Meinung zur AFD?

Nicht gut 66%
Gut 29%
Weiß ich nicht was ich sagen soll 5%

38 Stimmen

2 Antworten

Nicht gut

Diese Partei ist aus Unzufriedenheit entstanden und hatte in den Jahren des Aufbaus und allgemeinen Wohlstands keine Möglichkeit zur Entstehung.

Mittlerweile sind aber einige Probleme aufgetreten, welche zeigen, dass ein "weiter so" nicht unbegrenzt funktioniert. Der 40-jährige Wachstumskurs flacht ab und der Reichtum konzentriert sich zunehmend bei nur mehr wenigen Leuten.

Dass viele Leute unzufrieden werden, ist nur konsequent und resultiert in der Entstehung eines Auffangbeckens von Demagogen, welche zwar keine Lösungen anbieten, es aber schaffen, die Ängste der Leute anzusprechen. Schnell sind Schuldige gefunden: Ausländer und die bestehenden Regierungen.

Ich kann mir vorstellen, dass in vier Jahren die heutigen Schüler schaffen, was man als vernünftiger Mensch nicht möchte: Die Zeiten der NSDAP wieder aufleben zu lassen. Dann wird es einen Diktator nach Vorbild von Hitler/Trump/Putin geben und die ehemals hoch geschätzte Demokratie legt ein paar Jahre eine Ruhepause ein.

Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und damit verbunden allmählich wiederkehrender Wohlstand für de Masse.

Der Kreislauf ist nicht neu; Mensch kennt ihn gut und wird ihn wiederholen. Daraus gelernt haben dann nur wenige und die haben keinen Einfluss auf die Weltgeschichte.

Nicht gut

Für viele Wähler reine Protest- und Frustpartei.

Würden die vorigen Regierungen das Migrationsproblem nicht so krass vermasselt und schöngeredet haben, dann gäbe es die AfD nicht mal.


guitarbassman  26.02.2025, 16:27

Das heißt Dutzende Länder weltweit haben ein vermeintliches Migrationsproblem vermasselt...? Oder wieso gibt es weltweit erstarkende Rechtspopulisten? Komisch, selbst in Ländern, die wenig Migration haben.

Kajjo  26.02.2025, 16:42
@guitarbassman

In Europa haben sicherlich viele Länder das Migrationsproblem vermasselt. Die sehr aufnahmefreudigen Schweden haben ihre Gesetze zum Beispiel in Folge der dramatischen Probleme stark angepasst. Das hat Deutschland bisher verpasst.

Sicherlich gibt es in verschiedenen Ländern verschiedene Situationen. Aber auch Trump in den USA hat einen Teil des Siegs sicherlich auch der illegalen Migration aus Mexiko zu verdanken.

guitarbassman  26.02.2025, 17:53
@Kajjo

Ich bezweifle, dass es an tatsächlich Problemen liegt, die Probleme sind von den Rechtspopulisten überwiegend konstruiert oder zumindest dramatisiert. Bzw. Gibt es dazu sogar Aussagen, so beispielsweise der frühere Pressesprecher der FPÖ, der schön öfters öffentlich zugegeben hat, Probleme erfunden zu haben.

Mein Hauptanliegen ist: man muss aufpassen, den populistischen Narrativen nicht nachzugeben. Das legitimiert sie nur. Egal wie viel Migration es gibt und egal wie gut damit umgegangen wird, die Rechtspopulisten nutzen trotzdem das Feindbild "Ausländer". Und wenn die normalen Leute anfangen, dieses Feindbild mit zu übernehmen und die Populisten zu legitimieren indem man ihre erfundenen Narrative aufnimmt, haben wir ein ernsthaftes Problem.

Kajjo  26.02.2025, 18:03
@guitarbassman

Du siehst allen Ernstes kein Migrationsproblem in Deutschland?

guitarbassman  26.02.2025, 23:00
@Kajjo

Ich sehe darin nicht den Grund für eine starke AfD, ich halte das für eine billige Ausrede, wenngleich eine gelegene für die Rechtspopulisten und -extremisten. Denn wie bereits geschildert dürfte es entsprechend ja nur Rechtspopulisten geben, die Migration zum Hauptthema machen, wo es die gleichen oder ähnlich starke Probleme gibt wie in DE.
Deshalb bin ich überzeugt davon, dass - egal wie groß oder klein Probleme sein mögen mit Migration - Rechtspopulisten das Thema über Framing zum Thema Nummer 1 machen, selbst wenn man dafür - wie in Österreich - Kampagnen und Feindbilder erfinden muss (da gab es von der FPÖ soweit ich mich erinnere eine regionale Kampagne bezüglich Tschetschenen, die ausgewiesen werden sollten. In der entsprechenden Region gab es keinen einzigen Tschetschenen, dennoch hat die FPÖ mit dieser Kampagne Stimmen mobilisiert).

