Mehr Schutz für Igel?
Noch vor Jahren konnte man Igel oft fast überall in Deutschland sehen, jetzt stehen sie auf der "Roten Liste".
Sollte da mehr getan werden?
11 Stimmen
4 Antworten
Hallo,
Tatsächlich wird der Westeuropäische Igel seit Kurzem erstmals auf der Internationalen Roten Liste der IUCN geführt. Er steht dort auf der Vorwarnstufe. Ich interpretiere das so, dass die Art (noch) nicht akut bedroht ist, dass es aber einen deutlichen Bestandesrückgang gibt, und wenn dieser Prozess ungebremst weiterläuft, dann wird es dorthin gehen.
Das Schöne daran ist, dass beim Igel sehr viele Menschen etwas gegen diese Entwicklung tun könnten: Für mich ist der Igel bei uns so etwas wie ein Kulturfolger. Sein Zuhause ist bei uns weniger der dichte, vom Menschen nicht beeinflusste Wald (dort eher lokal und zeitlich begrenzt auftretende Zusammenbruchssituationen) sondern Waldrandbereiche (also der Übergang vom Wald zur vom Menschen offengehaltenen Landschaft) Hecken in der Feldflur, Streuobstwiesen, aber auch Hausgärten - sofern es dort noch Wiesen gibt, die nicht chemisch und mechanisch im Zustand des "Greens" auf dem Golfplatz gehalten werden, wo es Bäume und Sträucher gibt, deren Falllaub nicht sofort restlos beseitigt werden muss, sondern, sofern es vielleicht an einzelnen Stellen stört, an einem abgelegeneren Platz auf einem Haufen landet, wo ab und zu mal etwas Fallobst am Boden liegen bleibt, wo es vielleicht sogar einen Reisighaufen aus Baumschnitt in einer Ecke gibt...
Auf unseren Hausgarten trifft all das zu, und wir dürfen im Sommer, in der Abenddämmerung, öfters "unsere" Igel beobachten!
Hier noch ein paar Tipps:
Hallo!
Wenn Du einen Garten hast, schaffe trockene und witterungsgeschützte Überwinterungsmöglichkeiten.
Z.B. mit trockenem Laub befüllte Holzkisten, mit einem geschützten Zugang.
Diese sollten in einer ruhigen Ecke stehen und gegen Wind, Regen und Kälte (von Außen) isoliert sein. Z.B. mit Styropor-Platten und darüber Teerpappe.
So etwas wäre ein toller Bau zum Überwintern. Und nicht nur für Igel.
Gruß
Martin
Dann läßt man die Isolierschicht einfach weg und sorgt nur für eine Regen-Dichtigkeit.
Igel schlüpfen doch u.a. in einen Blätterhaufen, oder ähnliches.
Aber so etwas findet man in unseren "aufgeräumten" Gärten immer weniger.
Daher wäre das, was ich beschrieb eine künstliche Alternative, die nicht viel Platz benötigt.
Es ist auch nur eine "Grund-Idee", die man beliebig überarbeiten kann.
ja das ist ok. Ich habe mal ein altes Vogelhäuschen in die büsche gestellt. Es war verrottet und sollte da ganz vergehen. ein Jahr später habe ich gemerkt das Blätter drin waren und auch Igelkot. So gehts auch aber dennoch bin ich der Meinung Wildtiere das Material zum Überwintern zu geben. Generell habe ich nichts gegen Überwinterungskisten,es sollten nur keine "Wohnzimmer" sein aus dem von mir beschriebenen Gründen...../es reicht schon ein Brett aus,links und rechts auf Backsteinen o.ä....so das der Igel drunter Platz hat.
Der Igel ist sehr schützenswert. Aber es liegt an uns allen . Eine Katastrophe sind viele Hausgärten. Super gepflegt,eintönig gestaltet,nur wenig arbeit haben. Dabei ist es sehr einfach selbst in solche gärten eine kleine Ecke mit Sträuchern belassen,also nur alle paar Jahre schneiden,im inneren Laub und Reisig stapeln für den Igel. Nach meinen Beobachtungen fehlt in mindestens jeden 3ten Garten eine vernünftige anpflanzung mit heimischen Gehölzen. Eine anpflanzung die für jedes Getier ihren Nutzen hat,Vögel,Bienen,wespen,Hummeln,Igel und wie bei mir auch jedes Jahr ein Wildhase. Die häsin bringt ihre Jungen zur Welt und besitzt keinerlei Scheu. Alle zusammen,Häsin und Igel fühlen sich bei mir wohl. Es ist traurig zu hören das z.b junge Familien ihre häuser bauen,stupide gärten anlegen und der Meinung sind, Laub gehört nicht in die büsche. Gerade solche wundern sich,wenn denn überhaupt,das der Igel am aussterben ist. Vielleicht sollten Heimatvereine ihre Bürger zu einem Infoabend einladen,nicht nur "Obstbaumschnittkurse" anbieten.
Aber ja, sie sind wichtig für das natürliche Gleichgewicht.
wie wäre es dem Igel das selbst zu überlassen? Immerhin ist es ein wildtier und braucht keine Verdämmung. Igel schrauben ihren Stoffwechsel runter. Wie soll das in einer gepolsterten Kiste gehen? Sie brauchen die kalten Temperaturen,nur trocken sollte es sein. Bei einer Temperatur von 8 Grad fängt bei vielen tieren der Stoffwechsel an zu arbeiten,sie schlafen mehr oder weniger weiter,ihre Körperfunktionen fangen aber an zu arbeiten(Leber,Nieren). Dadurch bekommen sie später Schäden an diesen Organen. Also zuviel Tierliebe ist nicht gut.....