Sexlose Beziehung aus Perspektive der anderen Person?
Wart ihr schon mal in einer "sexlosen" beziehung und konntet etwas ändern?
Ich bin seit zwei jahren in ein wunderbaren Beziehung, wir haben eine verbindung zu einander wie ich sie noch nie erlebt habe, haben bei roadtrips wochenlang in jeden tag auf engstem raum zusammengelebt und nicht ein sekunde mit unangenehmen schweigen gehabt (nicht dass es keine ruhigen minuten gibt aber das ist dann nie weil wir nichts zu sagen haben).
Wir planen beide in die Zukunft und ich habe kein Zweifel an ihr aber Sexualität ist ein thema was das ganze manchmal wirklich kompliziert macht. Wir haben vielleicht alle zwei bis drei monate einmal sex, auch nicht zu besonderen Anlässen. Das liegt daran dass Sie nicht möchte. Sie sucht häufig körperliche nähe, aber sobald es in richtung sex gehen könnte blockt sie ab.
Das seltsame daran finde ich, dass es nicht immer so war. Am Anfang hatte Sie einen stark ausgeprägten Sexual trieb, wir hatten wirklich häufiger sex, häufig von Ihr ausgehend. Dann hat sie angefangen die pille zu nehmen, hatte für eine überdurchschnittliche zeit ihr Tage (in der zeit hatte sie mir trotzdem oral gegeben) und danach plötzlich nichts mehr. Fast von dem einen Tag auf den anderen war die Lust weg, und stattdessen ein schlechtes gewissen ihrerseits was es unmöglich macht über das thema zu reden.
Es ist ausgeschlossen, dass sie etwas mit jemand anderem hatte und für mich ist ausgeschlosen etwas mit jemand anderem zu machen.
Wenn wir sex haben scheint es nicht so als würde es ihr nicht gefallen, am anfang tut es ihr häufig weh aber deshalb machen wir langsam und leisten vorarbeit. Sie kommt immer am Ende (oral - da würde ich wirklich merken wenn sie es faken würde) und wenn jemand leer ausgeht bin eher ich das. Ich versuche ihr also wirklich sex so angenehm wie möglich zu machen, biete auch häufig an nur was für sie zu machen, weil ich hoffe so ihre lust wecken zu können aber irgendwie klappt es nicht.
Meine Frage ist deshalb, ob jemand das kennt. Hattet ihr selbst so eine beziehung und wie seit ihr da raus gekommen? Am interessantesten wäre es zu wissen was in einer person vorgeht die "lustlos" ist. War das mal jemand? Gab es einen Punkt wo es sich geändert hat? Gibt es etwas was das ganze schon früher hätte ändern können?
Abschließend sollte ich nochmal sagen, dass es immer schwer ist über solche themen zu schreiben. Auch wenn ich hier vielleicht wie ein arsch wirke bin ich das nicht in unserer beziehung, ich versuche es eigentlich fast gar nicht mehr und wenn akzeptiere ich direkt ein nein. Ich will ja eben auch nicht dass sie ein schlechtes gewissen hat. Ich möchte auch nochmal betonen dass ausgeschlossen ist, dass sie fremdgeht oder mich nicht mehr liebt usw. Es ist nicht mal so dass ich katastrophal im bett wäre. Das sind alles sachen, die sie sagen und über die wir reden würde.
7 Antworten
Ich hätte an deiner Stelle keine Lust zu raten warum das so ist, vor allem wenn sie nicht mit dir darüber spricht. Ich würde ihr sagen, dass sie entweder gemeinsam mit mir daran arbeiten könne oder eben alleine, aber dass es so nicht weitergehen kann. Sexualität gehört zu einer Beziehung für mich dazu. Und Kommunikation auch.
Das habe ich wahrscheinlich schlecht formuliert, aber wir haben schon häufiger darüber gesprochen das problem dabei ist eben dass sie ja selbst weiß dass ich gerne mehr sex hätte und sie quasi mehr lust haben will. Aber solange das nicht da ist, kann man natürlich schwer was machen.
Wenn wir darüber reden hat sie schnell ein schlechtes gewissen, ich fühl mich wie ein arsch weil ich es immer wieder anspreche und wir brechen es ab.
Es ist ja auch schwer zu sagen, dass sie sich bessern soll. Letzten endes ist es ja ihre entcheidung.
Ich habe schon das gefühl dass sie nicht wirklich etwas tut um die situation zu ändern, bzw bisher keine initiative gezeigt hat etwas zu vebessern aber das ist natürlich auch schwer wenn die lust dazu nicht da ist
hey,
ich bin mit meiner freundin seit 4 jahren in einer Beziehung. zu beginn war sie ein "Sexmonster" - so sehr, dass ich ab und an fast nicht mehr mitkam. dann nach einiger zeit hörte es auf. sie hatte ihr Pille gewechselt und unheimlich viel stress durch Arbeit und Studium.
stress zur Entspannung ist ja eher eine männerdomäne. frauen müssen meist entspannt sein, um sex zu haben. (natürlich nicht alle)
also, wir haben die Pille abgesetzt und andere Verhütungsmethoden probiert - ein erster erfolg. nicht die Welt, aber etwas besser.
dann habe ich das gleiche versucht wie du. keinen druck machen, eher was für sie tun, viel massieren und co. ich bin davon überzeugt, dass sie trotzdem immer den wunsch gespürt hat. dann habe ich es geschafft meinen "drang" einige zeit quasi abzustellen. das fand sie dann auch nicht gut, weil sie natürlich trotzdem die Bestätigung, dass ich mit ihr sex haben will, brauchte.
