Können Gesetze wie der Online Safety Act in GB Jugendliche wirklich vor Pornokonsum schützen?
In Großbritannien müssen Pornoseiten künftig einen Altersnachweis fordern, es reicht also nicht mehr, einfach anzuklicken, dass man 18 ist (was ja auch wirklich nichts bringt, wenn wer auf die Seite will, klickt er halt Ja an, auch wenn er 15 ist).
Haltet ihr so ein Gesetz für sinnvoll? Es gibt ja durchaus Kritik, einerseits weil es sicher dennoch Möglichkeiten gibt, unter 18 auf die Seite zu gelangen, andererseits weil manche befürchten, dass Jugendliche dann eher auf fragwürdigeren Seiten als den bekannten Pornoseiten suchen.
Wie seht ihr das?
2 Antworten
In Großbritannien müssen Pornoseiten künftig einen Altersnachweis fordern (...)
Es gilt nicht nur für derlei Seiten, sondern dutzend andere Plattformen und Dienste. Den Schutz von Kindern und Jugendlichen finde ich gut, wichtig und richtig, solche „Schnellschüsse” jedoch mit großen Bauchschmerzen sehe. Im wesentlichen wie es sowohl von den Gesetzgebern vorgegeben wird als auch technisch umgesetzt wird.
Bei solchen Themen werden auch gerne so einige Nebelkerzen gezündet und/oder die tatsächliche Schutzwirkung angezweifelt werden kann. Sei es ein leichtes Umgehen durch ein VPN oder die Gefahr durch Weitergabe von persönlichen Daten. Letzteres ist schon geschehen, in dem größere Datensätze solcher Daten abgegriffen wurden.
Es erinnert teilweise mehr an 1984 und der Jugendschutz ein Vehikel dafür sein kann, um generell Nutzeraktivitäten zu belauschen. Sei es von staatlicher Seite oder in dem wir immer mehr an Unternehmen samt umbekannte Dritte weitergeben. Das ist ein ernstes Problem und Identitätsdiebstahl durch Datenmissbrauch auch kein Spaß ist.
Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin bei den Thema auch zwiegespalten. Jugendschutz ist wichtig, keine Frage, aber ob das in dieser Form die Lösung ist? Na ich weiß nicht so recht ...
Wie du es selbst erkannt hast, wird man mit solchen Maßnahmen die Kids eher in der Hände von fragwürdigen Leuten treiben. Aber ich denke genau das ist gewollt. Denn jetzt wo Epsteins Netzwerk zusmemmengebrochen ist und auch Prinz Andrew sich aus der Öffentlichkeit zurückziehn musste, brauchen diese Leute andere Möglichkeiten um für Nachschub zu sorgen. So kann man sich offiziell so hinstellen als würde man etwas gegen das Problem tun, während man in Wirklichkeit von der Naivität der Bürger profitiert.