Kann man gelaugtes/geöltes Kiefer-Holz noch lackieren?

2 Antworten

Wenn das Öl gut ausgehärtet ist, ist darauf eine Lackierung oder Lasur mit den meisten Produkten möglich, das polymerisierte Öl wirkt dabei wie ein Grundierung.

Erst mal gründlich abwaschen, damit alle Laugenreste entfernt werden (z.B. mit Schmierseife und dann mit Wasser, notfalls auch nur mit Wasser - nicht mit Spüli, dieses kann Silikon enthalten). Nach guter Trocknung anschleifen und dann eine Holzlasur auftragen.

Am besten gehst Du in ein Malerfachgeschäft, die können Dich bezüglich einer geeigneten Lasur, die auf Deinem Holz genau den richtigen Farbton bringt gut beraten. Das kostet etwas mehr als im Baumarkt, dafür hast Du besseren Service und die Farbe funktioniert auch. 2 Euro zu sparen um dann alles nochmal abzuschleifen und neu lackieren zu müssen macht keinen Spaß. Abgesehen davon, werden viele der hochwertigen Farben nicht mehr über Baumärkte vertrieben.

rudelmoinmoin  04.01.2013, 10:11

falsch man bearbeitet kein naturholz mit wasser

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DMbuzz1  04.01.2013, 12:39
@rudelmoinmoin

Haha und wie denkst Du wurde es gelaugt?

Hint: Mit einer in Wasser gelösten Lauge.

Vor den Beizen wässert man auch jedes Holz - dann stellen sie die Fasern auf und man man sie abschleifen. Vor vielen Lackierungen ist dies auch üblich - genauso simd heute sehr viele Holzlacke auf Wasserbasis...

Glaub mir, ich habe jeden Tag mit "Naturholz" zu tun und habe fast jede Art der Oberflächenbehandlung selbst ausprobiert...

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DMbuzz1  04.01.2013, 12:45
@rudelmoinmoin

Mal ein Zitat - da ist es schön erklärt:

"Wässern , nein nein, wir gehen jetzt nicht mit dem guten luftgetrockneten Ausbauteil in die Badewanne. Wässern ist eigentlich eine Vorbereitungsarbeit zum Beizen. Mit der Hilfe des Wässerns wird das Holz beizfähig gemacht. Das Wässen hat die Aufgabe, zusammengedrückte Holzfasern (z.B. durch hobeln und schleifen) wieder aufzurichten und durch Zusätze im Wasser das Eindringen der Beize zu erleichtern. Masivhölzer werden mit sehr heißem Wasser, alle anderen Hölzer nur mit lauwarmen Wasser gewässert. Zum Wässern wird ein Schwamm verwendet, das Werkstück wird mit dem Schwamm gut angefeuchtet. Überschüssiges Wasser sofort abnehmen, kein Wasser auf dem Holz stehen lassen. Tipp ? etwas Kochsalz im Wasser entfernt deine fettigen Fingerabdrücke. Noch ein Tipp ? wenn du Nadelhölzer beizen möchtest, gebe dem Wasser etwas Salmiakgeist hinzu, warte ca. 10 Minuten und wässere mit klarem Wasser nach. Durch den Salmiakgeist “verseifen” die Harzteilchen in der Oberfläche und das Beizergebnis wird gleichmäßiger.

Das restlos (luft) abgetrocknete Werkstück wird nach dem Wässern mit einem feinem, scharfen Schleifpapier (mind 240er) mit der Hand ohne Druck (nur drüberwischen) in Längstrichtung geschliffen. Vor dem Beizen wird der Schleifstaub mit einer feinen Messing- oder Bronzebürste in Faserrichtung abgebürstet.

