Wusstet ihr schon? (Todestrakt - Letzte Mahlzeit)
Habt ihr euch jemals gefragt, warum Häftlinge im Todestrakt der USA die Möglichkeit haben, ihr letztes Mahl zu wählen? Ist es aus Mitleid? Schließlich müssen sie schreckliche Dinge durchstehen, wie die Hinrichtung durch den Elektrostuhl. Doch letztendlich sind sie Kriminelle – weshalb wird ihnen dieser Wunsch erfüllt?
Der Ursprung dieser Praxis reicht bis ins antike Griechenland zurück. Man glaubte, dass der Geist eines Verurteilten, dem sein letzter Wunsch verwehrt wurde, als hungriger Schatten umherirren könnte. Diese Überzeugung zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten der Menschlichkeit eine Art von Respekt gewahrt werden soll. Wusstet ihr das?
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5 Antworten
Die Leute, die die Todesstrafe vollziehen, versuchen auch ihr Gewissen noch einigermaßen zu retten. Daher geben sie den Menschen noch etwas Gutes bevor sie jemanden umbringen. In Japan drücken 3 Leute gleichzeitig auf einen Knopf und einer davon bringt ihn um. So haben die Leute weniger Schuldgefühle.
Das war quasi schon immer so. Nicht nur im antiken Griechenland, auch in den 2.000 Abendland, die dann kamen.
Die Antwort: es ist in deiner eigenen Wiedergabe des Mythos enthalten:
Man hat schlechtes Gewissen.
Im Moment des bevorstehenden Todes kommt nämlich auch Mitgefühl mit dem Delinquenten auf. Gleich, was er vorher getan haben mag. Ich habe mal in Israel einen Prozess gegen eine Terroristin gesehen. Obwohl ich sie während der Tat sicherlich fürchterlich verabscheut hätte, hatte ich bei ihrem Erscheinen im Gericht auch etwas Mitgefühl. Weil sie dort eben hilflos war, in den Ketten (!) und im Wissen, dass sie ein Kleinkind hat, das gerade als Waise aufwächst.
Das ist vermutlich allgemein so bei Todesurteilen. Die ja noch endgültiger und härter sind als lebenslange Zuchthausstrafen. Und dein griechischer Mythos drückt die Angst vor dem Wiederkehrenden aus. Angst vor einem, der schlecht behandelt wurde und sich dafür rächen will.
Man will sich dieses schlechten Gewissens durch einen symbolischen Akt von Grosszügigkeit entledigen und gibt sich daher in diesem letzten Moment versöhnlich.
Ich hatte mir schon gedacht das es etwas mit Menschlichkeit und Respekt zu tun hat, selbst Gegenüber den dunkelsten Gestalten aber den genauen Ursprung kannte ich nicht.
Wieder was gelernt.
Ich wusste nicht das es mehr als eine Filmlegende ist.
Ich wusste, dass es das in den USA gibt, bin mir jedoch ziemlich sicher, dass die Praxis in den USA mit der Praxis im antiken Griechenland nichts zu tun hat. Eher ist es so, dass die us-amerikanische Rechtsphilosophie, auch wenn man es augenscheinlich erstmal nicht glauben mag, einen humanistischen Ansatz vertritt. Einem Sträfling vor der Todesstrafe ein letztes Wunschgericht zu gewähren, ist ein Akt, der symbolisch für die Anerkennung des Sträflings als Mensch steht.
Es drückt aus, dass trotz der Tat und der Strafe, es sich dennoch um einen Menschen mit einem freien Willen handelt.
Irgendeine praktische Relevanz an diese Tradition nicht. Insbesondere nicht wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen die Todesstrafe in den USA teilweise erreicht wird.