Katze leckt und juckt sich nach spot on wie verrückt?

5 Antworten

Zunächst sollte man einer Fellnase niemals Medikamente geben, die nicht ausdrücklich für Katzen bestimmt und geeignet sind! Verschiedene Anti-Floh/Zecken-Mittel für Hunde enthalten beispielsweise den Wirkstoff Permethrin, der für Katzen (tödlich) giftig ist, siehe z.B. unter

https://www.focus.de/fotos/der-wirkstoff-permethrin-ist-fuer-katzen-giftig-tierhalter-sollten_mid_1085961.html

http://www.tiermedizinportal.de/erste-hilfe/haufige-vergiftungen-bei-hund-und-katze/0944094

Darüber hinaus besteht aber auch bei den für Katzen prinzipiell unbedenklichen Wirkstoffen die Gefahr der Überdosierung, da z.B. Spot-Ons nach dem Gewicht des Tieres dosiert werden. Ein für einen großen Hund bestimmtes, für Katzen eigentlich unbedenkliches Mittel kann einer (deutlich kleineren) Katze daher u.U. zur Gefahr werden!

Für die Flohbekämpfung ein wichtiger Tipp vorab: Ruhe bewahren und nicht verrückt machen (lassen)! Konsequentes, umsichtiges und gründliches Handeln vorausgesetzt, lässt sich die unangenehme Situation i.d.R. ganz gut in den Griff bekommen, wenn man ein paar grundlegende Dinge und Zusammenhänge kennt und berücksichtigt.

Zur wirksamen Flohprophylaxe bzw. -bekämpfung kommt es einerseits auf Sofortmaßnahmen gegen die Flöhe an, z.B. durch den Einsatz von sogenannten Spot-Ons, die der Katze auf die Haut im Nacken aufgetragen werden.

Beim Einsatz von Spot-Ons ist zu beachten, dass es Mittel gibt die Flöhe auf der Katze abtöten (i.d.R. beim Tierarzt oder in der Apotheke erhältlich, Wirkstoff z.B. Fipronil oder Imidacloprid), und Repellents, die die Plagegeister nur von der Katze fernhalten bzw. vertreiben sollen (frei verkäuflich z.B. in Supermärkten, Wirkstoff z.B. Margosa-Extrakt).

Da sich ein Spot-On nach dem Auftragen zunächst in der Fettschicht der Katzenhaut verteilen muss, können bis zur vollständigen Wirksamkeit ca. 24 bis 48 Stunden vergehen. Habt also Geduld, auch wenn innerhalb dieser Zeitspanne mal noch ein lebender Floh auftauchen sollte.

Zudem sollten Spot-Ons i.d.R. auch nur im Abstand von ca. 4 Wochen aufgetragen werden (Beipackzettel beachten), um bei gegebener Wirksamkeit gegen Flöhe auch die Belastung der Fellnase mit dem Insektizid in Grenzen zu halten.

Aufgetragen wird ein Spot-On bei Katzen grundsätzlich im Nacken (im Bereich zwischen Hinterkopf und Schulterblättern), da die Fellnase sich den Wirkstoff dort nicht selbst ablecken bzw. wegputzen kann. Hierzu muss das Fell erst geeignet gescheitelt, also z.B. mit dem Finger gegen den Strich aufgerichtet werden, damit das Mittel verlässlich auf die Haut aufgetragen werden kann, und dabei möglichst nicht im Fell verläuft. Die (zumeist durch Drehen und Abziehen des Verschlusses geöffnete) Pipettenspitze wird dann auf die freigelegte Haut aufgesetzt und die Pipette (mehrmals) zusammengedrückt, bis sich der Inhalt direkt auf die Haut entleert hat.

Eventuell ins Fell verlaufene kleine Teilmengen des Präparates sind in der Dosierung des Wirkstoffes i.d.R. berücksichtigt.

Beim Auftragen sollte sich die Katze am besten in einer kauernden Position befinden, damit das Mittel nicht seitlich in einen Bereich verläuft, in dem das Tier sich den Wirkstoff ablecken könnte. Ggf. abgeleckte Wirkstoffe können bei einer Katze u.U. zu vorübergehend verstärktem Speichelfluss, Erbrechen etc. führen (Nebenwirkungen im Beipackzettel beachten). Eine (zumeist bebilderte) Anleitung zum Auftragen eines Spot-ons findes man i.d.R. auf der Packung bzw. im zugehörigen Beipackzettel bzw. Packungsaufdruck.