Wenn man nun diese Argumentation übernimmt und legitimiert, dass Rechtspopulisten Stimmen bekommen aufgrund vermeintlicher Migrationsprobleme, dann gießt man Öl in deren Feuer, denn wie geschildert: sie würden so oder so das Thema Migration zum Hauptthema machen und Migranten als Feindbild aufbauen, egal ob es tatsächlich Probleme gibt oder nicht.

Kajjo  27.02.2025, 00:34
@guitarbassman

Entscheidend für den normalen Bürger ist, ob es faktisch Migrationsprobleme gibt. Das ist meines Erachtens der Fall.

Entscheidend für den normalen Bürger ist dann, ob diese Probleme gelöst werden oder nicht. Das war bisher nicht der Fall und wird hoffentlich jetzt besser.

Die AfD regiert sowieso nicht. Was die verkünden kann uns ziemlich egal sein.

Wichtig ist einzig, dass endlich eine Regierung die Probleme löst.

guitarbassman  27.02.2025, 12:41
@Kajjo

der gefährliche Gedanke dabei ist doch aber folgender: deiner Ausführung nach müsste die AfD in sich zusammenfallen, sobald die "Migrationsprobleme gelöst" sind. Das - wie diverse Beispiele im Ausland zeigen - ist aber garantiert ein Irrglaube.

Kajjo  27.02.2025, 13:39
@guitarbassman

Andere Länder mögen andere Probleme haben, aber für Deutschland erwarte ich in der Tat genau das: Würde eine Regierung endlich das Migrationsproblem lösen, würde die AfD schlagartig wesentlich weniger Zulauf haben. Die AfD ist umgekehrt auch gerade deswegen großgeworden, weil das Migrationsproblem so lange ignoriert wurde.

Andere Länder, andere Situationen... für andere Länder kann ich nur bedingt sprechen. Das Riesenproblem in Schweden sind aber sehr treffende Beispiel für meine These.

guitarbassman  27.02.2025, 13:42
@Kajjo

das halte ich für sehr unrealistisch, wie gesagt. Sonst dürfte es in anderen Ländern keine starken Rechtspopulisten geben, die genau wie die AfD mit Migration als zumindest eines der Hauptthemen antreten.

Kajjo  27.02.2025, 13:47
@guitarbassman

Ich kann deine Schlussfolgerung nicht nachvollziehen. In welchen Ländern gibt es denn konkret nun KEIN faktisches Migrationsproblem und trotzdem Rechtspopulisten. Nenne doch mal Beispiele.

Der Aufstieg der AfD parallel zum Migrationsproblem ist in Deutschland doch eindeutig.

guitarbassman  27.02.2025, 14:38
@Kajjo

Schweiz, Polen, Ungarn, USA, Japan, alles Länder, denen sicherlich die meisten Menschen attestieren würden, dass Migration nicht eines der größten Probleme im Land ist. In manchen dieser Länder regieren die Rechtspopulisten sogar. Es kann also nicht nur Migration sein.

Kajjo  27.02.2025, 22:40
@guitarbassman

USA/Mexiko: Das empfinden schon sehr viele als Problem. Das ist nicht konstruiert, sondern die Einreisezahlen sind ja recht gut bekannt.

Polen: Da haben die Rechtspopulisten die Einwanderungswelle verhindert, die uns in Deutschland und vor allem in Sahweden so viel Probleme bereitet.

Schweizer haben grundsätzlich ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und sie empfinden schon moderate Migrationsprobleme als zu viel.

Deine Beispiele unterstützen nicht gerade deine These.

guitarbassman  28.02.2025, 00:29
@Kajjo

das sehe ich anders. Statistisch ist Migration aus Mexiko kein Problem in den USA. In Polen hat sich nichts in der Hinsicht negativ verändert, als die Rechtspopulisten abgewählt wurden. Schweiz, wie gesagt. Ich finde es zu simplifiziert, da jetzt her zu gehen und zu sagen "Sonderfall". Migrationsprobleme können rein faktisch nicht der Auslöser für starke Rechtspopulisten sein, zumindest nicht der einzige und nicht der Hauptauslöser, es gibt weltweit zu viele Beispiele, die das widerlegen.