Ist es gut, dass man diese vielen heftigen Kriegsvideos im öffentlich rechtlichen nicht gezeigt bekommt?
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4 Antworten
Es sollte darüber "berichtet" werden, aber man sollte es nicht mitansehen müssen, wenn man nicht unmittelbar betroffen ist.
Ich hatte mal den Fehler gemacht, als ich mich auf einer britischen Newsseite im Internet über ISIS informieren wollte, während der Zeit als sie gerade einen (afaik) jordanischen Kampfjet-Piloten gefangengenommen hatten. Im Text stand das sie den Piloten lebendig verbrannt hätten, mit einem Link unterlegt. Ich hab auf den Link geklickt, weil ich dachte dazu kämen noch mehr Infos, aber stattdessen wurde das Video vom IS 1zu1 verlinkt, dass sie damals verbreitet hatten... der Pilot war in einem Käfig, wurde mit Benzin übergossen und dann eine Brandspur gezündet, alles während der Pilot islamisch gebetet. Das Video zeigte nicht nur wie er gestorben ist, sondern noch minutenlang wie sein Körper im Käfig verbrannte, alles untermalt von islamischen gesungenen Gebeten in arabischer Sprache. Davon ging es mir mind. eine Woche lang körperlich schlecht.
Wenn man den Luxus hat, dass kein Krieg im eigenen Land stattfindet, sollte man sich über solche Dinge informieren können, aber es niemals mitansehen müssen.
Egal ob es private oder öffentlich-rechtliche Sender sind, die ausgestrahlten Inhalte erreichen Menschen aus allen Altersgruppen. Alleine schon deshalb sollte gewisse Aufnahmen nicht einfach so resp. am besten gar nicht ausgestrahlt werden. Auch aus moralischen Gründen, sollte man nicht den grausamen Tod von Menschen zeigen.
Es gibt viele Grausamkeit sowie bestialische Abartigkeiten, die selbst für erwachsene Menschen schwer oder gar nicht zu ertragen sind. Sei es Bild- und Videoaufnahmen aus Kriegen und Krisengebieten, Regime, Kartell- sowie Bandenkriege und vieles mehr. Vieles davon muss man sich nicht ansehen und eher davon abraten würde.
Dabei geht es mir aber nur darum nicht direkt die Toten und ihre Verletzungen zu zeigen. Es könnte aber durchaus mehr Szenen gezeigt werden in denen der Tod eines Menschen nicht direkt sichtbar ist, aber eben angenommen werden kann. (e. g. Panzer explodiert)
Auch finde ich es fragwürdig, wenn je nach politischer Bedeutung der Meldung da unterschiedlich "Rücksicht" genommen wird. Das ertrunkene Flüchtlingskind am Mittelmeerstrand wurde zwar verpixelt, aber tagelang in den Medien rauf und runter gezeigt. Die Erstürmung des ungarischen Grenzübergangs durch Flüchtlinge und der Angriff auf die Grenzbeamten mit Steinen und Latten konnte man dem Zuschauer aber nicht zumuten...
Wer die Bilder sehen will, nicht nur als Spanner, Gaffer, darf gerne in die Länder und dort vor Ort schauen.
Sich am Leid der Menschen ergötzen ist widerlich.
Es gibt genügend Berichte über die Kriege, da braucht es keine Videos um sich zu informieren.