Bezüglich wirksamer Anti-Floh-Präparate solltet Ihr Euch grundsätzlich vom Tierarzt beraten lassen, der neben einem effektiven Anti-Floh-Mittel bei Bedarf auch eine passende Wurmkur empfehlen kann (Flöhe können Bandwürmer übertragen!).

Entscheidend ist für den Erfolg gegen Flöhe aber auch die Langzeitbehandlung der Umgebung befallener Tiere!

Flöhe haben i.d.R. einen Lebenszyklus von ca. 14 bis 21 Tagen, verteilt auf die Stadien Ei, Larve, Puppe und adulter Floh. In der Puppe geschützt, können die noch nicht geschlüpften Flöhe allerdings auch 3 bis 4 Monate oder länger überleben.

Leider machen die adulten Flöhe nur ca. 5% der Flohpopulation aus, der Rest verteilt sich auf die anderen Stadien, und ist entsprechend schwer zu bekämpfen.

Analog dazu befindet sich auch nur der kleinste Anteil der Flohpopulation tatsächlich auf dem befallenen Tier, der Rest überlebt in seiner Umgebung, also z.B. in Teppichen, auf Liegeplätzen, hinter Fußleisten etc.!

Manche Spot-Ons und Umgebungssprays haben leider die Einschränkung, dass sie im Wesentlichen nur gegen das letzte Stadium (adulter Floh) wirksam sind. Es gibt allerdings auch Produkte, die das Schlüpfen der Floheier, Larven und Puppen hemmen können. Lasst Euch auch dazu am besten vom Tierarzt beraten!

Unerlässliche Maßnahmen bei der Flohbekämpfung sind u.a.:

  • oftmaliges, gründliches Staubsaugen inkl. regelmäßigem Austausch bzw. Anti-Floh-Behandlung des Staubsaugerbeutels, z.B. mit eingesaugtem Flohpulver oder zerschnittenem Flohhalsband (wobei deren Wirkstoffe die Flöhe aber auch wirklich abtöten müssen, und nicht nur vertreibend auf die Plagegeister wirken dürfen - hier also z.B. keine Margosa-Produkte verwenden!),
  • waschen aller waschbaren Aufenthaltsorte und Kontaktflächen der Tiere, also z.B. Katzendecken, Auflagen, Handtücher, Bezüge etc., idealerweise bei mindestens 60°C (Waschanleitung beachten!),
  • Behandlung nicht waschbarer Objekte (z.B. Kratzbaum, Katzenkorb etc.) mit Umgebungsspray (u.a. beim Tierarzt erhältlich).

Für den Langzeiterfolg ist es aber entscheidend, auch die ggf. nach und nach geschlüpften Flöhe (deren Eier, Larven und Puppen den Hausputz bislang überlebt haben) wirksam zu bekämpfen!

Das bedeutet, dass die aktive Bekämpfung im Lebensrythmus der Flöhe, i.d.R. also nach ca. 3 bis 4 Wochen, wiederholt werden muss! Nach 1 bis 2 (maximal 3) solcher Zyklen sollte das Flohproblem dann hoffentlich gelöst sein.

Eine effektive Möglichkeit dazu bieten neben Umgebungssprays sogenannte Fogger, die die Wohnräume mit einem Insektizid durchfluten, das auch in kleinste Ritzen eindringt.

Wichtig: Wirksame Fogger und Umgebungssprays enthalten oftmals den Wirkstoff Permethrin, der für Katzen leider (tödlich) giftig ist (s.o.)! Die Anwendung solcher Produkte also bitte niemals in Gegenwart der Katze(n) vornehmen, und die Räume auch anschließend ausreichend lange und gründlich lüften!

Zur vorschriftsmäßigen Anwendung - bitte unbedingt die aufgedruckte Gebrauchsanweisung bzw. den Beipackzettel beachten! - gehört hierbei unter anderem, dass die Räume während der Anwendung für mindestens 2 bis 3 Stunden (besser länger, anschließend gut lüften!) von Mensch und Tier nicht betreten, offene Lebensmittel, Essgeschirr, Futter- und Wassernäpfe etc. außer Reichweite gebracht, und ggf. (Kleider-)Schränke und/oder Schubladen geöffnet werden. Beachtet auch, dass ein Fogger nur für eine begrenzte Wohnfläche ausreicht (ist i.d.R. auf der Packung angegeben) - für größere Flächen müssen entsprechend mehrere Fogger (verteilt) aufgestellt werden. Die beste Wirkung erzielt man, wenn Fogger erhöht aufgestellt werden, also z.B. auf einem mit Zeitungspapier abgedeckten Tisch, oder der obersten Stufe einer Haushaltsleite.

