"Privater Modus" auf Chess.com?
Ich denke, es sollte möglich sein, auf Chess.com und Lichess auf seinem Konto einen "privaten Modus" zu aktivieren bzw. bestimmte Partien auf "privat" zu stellen. Das würde konkret bedeuten, dass nicht mehr jeder, der dein Profil einsieht, sofort öffentlich alle deine Partien sehen kann, sondern nur du selbst und der jeweilige Gegner in der Partie. Andere Nutzer könnten dann nur noch die Partien auf deinem Profil sehen, die sie selbst gegen dich gespielt haben. Du könntest im Idealfall völlig individuell einstellen, welche Partien "öffentlich" (also für alle sichtbar) und welche Partien "privat" (nur für dich und den jeweiligen Gegner sichtbar) sind. Was haltet ihr von dieser Idee?
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2 Antworten
Transparenz ist extrem wichtig, gerade um Cheating zu erkennen. Wenn Leute einfach gezielt schlechte oder verdächtige Partien verstecken könnten, wären Betrugsfälle schwerer aufzudecken. Öffentlich sichtbares Verhalten (z. B. Ragequits, sandbagging) sorgt auch für eine gewisse soziale Kontrolle. Ohne die wird’s für Trolle und Problemspieler einfacher.
Aus einer Datenschutzperspektive sind die gespielten Partien außerdem weitestgehend unproblematisch, sofern sie nicht mit irgendwelchen weiteren Metadaten Verknüpft sind.
Außerdem: Viele nutzen öffentlich einsehbare Partien um zu lernen. Sei es von besseren Spielern oder zur Vorbereitung auf Gegner. Wenn alle ihre Partien verstecken könnten, wäre das gemeinschaftliche Lernen dahin.
Und ganz ehrlich: Wer komplett unter dem Radar spielen will, kann auch einfach mit Gastkonto zocken. Ein „Privater Modus“ würde der Plattform mehr schaden als nützen.
Auch dann ist es immer noch gut und von Nutzen wenn andere auch die Möglichkeit haben das einzusehen. Man denke bspw. an den Hans Niemann "Skandal". Es war eine ganz hervorragende Sache dass verschiedene Leute einblick in seine Partien hatten und sich selbst ein Bild davon machen konnten wie er gespielt hat, und man nicht allein auf die Fair-Play-Halbgötter von Chess.com vertrauen musste.
Transparenz ist was das angeht einfach immer besser als Intransparenz.
Hier geht es ja nicht um irgendwelche hoch sensiblen persönliche daten, sondern um Spiele die, ganz öffentlich, gegen andere menschen rund um diesen schönen Planeten gespielt werden. Da ist es auch gut dass sie im nachhinein genauso öffentlich und unverbindlich einsehbar sind wie sie eben auch gespielt wurden.
Mir ist das eigentlich egal. Ich spiele dort nur just for fun und probiere aus. Da meine Namen dort eh nicht meinem realen Namen entsprechen, können mich auch künftige Turniergegner dort nicht finden und sich vorbereiten.
Selbstverständlich könnte die Chess.com Moderation im Notfall immer noch alle Spiele von einem Konto einsehen, wenn ein begründeter Verdacht auf z. B. Sandbagging oder Engine-Hilfe besteht.