Noch ein Tipp? im Zusammenhang mit dem Wässern. Beim Wachsen, Lackieren etc. stellen sich die feinen Holzfasern geringfügig hoch, beim Lackieren, Lasieren ist das kein Problem, da werden die feinen Fasern einfach beim Zwischenschliff abgeschliefen, aber gewachste Hölzer lassen sich nur schlecht zwischenschleifen. Der Wachs setzt das Schleifpapier sehr schnell zu. Wenn du das Holz vor dem Wachsen wässerst und dann ganz leicht mit feinem Schleifpapier, oder feiner Stahlwolle schleifst, kannst du ein besseres Wachsendergebnis erzielen."

aus: http://www.selbstausbauer.de/Inhalt/Holz-Oberflachen-Vorbehandlung/holz-oberflachen-vorbehandlung.html

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 12:49
@DMbuzz1

mit wasser >wässern & waschen< sind zwei paar schuhe, die nichts miteinander zu tun haben

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DMbuzz1  04.01.2013, 13:36
@rudelmoinmoin

Abwaschen mit einem Schwamm - nicht ins Wasser schmeißen. Das macht jeder Tischler oder Maler und Jahrhunderten so. Und ich als Drechsler auch.

Beim Laugen wird allerdings noch viel stärker gewässert, dabei wird nämlich ein guter Teil des Lignins und der Harze aus dem Holz rausgewaschen...

Und glaub mir das, ich weiß das: neben mir steht ein halber Regalmeter nur über die Oberflächenbehandlung und das Finishing von kunsthandwerklichen Holzgegenständen.

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  1. eine goldigere Farbe bekommen >mit natur bienenwachs<

  2. eine Art Lack/Beize damit alles "saftiger" aussieht erhalten >geht nicht, der untergrund muss erst "neutral" gemacht werden< abwaschen mit spiritus

  3. weniger sichrbare Äste haben. >die kann man nicht verändern<

DMbuzz1  04.01.2013, 12:41

Mit Spiritus kannst Du leider keine stark polare und mit Wasser aufgetragene Lauge lösen... Deshalb wäscht man diese mit Wasser runter.

Bienenwachs feuert Holz kaum an und ist außerdem kein Oberflächenschutz - Bienenwachs wird normalerweise nur auf einer bereits geölten Grundlage verwendet und ist eine Verbrauchsschicht, die regelmäßig aufgefrischt werden muss.

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 13:04
@DMbuzz1

mit -spiritus- kannst du fast alles abwaschen außer gehärtete harz-lacke, außerdem sind es immer laienhafte beschreibungen die hier über holzarten und dessen untergrund beschrieben werden, öluntergrund nimmt nichts anderes an, als wieder öl, bienenwachs ist ein produkt für oberflächenbehandlung, gibt es in 3 grundfarben, die mit pinsel-ballen aufgetragen werden kann, ich weiß wovon ich spreche, und das seit zig jahre

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DMbuzz1  04.01.2013, 13:47
@rudelmoinmoin

Junge, Junge - kannst Du Dein Halbwissen mal bei Dir behalten..

Durchpolymerisiertes/ausgehärtetes Leinöl/Holzöl ist eine hervorragende Grundierung und kann mit fast allen Lacken/Ölen/Wachsen überschichtet werden. Diese Öle polymerisieren, sind trocknend. Wenn Du natürlich Paraffin oder Olivenöl auf ein Holz bringst, haftet da nichts mehr - das machen man aber normalerweise auch nicht. Gelaugt/geölt, heißt Leinöl oder Holzöl mit Sikkativ nach Laugung.

Spiritus löst keine Natron- oder Kalilauge und auch kein Soda oder Salmiakseifen und erst recht kein polymerisiertes Lein oder Holzöl - dieses kann man nur mit Laugen verseifen oder mit harten Sachen wie Schwefelkohlenstoff (das kannst Du nicht mal kaufen) lösen. Das ist hier ja aber auch überhaupt nicht gewollt. Wenn man Wachsen will, kann man das nämlich direkt auf die gelaugte und geölte Oberfläche tun - nur würde ich das nicht machen.