Auch Rauchmelder sollten vor dem Foggereinsatz entfernt bzw. deaktiviert werden, um einen eventuellen Fehlalarm - verursacht durch den Sprühnebel - zu vermeiden (bitte nicht vergessen, die Geräte anschließend wieder zu aktivieren)!

Was den zeitlichen Ablauf anbelangt, würde ich zunächst die Katze mit einem wirksamen Spot-On vom Tierarzt behandeln, dann gründlich durchputzen (s.o.), schließlich Umgebungsspray bzw. den Fogger verwenden und vor der nächsten Putzaktion noch eine gewisse Zeit abwarten, um die Wirkstoffe nicht sofort wieder zu entfernen. Empfindliche Flächen können i.d.R. mit wässrigen, handelsüblichen Allzweckreinigern abgewischt werden.

Lasst Euch auch zu diesem Thema unbedingt vom Tierarzt beraten - die beim Tierarzt erhältlichen Fogger und Umgebungssprays sind zumeist zwar etwas teurer, gelten i.d.R. aber auch als wirksamer, als die freiverkäuflichen Mittel.

Darüber hinaus soll auch Einfrieren (mindestens 24 Stunden bei -18°C) gegen Flöhe wirksam sein, beispielsweise bei Dingen, die nicht heiß gewaschen oder mit Umgebungsspray behandelt werden können (bzw. dürfen).

Ansonsten gilt: Ruhe und Geduld bewahren, zumal sich Euer Stress nur auf die Katze übertragen würde!

Ich drücke die Daumen, dass Ihr die lästige Situation bald in den Griff bekommt!

Alles Gute Euch und der Fellnase!

P.S.: Falls Ihr die Katze im Auto zum Tierarzt bringt, solltet Ihr anschließend sicherheitshalber auch mal den Innenraum und die Transportbox mit Umgebungsspray behandeln.

Meine Katzen haben sich speziell nach dem Frontline-Spot-On auch immer extremst gekratzt und geleckt und da habe ich sie einfach mal kräftig gebürstet und es hat aufgehört.

Mittlerweile habe ich zu Broadline gewechselt, das sie sehr gut vertragen.

Wie heisst das Spot-On, das Du Deiner Katze gegeben hast? Hat Euer Hund das gleiche bekommen und ist das Spot-On wirklich für Hund und Katze? Wenn nicht, solltest Du sofort mal bei Deinem TA nachfragen.

Wichtig ist bei Flohbefall, dass auch Wohnung oder Haus gründlich gereinigt wird, also tägliches Staubsaugen. Waschen aller waschbaren Decken und Unterlagen bei mindestens 60 Grad in der Maschine und nicht waschbare Unterlagen mit einem sogenannten Umgebungsspray gegen Flöhe nach Vorschrift behandeln.

Da Ihr anscheinend das Problem schon länger habt, solltest Du auch mal den Tierarzt nach Foggern, oder deutsch Nebler fragen und notfalls je nach Grösse der Wohnung einen oder mehrere aufstellen. Dabei unbedingt die Gebrauchsanweisung beachten, denn meist müssen Mensch und Tier aus der Wohnung raus, solange das Ding läuft.

Es ist normal, dass Katzen sich nach solchen Spot-Ons (auch gegen Milben) oft am Tag darauf mehr Kratzen und Lecken als zuvor. Das sollte aber natürlich besser werden. Außerdem ist es EXTREM wichtig, dass in dem Präparat kein Permethrin enthalten ist, denn das ist tödlich für deine Katze.

Entwurmen danach nicht vergessen :)

Es gibt Spot Ons, die für Katzen tödlich sein können.

Geht zum Tierarzt.

Ich glaube das hört sich nach einer allergischen Reaktion an

Ich hoffe es hört bis morgen auf

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@JuliettJett

Mach so was am besten nicht mehr. Wenn es nicht aufhört geh zum Tierarzt. Vorallem wenn das echt irgendein dubioses Zeug ist und die Katze es weg leckt kann sie evtl. Schaden dadurch nehmen.

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