet zu gewichten, kann ich dir nicht beantworten.

Auf jeden fall ist es dennoch wichtig Tauba zu machen und zu beten für diese Person.

wa aleikum s-salam

"Soviel bis er ins Paradies kommt" gilt nicht, das wäre ja total unfair.

Er kriegt soviele deiner guten Taten, je nach dem, wie groß das Unrecht war. Hast du alle deine guten Taten wegen Unrecht gegenüber Mitmenschen "ausgegeben", fangen sie an, dir ihre Sünden zu übertragen, bis das Unrecht ausgeglichen ist und man selber vor dem Jüngsten Gericht ziemlich blöd da steht, da alle guten Taten weg ist, und man etliche mehr schlechte Taten hat, als man begangen hat.

Allah ist gerecht. Am Tage des jüngsten Gerichtes gibt es die absolute Gerechtigkeit. Jede Tat wird aufgewogen, noch so klein sie ist.