Bedingungsloses Grundeinkommen eine gute idee?

8 Antworten

Ja, bestimmt. Sofern es sich denn alternativ zum gewohnten Erpressungs-, Integrations-, Migrations- und Sanktionssystems mit BRD-igenden Sonderaufgaben, Rechten, Pflichten mit zunehmend absurderen Gesetzen einer Bordell Republik denn finanzieren und einführen, und damit ablösen ließe, sicherlich. Es bräuchte sich dann zumindest, die, wie soviele jahre und Jahrzehnte lang davor, unterdrückten Ureinwohner eines sich ja doch eher rückschrittlich entwickelnden Bananenkontinents nicht mehr rechtstaatlich Zwangsprostituieren, Gängeln und, oder möglicherweise irgendwie und, oder von irgendwem abhängig machen, nötigen, mobben und, oder sexuell belästigen lassen.

Dahingehend wäre das dann natürlich, wenn dem denn so ist, sicherlich ein erster möglicher Schritt und, oder Fortschritt in eine andere, Druck nehmendere, Gewalt freiere, Existenz (ab-)sichernde und finanziell unabhängigere Richtung.

Sofern es denn nicht, auch wenn es sich so danach anhört, nicht gleich als schlechte und, oder als nicht finanzierbare Freibier + Nichtstuerboni Idee für alle abgetan wird. Ein Konzept, wie es funktionieren soll und müßte, damit es auch funktionert und sich auch finanzieren läßt und trägt, das müßte es allerdings schon noch geben und gibt es ja auch in unterschiedlicher Art und Weise im praktisch gescheiterten Test bereits mehrfach.

Ein 100% bedingungsloses Grundeinkommen in der oder einer gewünschten oder geforderten Höhe von 3000 EUR im Monat oder so wird es jedoch aber nicht geben können. Wenn, dann wird man sich da allerhöchstens auf ein minimales Existenzminimum (also in Höhe von Hartz4 oder die Hälfte davon) bewegen und, wenn denn überhaupt, verständigen können. Bedingungen wird es da schon noch welche (der Höhe und, oder der zu finanzierenden Bedürfigkeit nach) geben müssen. Fraglich ist eben nur. Welche? Und wieviel ein Mensch an Geld im Monat zum (Über-)Leben (gemessen am monatlichen Lebensmittel- Einkaufswagen / Speiseplan) eigentlich braucht? Und wie man das gerechtere Gesellschaftssystem dann letztlich nennt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Die Wege des Herrn sind unergründlich
KaffeemitMilf  18.03.2024, 11:45
Ein 100% bedingungsloses Grundeinkommen [...] wird es jedoch aber nicht geben können.

Das widerspricht sich.

Und im übrigen, lässt sich dein Text katastrophal lesen.

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Nein, ich bin entschiedener Gegner von Grundeinkommen. Das ist einfach nur Umverteilung und Wegnehmen von jeglichen Leistungsanreizen. Der in jeder Hinsicht völlig falsche Weg.

Das sind sozialistische Ideen, die sich in der Realität nicht erfolgreich dauerhaft verwirklichen lassen.

weisswas4711  19.04.2023, 18:11

Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) ist eine Umverteilung. Das ist richtig. Aber Umverteilungen haben wir auch jetzt schon in diversen Ausprägungen. Unser ganzes Geldsystem ist ein Umverteilungssystem - mit und ohne Gegenleistung.
Ein Wegnehmen von jeglichen Leistungsanreizen ist es sicher nicht. Das ist ein Märchen der Befürworter und Förderer des Niedriglohnsektors.
Das BGE ist auch nicht sozialistisch. Das ist ziemlicher Quatsch...

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Das Bedingungslose Grundeinkommen ist ein Menschenrecht. Denn gemäß Menschenrechtskonvention hat JEDER Mensch das Recht auf soziale Sicherheit (Artikel 22) und auf Wohlfahrt (Artikel 25).

Natürlich können damit MANCHE Sozialleistungen entfallen, wie Mindestsicherung, Pensionsausgleichszahlung oder Kindergeld. Aber viele Sozialleistungen dürfen NICHT ersetzt werden (Höhere Unterstützung für Behnderte, freier Zugang zum Schulwesen und zur Gesundheitsvorsorge).

Man muss das eben genau anschauen. Informationen darüber z.B. unter www.linzer-modell.info, www-grundeinkommen.at oder www.das-grundeinkommen.at

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Klar, auf jeden Fall. Deutschland ist sehr reich und weltoffen.

Gruß, JB :)

Ich bezweifel, dass das funktionieren würde.

Geld stellt ja immer den Gegenwert zu erbrachter Leistung dar.

Das ein Mensch Waren kauft, für die ein anderer Mensch Arbeitseinsatz erbracht hat, von Geld, für das er selbst keinen Arbeitseinsatz erbracht hat, gibt mir das Gefühl, dass das im großen Stil nicht funktionieren kann.

pe4020  19.04.2023, 11:28

Geld als Gegenwert für Leistung? - Das ist leider Theorie! Viele Leistungen (Pflege, Kindererziehung, aber auch Freiwillige Feuerwehr oder Rettungsdienste) werden nicht bezahlt, andererseits gibt es oft unmäßge Zahlungen für sinnlose Leistung.

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stescope  19.04.2023, 11:36
@pe4020

Es gibt vielleicht viele Leistungen, die nicht in Geld umgewandelt wird. Das heißt aber nicht, dass Geld einfach so in Leistung umwandeln kannst.

Es wird ja bspw. von dem Geld eine Ware bzw. Dienstleistung (über Zeitverbrauch) aus dem Wirtschaftskreislauf entnommen, ohne dass neue Waren/Dienstleistungen (durch Arbeitskraft) zugeführt werden (da bezahlt mit BG-Einkommen). Die schöpft den Markt ab, ohne ihn zu erhalten und entbehrt jeder Nachhaltigkeit.

Und sinnlose Leistungen sind hier irrelevant, solange sie Arbeit binden und die der Geldfluss jemandes Familie ernährt. Die Umverteilung würde das Problem nur verschieben, nicht lösen.

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weisswas4711  19.04.2023, 18:17

>>Geld stellt ja immer den Gegenwert zu erbrachter Leistung dar.<<
Nein, Geld kann ein Gegenwert sein, muss es aber nicht.
Wenn ein Mensch Waren kauft, bezahlt er immer das Einkommen eines anderen (bzw. in der Regel vieler) Menschen. Nichts anderes.

Es ist sinnfrei Menschen kein (Grund-)Einkommen zur Verfügung zu stellen. Denn dann können sie auch keine Waren kaufen und somit kein Einkommen bezahlen.

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stescope  19.04.2023, 18:24
@weisswas4711
Wenn ein Mensch Waren kauft, bezahlt er immer das Einkommen eines anderen (bzw. in der Regel vieler) Menschen. Nichts anderes.

Ja, und das Einkommen erhält man für was? Arbeitsleistung! Überraschung...

Es ist sinnfrei Menschen kein (Grund-)Einkommen zur Verfügung zu stellen. Denn dann können sie auch keine Waren kaufen und somit kein Einkommen bezahlen.

Für Arbeit bekommen die Menschen Geld und erbringen gleichzeitig die Arbeitsleistung für Waren oder Dienstleistungen, die andere Menschen wiederum von ihrem durch Arbeit erwirtschafteten Geld kaufen können.

Das ist ja auch die Funktion von Geld. Es soll zeitunabhängigen Tausch ermöglichen, "Wert" über Zeit festhalten und als Messgröße Wert ermitteln können.

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weisswas4711  24.04.2023, 18:25
@stescope
Für Arbeit bekommen die Menschen Geld und erbringen gleichzeitig die Arbeitsleistung für Waren oder Dienstleistungen, die andere Menschen wiederum von ihrem durch Arbeit erwirtschafteten Geld kaufen können.

60% der in Deutschland geleisteten Arbeit ist unbezahlte Arbeit. Diese Menschen leisten diese Arbeit zusätzlich zur bezahlten Erwerbsarbeit oder sie erhalten Transferleistungen. Ohne diese Transferleistungen könnten sie die unbezahlte Arbeit nicht erledigen. Und ohne die unbezahlte Arbeit wäre oft die bezahlte Arbeit nicht möglich.

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stescope  24.04.2023, 19:15
@weisswas4711
60% der in Deutschland geleisteten Arbeit ist unbezahlte Arbeit. Diese Menschen leisten diese Arbeit zusätzlich zur bezahlten Erwerbsarbeit oder sie erhalten Transferleistungen. Ohne diese Transferleistungen könnten sie die unbezahlte Arbeit nicht erledigen. Und ohne die unbezahlte Arbeit wäre oft die bezahlte Arbeit nicht möglich.

Das kann durchaus sein, jedoch ergibt sich ja aus diesen Umständen, dass die Transferleistungen in Verbindung mit Arbeitsleistungen stehen. Das BGE tut dies ja explizit nicht, und es würde an jeden ausgezahlt werden.

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weisswas4711  05.06.2023, 08:41
@stescope

Dennoch stellt Geld nicht "immer den Gegenwert zu erbrachter Leistung dar" - sowohl in die eine (Arbeit ohne Geld) als auch in die andere Richtung (Geld ohne Arbeit).

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stescope  05.06.2023, 09:06
@weisswas4711

Nein, nicht immer. Es gibt ja uach Freundschaftsdienste oder Schenkungen etc.

Jedoch geht es hier um eine Volkswirtschaftliche Betrachtung und die Frage, was passiert, wenn man das auf alle Menschen hochaggregiert.

Und dann wäre es halt so, dass fast 70 Mio Menschen Geld erhalten, für das sie selbst nicht gearbeitet und somit keine Leistung zugesteuert haben, aber von dem sie Leistungen kaufen.

Wie soll das gehen?

Es werden Leistungen gekauft, aber im gleichen Gegenwert keine zugesteuert. Es gibt keinen Kreislauf.

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weisswas4711  05.06.2023, 09:37
@stescope
Es gibt ja auch Freundschaftsdienste oder Schenkungen etc.

...und Kapitalerträge, Überbezahlungen (Gehälter außerhalb normaler Stundensätze), etc...

Es ist naiv zu glauben, dass Geld und Arbeit im Verhältnis 1:1 getauscht wird. Und wie gesagt, 60% der geleisteten Arbeit ist unbezahlt. Ich kenne niemanden der gar nichts für die Gesellschaft leistet.

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stescope  05.06.2023, 09:42
@weisswas4711
Es ist naiv zu glauben, dass Geld und Arbeit im Verhältnis 1:1 getauscht wird.

Das Verhältnis 1:1 ist über Angebot und Nachfrage definiert. Ansonsten würde ja einer der Vetragspartner abspringen. Und der Begriff "Überbezahlung" entzieht isch nicht der Angebot und der Nachfrage. Er entspringt der Missgunst. Warum sollte ein Unternehmen jemanden überbezahlen? Das sind kapitalistische Institutionen, die nach Gewinnmaximierung streben.

Und das ändert auch nichts daran, dass, wenn du dir etwas aus dem Kreislauf nimmst, ohne etwas zuführen zu müssen, dass sich der Pool wohl ausdünnt.

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weisswas4711  05.06.2023, 11:59
@stescope

Solange konsumiert wird, bleibt Geld im Kreislauf. Nur über die Sparquote wird Geld "weggeparkt".

Über das BGE wird nichts aus dem Kreislauf entnommen.

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stescope  05.06.2023, 12:10
@weisswas4711
Solange konsumiert wird, bleibt Geld im Kreislauf.

Ja, aber nicht die Waren. Es geht nichts ums Geld, es geht um die Arbeitsleistung, die nötig ist, um Waren zu erstellen. Und wenn waren vom BGE ohne Arbeitseinsatz gekauft werden können, dann fehlt halt der Arbeitseinsatz.

Über das BGE wird nichts aus dem Kreislauf entnommen.

Wenn du 1.000,- € BGE bekommst, dann hast du für diese 1.000,- € nicht gearbeitet und folglich keinen Beitrag zur Warenherstellung geleistet. Es verschwinden Waren im Wert von 1.000,- € vom Makrt, es werden aber keine Waren in Höhe dieses Wertes geschaffen, weil die Arbeitsleistung durch das BGE ersetzt wurde.

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weisswas4711  05.06.2023, 12:50
@stescope

Das ist ein wenig zu sehr vereinfacht dargestellt.

  1. bedeutet ein BGE von 1.000€ nicht, dass jeder 1.000€ mehr auf dem Konto hat. Das heißt nur, dass niemand weniger hat.
  2. Das BGE ist Teil des individuellen Gesamteinkommens (BGE + Einkommen aus bezahlter Erwerbsarbeit und/oder Kapitaleinkünfte). Wenn jemand in einer BGE-Gesellschaft ein Gesamteinkommen von 4.000€ hat, arbeitet er nicht nur für 3.000€.
  3. Wer nur vom BGE-Satz lebt und keiner bezahlten Erwerbsarbeit nachgeht, arbeitet mit hoher Wahrscheinlichkeit unentgeltlich/ehrenamtlich.
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stescope  05.06.2023, 13:14
@weisswas4711
Bedeutet ein BGE von 1.000€ nicht, dass jeder 1.000€ mehr auf dem Konto hat. Das heißt nur, dass niemand weniger hat.

Das ist falsch. Wenn jemand 0,- €, dann erhält er +1.000,- €. Und da es "bedingungslos" ist, muss somit auch jeder andere +1.000,- € erhalten.

Das BGE ist Teil des individuellen Gesamteinkommens (BGE + Einkommen aus bezahlter Erwerbsarbeit und/oder Kapitaleinkünfte). Wenn jemand in einer BGE-Gesellschaft ein Gesamteinkommen von 4.000€ hat, arbeitet er nicht nur für 3.000€.

Doch klar. Anders ausgedrückt: Wenn jemand 3.000,- € verdient, dann erhält er zusätzlich noch 1.000,- € BGE, da es ja "bedingungslos" ist. Somit hat er für 3.000,- € gearbeitet, kann aber für 4.000,- € konsumieren, die Differenz saugt den Warenmarkt leer.

Wer nur vom BGE-Satz lebt und keiner bezahlten Erwerbsarbeit nachgeht, arbeitet mit hoher Wahrscheinlichkeit unentgeltlich/ehrenamtlich.

Oder gar nicht.

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weisswas4711  05.06.2023, 13:57
@stescope
Wenn jemand 0,- €, dann erhält er +1.000,- €. Und da es "bedingungslos" ist, muss somit auch jeder andere +1.000,- € erhalten.

Es ist schon erstaunlich wie viele meinen, dass bei einem BGE von 1.000 € einfach jeder auch 1.000 € mehr auf dem Konto hätten. Dem ist aber nicht so.

Mit Einführung eines BGEs wird gleichzeitig auch das bezahlte Erwerbseinkommen anders besteuert. Beispielhaft hier das sehr detailliert beschriebene Modell der BAG Grundeinkommen/Die Linke: https://www.die-linke-grundeinkommen.de/fileadmin/lcmsbaggrundeinkommen/user/upload/BGE_Konzept.pdf

Nach dem vorgenannte Modell (BGE = 1.180€) ergeben sich z.B. folgende Rechnungen:

Ohne Einkommen
heute => Bürgergeld + Wohngeld = rd. 1.000€
mit BGE => 1.180€ BGE
=> rd. 180€ mehr mit BGE

niedriges Einkommen (Single)
heute => = 2.200€ Brutto  ./. 166 € Steuern ./. 453 € Sozialabgaben = 1.581 € Netto
mit BGE => 1.180€ BGE + 2.200€ Brutto ./.  880 € Steuern ./. 275 € Sozialabgaben = 2.225 € Netto
=> 644 € mehr mit BGE

Durchschnittseinkommen (Single)
heute => 4.500 € Brutto ./. 722 € Steuern ./. 926 € Sozialabgaben = 2.852 € Netto
mit BGE => 1.180 € BGE + 4.500 € Brutto ./. 2.014 € Steuern ./. 563 € Sozialabgaben = 3.103 € Netto
=> 251 € mehr mit BGE

Doppeltes Durchschnittseinkommen (Single)
heute => 9.000 € Brutto ./. 2.530 € Steuern ./. 1.271 € Sozialabgaben = 5.199 € Netto
mit BGE => 1.180 € BGE + 9.000 € Brutto ./. 4.649 € Steuern ./. 1.125 € Sozialabgaben = 4.406 € Netto
=> 793 € weniger mit BGE

Wie oben beschrieben, ist hier nach dem Modell der BAG Grundeinkommen/Die Linke gerechnet. Bei anderen Modellen werden die Zahlen abweichen. Aber das Grundprinzip ist überall das gleiche.

Die Geldmenge wird durch das BGE nicht erhöht. Das vorhandene (Volks-)Einkommen wird "nur" anders verteilt. Die Einkommenskurve wird sich etwas abflachen.

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stescope  05.06.2023, 14:03
@weisswas4711

Okay, das war ausführlich, danke.

Doch es beantwortet nicht, wie zusätzliche Leistungen/Waren auf den Markt kommen sollen, wenn jeder, außer die Besserverdiener, mehr Geld für Konsum hat, ohne mehr Leistungen/Warenproduktion anzubieten.

Würde das Unverhältnis zwischen niederigerem Angebot und höhere Nachfage nicht den Preis hochtreiben?

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weisswas4711  05.06.2023, 14:50
@stescope

Wir sind uns ja einig, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.

Dass das BGE zu einem geringeren Dienstleistungs-/Warenangebot führt, ist eine Spekulation, die ich nicht teile. Insgesamt wird sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden (von denen wie gesagt heute schon über 60% unentgeltlich erledigt werden) nicht wesentlich reduzieren. Zudem wird durch Automatisierung und KI sowieso zukünftig immer mehr von Maschinen erledigt.

Die Nachfrage kann sicherlich in manchen Bereichen zunehmen (z.B. nach höherwertigen Lebensmitteln). In anderen Bereichen könnte sie aber auch abnehmen. So könnte z.B. der Wohnungs- bzw. Mietendruck in den Ballungsräumen zurück gehen, weil mit BGE die Landflucht nachlassen könnte. Aber auch das ist eine Spekulation und wäre sicherlich ein schönes Studienprojekt für VWL-Studenten.

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