Welcher Ford ist cooler, der Granada oder der Sierra?

Der Sierra war eher ein „langweiliges“ Auto, zwar ein grundsolider Mittelklassewagen, der sich auch sehr angenehm fuhr, aber eben etwas bieder daherkam und später eher als typisches Rentnerauto wahrgenommen wurde.

Mit dem Granada verbinde ich mehr, das war ein wirklich zeitloser, wunderschöner Ford, den ein guter Freund als Erstwagen fuhr. Leider, wie bei so vielen Autos aus dieser Zeit, war Rost ein großes Problem.

Heute dürfte es wohl einfacher sein, noch einen guten Sierra zu finden.

Hatte ich mal. War schon geil, so ein Billardtisch an Haube vor der Nase.

Das ist einzig und allein der Ford Granada, vor allem in der Version von 1977 bis 1985 - das war einfach ein qualitativ sehr gutes Auto, das schon damals im Gegensatz zu Opel und Mercedes gut rostgeschützt war, solide Motoren hatte außer dem schwächlichen 2,1-Liter Dieselmotor (der von Peugeot zugeliefert wurde) und immer ein guter Griff gewesen ist. Die großen Sechszylinder setzten Maßstäbe, der kleine Zweiliter Ford Köln V6 Motor mit 90 PS war zumindest laufruhig und technisch exzellent.

https://www.youtube.com/watch?v=zQFEUe70VNg

Der Sierra war im Vergleich einfach nur Mittelmaß. Ich sage es mal so: Noch uncooler als der Ford Sierra konnte ein Auto in meiner Jugendzeit kaum sein. Egal in welcher Karosserieform, Fließheck drei- oder fünftürig, Stufenheck, Turnier ... der Sierra ging irgendwie gar nicht, den fuhren eigentlich auch nur Langweiler und später oft "fragwürdige" Existenzen - allesamt Menschentypen, mit denen man eher nicht befreundet sein wollte. Wer damals mit einem Sierra rumfuhr, war entweder Rentner oder Kriegsversehrter (Stufenheck-Automatik in seltsamer Farbe wie Aquagrün Metallic oder Antikbronze Metallic, mittlere Ausstattung), Familienvater (Turnier in Basismodell oder einem Sondermodell mit Extras zum Vorteilspreis, hinten Scheibenfolie aus dem Baumarkt, schlecht eingepasst und Falten werfend, Aufkleber diverser Freizeitparks - Kindernamenaufkleber gab es damals noch nicht) oder ein "eher sozial schwacher Zeitgenosse" aus den gammeligsten Hochhäusern des Stadtteils (frühes Fließheckmodell, meist Fünftürer; nicht sehr gepflegt, aktueller TÜV deutlich sichtbar wohl der Letzte). Normale Leute sah man kaum im Sierra. Mein Gott, ich sehe die alle noch vor mir - obwohl es so lang her ist...!

https://www.youtube.com/watch?v=iP_p0uf_m2w

Der Sierra war immer ein komisches Auto mit komischem Image, das gefühlt nur "komische" Kunden anlockte. Der Taunus war noch in den 90ern bestens etabliert, der Granada war ein sehr solides Qualitätsauto auf Augenhöhe mit Mercedes, der Sierra war ein Auto, über das man Witze machte und das sich keiner von uns freiwillig gekauft hätte. Cool finde ich den bis heute nicht, er ist eher eine vierrädrige Ödnis, die das spanische Wort für Wüste ("Sierra") treffend beschreibt ... und ein absolut belangloses Auto, bei der die Ablösung durch den Mondeo 1992/93 mehr als fällig war.

Der erste Mondeo war hervorragend, ich hatte einen der Ersten als 1,8-Liter Stufenheck-Limousine mit 115 PS und Ghia-Ausstattung in Diamantweiß über mehrere Jahre. Dieser Ford war dann wieder ein sehr gutes Auto, optisch ansprechend, ein Auto, das wieder "normale" Leute ansprach - der Sierra hatte doch schon einen sehr eigenartigen Kundenkreis gehabt und war fahrerisch auch kein gutes Fahrzeug. Die Verarbeitung war mäßig, das Design langweilig, die Motoren waren bis der 2.0i Kat.-DOHC mit 120 PS 1988/89 kam veraltet (teilweise noch vom 1976er Taunus, der ja auch nur ein Facelift des 1970er Taunus war) und in Sachen Platz und Komfort war der Sierra auch immer nur durchschnittlich. Immerhin, man hatte dazu gelernt, der Mondeo war ein großer Wurf und ein Auto, auf das ich mit 20/21 Jahren sehr stolz war, als ich ihn mir als Gebrauchten gekauft habe.

Gibt sich nix. Ich finde beide gleich cool.

Hii,

Sind beide gar nd mein Fall.😅😂

LG Maike^^