Meint Russland es ernst, die Ukraine komplett beseitigen zu wollen?
28 Stimmen
8 Antworten
Das war von Anfang an Putins Plan. Er spricht der Ukraine die Existenzberechtigung ab und will die Geschichte rückabwickeln.
Wenn sie nicht daran gehindert werden, ganz sicher.
Das ist das ständig wiederholte Kriegsziel des Kremls.
Putins Artikel vom 12. Juli 2021:
In diesem Artikel behauptet Putin, dass Russen und Ukrainer „ein Volk“ seien, und dass die Unabhängigkeit der Ukraine ein historischer Fehler sei.
Putins Rede zur Kriegserklärung (24. Februar 2022)
http://kremlin.ru/events/president/news/67843
Diese Rede impliziert die Absicht, die gesamte politische und militärische Struktur der Ukraine zu beseitigen.
Veröffentlichung auf RIA Novosti (27. Februar 2022, kurzzeitig online)
Ein Artikel mit dem Titel „Die Ukraine ist zurück nach Russland gekommen“ erschien versehentlich zu früh auf dem staatlichen Nachrichtenportal RIA Novosti.
https://web.archive.org/web/20220227032256/https://ria.ru/20220226/rossiya-1775162336.html
Er feierte die angeblich geglückte „Wiedervereinigung“ Russlands mit der Ukraine – nur zwei Tage nach Beginn der Invasion, was darauf hindeutet, dass der komplette Umsturz geplant war.
Die Angriffe im Februar/März 2022 richteten sich gegen Kiew (die Hauptstadt), nicht nur gegen den Donbass. Dies zeigt, dass die russische Armee ursprünglich mit einer schnellen Einnahme der gesamten Ukraine gerechnet hat.
Figuren wie Alexander Dugin oder Wladimir Medinski haben sich mehrfach offen gegen die ukrainische Staatlichkeit ausgesprochen und eine Wiederherstellung des russischen Imperiums propagiert – inklusive der Ukraine.
Ja, offenbar schon.
Putin hatte selber diverse Essays darüber verfasst, warum die Ukraine aus seiner Sicht kein souveräner Einzelstaat sei und die Ukrainer keine eigentliche ethnische Gruppierung, sondern lediglich eine Untergruppe des russischen Volkes und die ukrainische Sprache ein westrussischer Dialekt sei.
Ukrainische Kinder werden quasi seit Kriegsbeginn entführt und sollen in Russland kulturell "russifiziert" werden. Man will ihnen offensichtlich alles, was eigenständig ukrainisch ist, komplett austreiben. Das könnte man auch kulturellen Genozid nennen....
Russische Trolle verbreiten im Netz ständig das zynische Narrativ vom sog. "Staat 404" (Ukraine) - eine Anspielung auf die gleichnamige Fehlermeldung von Computersystemen - und deuten damit an, dass die Ukraine als eigener Staat keine Existenzberechtigung hätte, sondern nur ein "Fehler der Geschichte" gewesen wäre, den es angeblich zu korrigieren gilt....
Daraus kann man im Gesamtergebnis wirklich schlussfolgern, dass es Putin um die Zerschlagung und Schluckung der kompletten Ukraine geht!
Etwas hintergründiger, steht dabei der Gedanke, Menschen überhaupt so umerziehen und anpassen zu können. Und die Verachtung dem eigenen russischen Volk gegenüber, welches ja, als Soldat, nicht Putin selbst, an der Front sterben muss. Deshalb braucht es ja solche großen Märchen. Damit dieser Widerspruch kaschiert wird.
Aber! Es ist halt simples imperialistisches Verhalten, dessen Art und auch Umfang Putin nicht erfunden hat, und nur (logischerweise) viel stärker (hierseits) dafür kritisiert wird.
Ohne eine grundsätzliche Kapitalismuskritik und entsprechende Veränderungen, wird sich so was wiederholen, so lange dafür noch Ressourcen vorhanden sind. Wenn nicht gerade in der Ukraine, dann anderswo.
Ja, sie behaupten, die Ukraine ist nie ein eigenes Land gewesen, immer ein Teil Russlands. Das ist eine Lüge, wie so vieles was aus Russland kommt.
Historiker meinen sogar es gab die Ukraine vor Russland.
Allerdings wurde die Ukraine zwei mal von Russland mit Gewalt annektiert. Einmal vom Zarenreich und einmal von der SU.
Heute ist die Ukraine aber souverän und will es auch bleiben, denn Satellitenstaaten von Russland haben nicht viel zu lachen.