Bienenwachs hat viele Nachteile - unter Drechslern verwendet man es eigentlich nur um Dinge für den Verkauf schön zu machen - lange halten tut es nämlich nicht. Wenn's lange halten soll, muss man zumindest eine Mischung mit Carnauba Wachs verwenden - die ist aber wesentlich schwieriger zu polieren. Bienenwachs ist ganz schlecht wasserbeständig, nimmt Fingerabdrücke an und mischt sich mit Schmutz. Das ist eben eine Verschleissschicht oder eine Behandlung für Dinge, die nicht angefasst werden.

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 13:54
@DMbuzz1

da muss ich dir 200% recht geben >Junge, Junge - kannst Du Dein Halbwissen mal bei Dir behalten.. <

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:05
@rudelmoinmoin

Ich will hier eigentlich nicht streiten. Ich mache das jeden Tag und habe schon zig verschiedene Lacke auf mit Öl oder Halböl behandelten Oberflächen aufgetragen - die meisten Öle und Lacke stelle ich auch selber her. Und auch mit Bienenwachs und Wachsmischungen / Lösungen habe ich einige Erfahrung und auch diese koche ich teilweise selbst.

Ich würde Dir gerne einiger meiner Arbeiten in die Hand drücken - dann würdest Du sehen, wie gut das aussieht, wie gut es sich anfühlt und wie gut die weiteren Beschichtungen auf dem Öl halten. Das ist, wenn man etwas von Chemie versteht auch klar. Wirkliche Probleme gibt es nur mit manchen PU-Lacken, insbesondere 2K-Lacken.

Wachs auf Öl war übrigens jahrhundertelang einer der häufigsten Oberflächenaufbauten... Halböl, dann Öl, dann Wachs als Verschleissschicht.

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:11
@rudelmoinmoin

Wenn Du etwas zu kritisieren hast, dann werde doch bitte konkret:

Warum soll ich Holz nicht mit Wasser behandeln? Ich schleife vieles Holz aus verschiedenen Gründen sogar naß und ich verarbeite auch frisches Holz. Zum Biegen koche ich das Holz sogar vorher... - also?

Warum sollen Lacke nicht auf geölten Flächen haften? Welche Lacke halten nicht?

Wie soll Spiritus Substanzen abreinigen, deren Löslichkeitsprodukt in Alkohol dazu einfach viel zu klein ist?

Warum bieten 'zig Hersteller Grundierungen für verschiedene Lacksystem auf Halbölbasis an, wenn dieses nicht funktioniert?

Warum hat man jahrhundertelang Böden geölt und dann mit Wachs gebohnert, wenn es nicht funktioniert?

Warum werden sogar Wachsöle (die ich übrigens auch herstelle) verwendet - wenn dieses nicht harmoniert?

Warum soll das mit den vielen Lacken, die heute verkauft werden, und die nichts anderes als chemisch modifizierte Ölfarben sind, dann plötzlich funktionieren?

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 14:12
@DMbuzz1

ich bleibe bei mein standpunkt, du bist eine junge generation, ich die ältere erfahrungsbedingt gesehen

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:16
@rudelmoinmoin

Haha - wie alt bist Du denn?

Und ich habe prinzipiell nichts gegen Bienenwachs - ich finde das sogar recht schön - vor allen Dingen die Haptik - ich empfehle es wegen der Nachteile nur niemandem. Mit Öl drunter ist es immerhin einigermaßen Wasserfest und Schmutzresistent...

Aber das alles ist keine Frage des Standpunktes, sondern der Handwerkskunst und der Chemie. Und ob Lacke/Wachse auf Öl funktionieren kann man einfach ausprobieren - meine Stücke sind teilweise viele Jahre alt und die Oberfläche ist wie am ersten Tag.

Achso - die Rezepte die ich verwende sind großteils älter als wir beide zusammen...