und dann war es zeit mal ernsthaft über die Sache zu reden. was dabei raus kam, war Verständnis von beiden Seiten. wer kein sex haben will, der muss ihn nicht haben. damit darf jedoch der andere seine Bedürfnisse unterdrücken - auch nicht gut, weil dann der erste ein schlechtes gewissen und beide druck haben.
dann kam der hammer. meine freundin bot mir an mit anderen frauen zu schlafen. sie meinte, sie will nicht, dass ich verzichte und sie kann auch mit dem schlechten gewissen nicht herumlaufen. sie will es nur nicht wissen.
ich meinte, dass allein die Erlaubnis, die Möglichkeit mir schon erheblich druck nimmt.
das ist jetzt kein allgemein gültiges Rezept. jedoch war dies unsere weise das Problem zu lösen. unserer Beziehung geht es prächtig und wir haben mehr sex als vorher.
Ich denke ich rede echt mal mit ihr über pille. Soweit ich weiß gibt es auch welche ohne hormone. Sie sagt zwar dass sie es schätzt dass sich ihre tage durch die pille normalisieren aber die hauptfunktion ist ja verhütung und das macht keinen sinn solange wir keinen sex haben.
Sie hat auch schon gesagt dass wir eine "offenen beziehung" daraus machen können aber so wie ich sie einschätze würde sie damit absolut nicht zurrecht kommen und eigentlich hätte ich jetzt auch selbst nicht viel davon. Es geht mir ja auch um den sex mit ihr nicht um den sex des sexes wegen.
Wenn das so wäre hätte ich glaube ich schon früher andere optionen in Erwägung gezogen
Wart ihr schon mal in einer "sexlosen" beziehung und konntet etwas ändern?
Ja war ich, 4 Jahre, nur mit dem Unterschied, dass ich nichts verändern wollte weil ich wusste, dass das bei ihr krankheitsbedingt war. Es gab 2 mal ein intensives Gespräch und hatte dann für mich entschieden, dass ich auch ohne Sexualität leben kann. Ohne Sex war es für mich nicht weniger schön oder intim wie andere Beziehungen auch. Die schlussendliche Trennung hatte auch nichts mit dem fehlenden Sex zu tun.
Das ist halt eine Sache die kann man akzeptieren oder gehen. Ich halte generell nichts davon einen anderen Menschen verändern zu wollen oder zu irgendwas zu drängen was nicht freiwillig und gerne gegeben wird. Es liegt immer bei einem selbst ob man mit den Gegebenheiten umgehen kann oder nicht. In dieser Wegwerfgesellschaft ist es doch schön auch von einem Paar zu lesen wo weder Mann noch Frau sich direkt den nächsten in die Kiste holt. Ich finde, du solltest dich mehr auf die Beziehungsqualität im Allgemeinen besinnen und was du mit ihr hast und nicht das Thema Sexualität wie ein Damoklesschwert über der Beziehung kreisen lassen. Das ist Druck für euch beide der völlig unnötig ist.
Da sie dir keine Gründe nennt, kannst du nur rätseln.
Und das wäre mir zu wenig.
Ich würde sie bitten, zusammen eine Sexualtherapie zu machen.
Bzw. darauf bestehen.
Ansonsten wäre es eine platonische innige Freundschaft.
Mein Eindruck ist, dass es bei ihr an der Pille liegen könnte. Diese nahe liegendene Dinge (andere tägl. Routine, andere Pille, andere Ernährung) könnt ihr ja erstmal ausprobieren.
Wenn das nicht hilft, vielleicht ist es doch ein psychisches Problem.
Ich denke, solange das Problem nicht gelöst ist, bringt es nichts, das Reden zu lassen, weil du dich wie ein Arsch fühlst, sondern sie weiß ja dennoch, dass es das Problem gibt.
"Liebe / Eine enge Beziehung zeichnet sich aus durch die Fähigkeit über Probleme zu reden, die man ohne sie nicht hätte."
So ist es leider. Denn sie wird doch auch nicht glücklich sein, wenn ihr 2 keine Lösung findet. Vertraut euch einer Beratungsstelle an. Man denkt immer, "Ach gott, das schaffen wir doch auch alleine, Beratung ist für Leute mit echten Problemen" oder so. Aber ein Freund hat mal zu mir gesagt: "Glaub mir, da gehen Leute hin mit viel kleineren Problemen als ihr sie habt."
Und es kann wirklich helfen, wenn ein Dritter oder eine Dritte zuhört, der/die eben nicht persönlich be- und getroffen ist von meinen Gefühlen. Alleine das ist es wert.
In meiner Beziehung ist die Lösung: Beide dürfen fremdgehen, nur nicht zu oft (was jeder eine bischen anders definiert von uns), und man erzählt es, wenn man möchte bzw. den Eindruck hat, es würde der Beziehung gut tun. Wir freuen uns wenn der andere glücklich Sex hat. Wenn es in der Beziehung ist, umso mehr. :) Wir arbeiten beide daran, einige kg abzunehmen und körperlich fitter zu werden.
Wir setzen uns in der Beziehung nicht unter Druck, und wenn es nicht passt, muss kein Sex sein, und wenn man beim Sex nicht kommt, ist es kein Problem. Die Beziehung lebt auch durch andere Qualität, z. B. gemeinsam was unternehmen, Vertrautheit, Offenheit, Verständnis.
Wie dann euer Ergebnis ist, müsst ihr sehen.