Ist die Jugend zu Hedonistisch geworden
Hedonismus im philosophischen Sinne bezeichnet eine Gruppe von Theorien, in denen der Begriff der Lust eine zentrale Rolle spielt. Laut dem psychologischen Hedonismus zielen all unsere Handlungen darauf ab, die Lust zu erhöhen und Schmerzen zu vermeiden.
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3 Antworten
In einer Konsumgesellschaft handeln die mit Abstand meisten Leute hedonistisch, ohne es zu merken. Wenn die Lust nach etwas groß genug ist, wird es eben gekauft. Ich würde nicht sagen, dass die Jugend speziell die absoluten Hedonisten sind und alle anderen sehr schlaue, geduldige und gütige Menschen.
Die Jugend kommt aus einem stabilen Haushalt mit einem gewissen Lebensstandard. Den wollen sie nicht verringern, sondern bestenfalls erhöhen oder auf politische Weise ausgedrückt: Die soziale Leiter weiter aufsteigen. Das haben auch schon die Boomer getan, als sie ihr Elternhaus verlassen haben. Das Ziel war immer schon im Kapitalismus das Streben nach etwas Besserem für einen kleineren Preis.
Ich sehe da eine Parallele zwischen dem Streben nach einer größeren Lust und weniger Schmerz.
Durch den ganzen elektronischen Tüddelkram sollen sich bestimmte Erwartungen verschoben haben - Gratifikation soll kurzfristiger sein, so wurden und werden wir wohl konditioniert auch, damit wir schneller nach neuen Befriedigungen schauen und somit bessere Konsumenten sind. Ungeduld und mangelnde Resistenz gegenüber Langeweile sind wohl die Folgen. Die Auslagerung der Erziehung tut ein übriges, ebenso wie die vielfach gestörte Familienkonstellation (Mangel an stabilen Vorbildern) etc., es gibt da also viele Faktoren, die uns formen und die Welterfahrung prägen.
Ich möchte es etwas anders ausdrücken.
Die Selbstwirksamkeit ist zurück gegangen. Das Bewusstsein, die Geschicke des eigenen Lebens selbst zu bestimmen, schwindet.
Stattdessen wird diese Aufgabe immer mehr dem Staat und der Gesellschaft aufgebürdet.
Genau das kann aber so nicht funktionieren.