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 14:25
@DMbuzz1

>Wenn Du etwas zu kritisieren hast, dann werde doch bitte konkret:< ich bin es leid hier meine finger wund zu schreiben, um was klar-richtig zu stellen, gegenüber -besserwisser- bzw laien (wenn du dich angesprochen fühlst, ist mir auch egal) bei mir zählt die praxis und das in jahre gezählt, und davon habe ich 50j hinter mir, habe 15j als dozent bei der VHS für -restauration- gearbeitet, (ohne eigenlob) und das mit erfolg, so das wars

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 14:32
@DMbuzz1

kommst du dann mit über 100j aus ?? >Achso - die Rezepte die ich verwende sind großteils älter als wir beide zusammen...<

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:33
@rudelmoinmoin

Nur kein Stress - ich bin übrigens auch nicht viel jünger.

Und wenn Du da wirklich Probleme sieht - ich diskutiere die gerne konstruktiv - da lernt man dann ja auch etwas dazu. Nur widerspricht einfach der Großteil von dem was Du sagst meiner Erfahrung und der Literatur. Und ich finde es Brotlos, wenn Du einfach etwas ohne Begründung behauptest - da hat keiner was davon.

Mich würde z.B. wirklich interessieren, welche Nachteile es haben soll, wenn ich Kiefernholz mit Wasser abwasche und was der Unterschied zum Wasserauftrag bei Laugen ist? Oder wo Du Probleme hattest Lacke oder Wachse auf geölte Flächen aufzutragen? Und falls Du das weißt, wie die jeweilige Chemie in diesen Fällen aussieht?

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:38
@rudelmoinmoin

Viele der Öberflachenbehandlungen, die ich verwende sind seit weit über hundert Jahren im Gebrauch, zumindest in vergleichbarer Form. Ich verwende sehr gerne Ölfirnisse auf einer Halbölgrundierung mit einer Wachsmischung obenauf, oder Verkochungen aus Leinöl mit Sikkativ und Baumharzen. Sehr gerne poliere ich momentan mit einer Mischung aus Leinölfirnis und gebrauchtem Fasspech. Hin und wieder mache ich auch eine Schellackpolitur.

Aber natürlich auch moderne Lacke, wobei ich sowieso mehr zu Ölen tendiere. Lacke sind haptisch nicht so angenehm und ich mag Holz und Natur und keinen Kunststoff.

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rudelmoinmoin  04.01.2013, 14:52
@DMbuzz1

nur als letztes >Und falls Du das weißt, wie die jeweilige Chemie in diesen Fällen aussieht?< ich gebe die leute solche antwort, die für laien verständlich ist, was wir hier machen ist fachsimpeln das kein laie versteht >Nur kein Stress - ich bin übrigens auch nicht viel jünger.< aus dem alter bin ich raus, und hab ihn auch nicht mehr

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DMbuzz1  04.01.2013, 14:59
@rudelmoinmoin

Dann ist ja gut :)

falsch man bearbeitet kein naturholz mit wasser

sowas hier ärgert mich halt einfach - ich mache das nämlich regelmässig erfolgreich und verstehe dann natürlich nicht, wo das Problem liegen soll... Mit soviel Wasser, wie man beim Laugen verwendet, kann man ja kaum abwaschen, dazu nimmt man ja nur einen feuchten Lappen oder Schwamm...

Der Laie hat noch viel weniger davon, wenn wir uns hier streiten und uns nur Behauptungen an den Kopf werfen, ohne sie zu begründen - wenn Du sagst: Kein Wasser - weil ... - dann kann ich ja darauf auch etwas sinnvolles antworten - und werde vermutlich sagen - achso meinst Du das - und das und das Problem könnte bei der und der Vorgehensweise durchaus auftreten.

So sieht er nur: Da sind zwei Leute, die offenbar mehr wissen als ich und jeweils das Gegenteil behaupten :(

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