Einnistungsblutung oder Periode früher?

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Die gerne und viel zitierte Einnistungsblutung ist tatsächlich eher eine "Erfindung" der Neuzeit. 

Zwar kommt es bei jeder Schwangerschaft zu einer Einnistungsblutung, wenn sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistet.

Jedoch ist diese meist so schwach, dass kein Blut aus der Scheide austritt, weshalb die wenigsten Frauen von der Blutung überhaupt etwas mitbekommen.

In meiner Ausbildung vor weit über 30 Jahren ist sie weder im Unterricht noch in irgendwelchen Lehrbüchern erwähnt worden. Aber sie spukt heutzutage in jedem Beitrag im Internet herum, wird dabei aber absolut überbewertet.

Einnistungsblutungen sind sehr schwach. Manchmal gelangen einige wenige hell-rötliche Tropfen oder Schlieren nach außen, gelegentlich etwas mehr. Sie dauert in der Regel nur etwa ein bis zwei Tage und verläuft vergleichsweise leicht und wird nicht stärker. 

Zumeist ist sie heller und rötlicher als die üblicherweise bräunliche Periodenblutung und tritt zeitlich früher auf als diese (5-10 Tage nach der erfolgreichen Befruchtung).

Bei keiner meiner Schwangerschaften habe ich solch eine Blutung bemerkt und es gehört auch nicht zum üblichen Prozedere, eine Schwangere bei der Anamneseerhebung danach zu fragen, eben weil es ein sehr seltenes Phänomen und irrelevant ist.

Wenn dich dein Blutungsmuster verunsichert, liefert ein handelsüblicher Schwangerschaftstest aus der Apotheke, Drogeriemarkt, gut sortiertem Supermarkt oder Versandhandel etwa ab 19 Tage nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. der Verhütungspanne ein relativ (zu über 99 %) zuverlässiges Ergebnis.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme