Findet ihr das BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) sinnvoll?
14 Antworten
Findet ihr das BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) sinnvoll?
Eine viel zu einfach gedachte Lösung, für ein viel zu komlexes Problem. Es ist der bequeme Ansatz nicht über Machtverhältnisse nachdenken zu müssen sondern sich auf den Ponyhof zu flüchten, wo alle Probleme trivial sind und Menschen bedingungslos lieb zu einander sind.
Ein paar Gedanken dazu: Nehmen wir einmal an, dass das BGE funktionieren würde und nicht am Wohlfahrtsparadoxon scheitern. Zudem nehmen wir an dass ein BGE notwendig ist, da sonst zu viele Menschen arbeitslos wären und das ein BGE weltweit gilt. Denn das BGE kann natürlich nicht funktionieren, wenn all die Armen dieser Welt in deinen BGE Staat einwandern und über Grenzschließungen machen sich die Vertreter des BGEs ja nur ungern Gedanken.
- Dadurch dass der Staat diese Sozialleistungen auszahlt, hat dieser Macht über die Empfänger, um genauer zu sein haben jene Bevölkerungsgruppen die Macht, welche noch am Arbeiten sind und unverzichtbar für diese Gesellschaft werden. Werden ihre Forderungen nicht erfüllt, wandern diese Bevölkerungsgruppen aus und der Staat bekommt Probleme sein BGE zu zahlen. Dementsprechend wären ein Großteil der BGE Empfänger gezwungen auf eine elitäre Minderheit zu hören.
- Die elitäre Minderheit wird irgendwann vor Probleme stoßen, die mit einer geringeren Bevölkerungszahl einfach zu stemmen wäre. Die logische Folge wird es sein, unproduktiven Menschen zu dezimieren oder vielleicht sogar völlig auszulöschen
- Es gibt Menschen die nicht in der Lage sind ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Damit meine ich keine behinderten Menschen, sondern völlig normale Mitbürger, die ein straffes Korsett aus Kindergarten, Schulzeit, Arbeit und Rente brauchen. Wenn man aufeinmal alle möglichen Freiheitsgrade hat, um im Leben alles zu tun was man möchte, werden viele schlicht überfordert sein, diese Zeit auszugestalten. Dies kombiniert mit einer elitären Gesellschaft die dieses Problem sieht und mit ihrer abgehobenen, den normalen Menschen völlig distanzierten Sicht auf die Welt, versucht Lösungen zu finden, halte ich für eine toxische Mischung.
- Der fehlende Sinn im Leben wird Menschen depressiv machen. Etwas was wir schon in der heutigen Gesellschaft beobachten können, ist dass wenn Menschen das Gefühl haben, keinen nennenswerten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, sich schlecht fühlen. Eine ganze Bevölkerung die keinen Grund mehr hat, morgens aufzustehen und die keine Ziele mehr im Leben verfolgen kann, wird auf Dauer unglücklich oder unvorhersehbare wahrscheinlich negative Bewältigungsstrategien entwickeln. Rosen duften nur dann gut, wenn man weiß wie ein Dixi riecht. Wenn man ständig Rosenduft um sich herum hat, gewöhnt man sich daran und man bemerkt diesen gar nicht mehr. Das gleiche gilt für Urlaub. Urlaub ist eben nur dann wirklich schön, wenn man weiß was Arbeit oder zumindest längere Zeit der aufopferumg heißt.
Wenn es richtig umgesetzt ist - ja auf jeden Fall !
Da die KI in naher Zukunft einen enormen Produktivitätsschub liefern wird und hoffentlich auch menschliche Arbeit weniger wichtig macht, muss eine derartige Umsetzung auch irgendwann kommen.
Stimmt, du hast mich überzeugt! Das Bedingungslose Grundeinkommen ist mist. Die KI wird Jobs kosten, aber kein Problem, die werden dann alle einfach Waschbecken-Installateure !
Verbietet Dampfmaschinen… äh KI, ups, falsche Revolution genommen…
Die "Realität" zeigt leider, das Arbeit nicht weniger wird, sondern immer mehr !
Irgendwelche Szenarien, das bald keiner mehr Arbeiten muss sind blödsinn.
Es mag sein, das irgendwann ganze Branchen wegbrechen, wie vor 30 Jahren im Bergbau und seit ein paar Jahren verstärkt bei der Eisen und Chemie-Branche , aber es entstehen halt auch andere und neue Bereiche.
Eine gute Indikation ist immer die Arbeitslosenquote .... die sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich. Würde dein Szenario eintreten, müsste sie kontinuierlich steigen.
Die "Realität" zeigt auch, dass die Produktivität die letzten Jahrzehnte massiv gestiegen ist, aber die intensität welche Menschen leisten müssen im gegensatz zur steigenden Produktivität sinkt. Arbeiten die früher eine ganze Halle voller Menschen erledigten mussten wird heute von wenigen Robotern erledigt (und damit ist keine KI gemeint).
Die Arbeitslosenquote DARF ja gar nicht sinken, da "Reichtum" und "Existenz" immer noch an Arbeit gebunden ist. Wenn du im aktuellen System nicht arbeitest hast du entweder soviel Geld, dass du ausgesorgt hast oder du bist ein "Sklave" des Staates. Die Mittelschicht muss arbeiten um den Lebensstandard zu halten.
Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (oder wie man es auch nennen oder umsetzen mag) wäre der Anfang um eine hohen Lebensqualität nicht mehr direkt an Arbeit zu koppeln.
Es wird schon bald unerlässlich sein.
Wir steuern auf eine Zukunft zu in der KI und Roboter die meisten Jobs machen können. Selbst Jobs von denen man es nicht erwarten würde.
In dieser Zukunft werden 90% der Bevölkerung arbeitslos sein und wir haben eine kleine Oberschicht von Leuten die Jobs machen die zwischenmenschliche Beziehungen nötig hat, oder wir erschaffen eine Welt in der 100% der Bevölkerung ein bedingungsloses Grundeinkommen erhält von dem man gut leben kann und jeder arbeitet nur noch um sich selbst zu verbessern, und den Rest der Menschheit.
Wir haben die Wahl zwischen BGE und einer Dystopie.
Jeder der anders denkt sollte sich ernsthaft fragen ob er glaubt, dass sein Job in 50 Jahren noch existiert.
Mein Job existiert in 50 Jahren noch, eine KI kann immerhin schwer hardwareseitig was machen und Fehler beheben… und selbst wenn’s Roboter geben würde, die gehören auch gewartet 🤷♂️ Das sind im Endeffekt die selben Ängste wie bei jeder Revolution, die sich im Nachhinein immer als unberechtigt herausgestellt haben.
Es wird schon bald unerlässlich sein.
Das interessante ist, dass Menschen dies bei jeder Industriellenrevolution dachten. Diese ist keine Ausnahme. Es wird eine Krise geben, Menschen werden arbeitslos und völlig neue Berufsfleder an die wir heute noch gar nicht denken, werden geschaffen werden. Am Ende arbeiten alle weniger und der Wohlstand steigt.
Wir haben die Wahl zwischen BGE und einer Dystopie.
Das BGE wäre eine absolute Dystopie. Damit wäre weite Teile der Bevölkerung abhängig vom Staat, in andern Worten einer zentralen Entität, die irgendwann, egal wie sicher sie gebaut ist, auch einmal schlechte Zeiten haben wird, wo diese Macht missbraucht wird. Eine Welt in der Menschen Vermögensaufbau und von Kapitalerträgen leben, wäre eine deutlich sinnvollere und auch "Macht dezentralere" Welt.
Außerdem gäbe es eine große Gruppe von Menschen, die eigentlich keine Aufgabe mehr für dei Menscheit erfüllen würden. Wer garantiert dir dass die 10% nicht irgendwann auf die Idee kommen würden, die 90% los zu werden. Vorallem, da die meiste Macht, aus den 10% Wertschöpfenden hervorgehen würde.
Das interessante ist, dass Menschen dies bei jeder Industriellenrevolution dachten
Das Argument habe ich auch gehört und lange gebracht.
Doch die Situation ist diesmal anders: Welche Jobs entstehen denn durch eine KI- und Roboterrevolution?
Bauern wurden frei und konnten in die Fabriken.
Fabrikarbeiter wurden frei und konnten Dienstleistungsjobs übernehmen.
(Und keiner dieser Übergänge verlief schmerzlos oder problemlos)
Welche neuen Jobs entstehen?
Das BGE wäre eine absolute Dystopie. Damit wäre weite Teile der Bevölkerung abhängig vom Staat, in andern Worten einer zentralen Entität, die irgendwann, egal wie sicher sie gebaut ist, auch einmal schlechte Zeiten haben wird, wo diese Macht missbraucht wird.
Abhängig vom Staat? Wer ist denn der Staat? Wir sind der Staat. Wenn du sagst die Bevölkerung wird abhängig vom Staat sagst du, die Bevölkerung wird abhängig von sich selbst.
Außerdem gäbe es eine große Gruppe von Menschen, die eigentlich keine Aufgabe mehr für dei Menscheit erfüllen würden.
Jeder Mensch ist überzeugt, wenn er nicht mehr arbeiten müsste eine Beschäftigung zu haben und sich niemals zu langweilen.
Außer bei den anderen. Die sind alle zu doof oder zu einfach sich ohne Arbeit zu beschäftigen.
Ich weiß nicht wie es dir geht, ich habe mehr Hobbies und Interessen als ich jemals erfüllen kann. Meine "To Read" Liste reicht mir um tausend Jahre lesen zu können und in dieser Zeit werden wahrscheinlich jedes Jahr genug Bücher geschrieben um mich tausend weitere Jahre beschäftigt zu halten.
Außerdem gäbe es eine große Gruppe von Menschen, die eigentlich keine Aufgabe mehr für dei Menscheit erfüllen würden. Wer garantiert dir dass die 10% nicht irgendwann auf die Idee kommen würden, die 90% los zu werden. Vorallem, da die meiste Macht, aus den 10% Wertschöpfenden hervorgehen würde.
Genau das war mein Argument. Das ist das Argument das ich gebracht habe.
Wenn nicht jeder Mensch in einer gewandelten Gesellschaft wertgeschätzt wird für seinen Beitrag zur Gesellschaft statt für sein Gehalt, ist die einzige Bevölkerungsgruppe die etwas zählt die 10% der Werktätigen die tatsächlich noch einen Job haben.
Doch die Situation ist diesmal anders: Welche Jobs entstehen denn durch eine KI- und Roboterrevolution?
Bauern wurden frei und konnten in die Fabriken.
Fabrikarbeiter wurden frei und konnten Dienstleistungsjobs übernehmen.
(Und keiner dieser Übergänge verlief schmerzlos oder problemlos)
Welche neuen Jobs entstehen?
Der Übergang wird auch nicht schmerzlos. Das ist richtig.
Ich kann dir keine Prognosen abgeben. Genauso wenig wie der arbeitslose Bauer im 19. Jahrhundert sich vorstellen konnte, dass seine Ururenkelin ihr Geld damit verdient ihr Poloch zu fotografieren. Ganz ehrlich hättest du mir 2000 gesagt, dass ich Geld mit Computerspielen und auf YouTube hochladen könnte, dann hätte ich dir das nicht geglaubt.
KI wird viele Jobs zerstören, aber es wird viele Jobs geben, bei denen Maschinen keine zufriedenstellenden Lösungen erzeugen würden, oder keine menschliche Hilfe mehr brauchen werden. Völlig neue Bedürfnisse werden in einer Welt entstehen, in der die ganzen unangenehmen Tätigkeiten beseitigt sind. Genau hier werden Menschen wieder Arbeit finden.
Abhängig vom Staat? Wer ist denn der Staat? Wir sind der Staat.
Sind wir das? Verglichen mit einer Autokratie haben wir bestimmt mehr Entscheidungsmöglichkeiten, aber es hat einen guten Grund, warum wir so gut wie gar nichts über Bürgerentscheide regeln. Unternehmen geben Milliarden für Lobbyisten aus. Weißt du warum? Am Ende sind es die Volksvertreter die Entscheidungen treffen. Diese Schnittstelle zwischen Volkswillen und Politik wird mächtig (im wahrsten Sinne des Wortes) missbraucht. In einem Staat in dem nur noch 10% der Menschen unverzichtbare Arbeit leisten, werden auch diese einen Großteil der politischen Macht auf sich vereinen. Völlig egal, ob die 90% genauso wählen dürfen. Um ehrlich zu sein glaube ich jetzt schon das die oberen 10-20% den absoluten Großteil der Entscheidungsgewalt in diesem Land haben.
Ich weiß nicht wie es dir geht, ich habe mehr Hobbies und Interessen als ich jemals erfüllen kann. Meine "To Read" Liste reicht mir um tausend Jahre lesen zu können und in dieser Zeit werden wahrscheinlich jedes Jahr genug Bücher geschrieben um mich tausend weitere Jahre beschäftigt zu halten.
Mach mal ein sabbatical für ein Jahr. Bei einigen reichen sogar schon drei Monate. Du wirst merken wie schnell du auf eine Grenze stößt.
Ich weiß für mich, dass zu viel Freizeit und zu wenige "Pflichten" kein schönes Leben bedeuten. Ich hatte das Glück direkt nach dem Studium knapp zwei Jahre die Dinge etwas lockerer anzugehen. Es ist gar nicht so einfach 24h sinnvoll zu füllen. Was ich so an Rentnern und Arbeitslosen im Leben gesehen habe, werde ich da nicht der einzige sein.
Es hat Vor- und Nachteile.
Wie alles im Leben :)
Es hat natürlich seinen Vorteile, jedoch halt auch seine Nachteile. Es kann sinnvoll sein.
Bin gespannt, wie die KI mir ein neues Waschbecken einbaut.