Hat „Der Fliegende Holländer“ wirklich etwas mit der Niederlande zutun bzw. dort seinen Ursprung?
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Die Legende vom „Fliegenden Holländer“ hat keinen direkten Ursprung in den Niederlanden, sondern stammt aus der Seefahrertradition des 17. Jahrhunderts, insbesondere aus dem englischen Sprachraum. Der Name bezieht sich auf den Kapitän des Geisterschiffs, der in manchen Versionen Niederländer ist, was vermutlich auf die damalige Dominanz der niederländischen Handelsflotte zurückgeht. Die Verbindung zur Niederlande ist also eher symbolisch als historisch.
Man kann sagen das der „ Fliegende Holländer „ tatsächlich auf Holland zurückgeht.
Damit waren ursprünglich die Schiffe,Boote gemeint.
Für die Sagenentstehung von Bedeutung ist auch, dass der König die Order gegeben hatte, auf der Suche nach der Seestraße nach Indien keinesfalls in Afrika unterwegs an Land zu gehen. So darf der Kapitän in der Sage des fliegenden Holländers nicht an Land gehen – er musste im Sturm auf ewig kreuzen. In manchen Versionen darf er - wie oben bereits erwähnt - nur in festgelegten Intervallen an Land gehen. Die Portugiesen und Spanier beherrschten über 100 Jahre lang den Seeweg nach Indien, der um Afrika herumführt, bevor andere Seemächte ihnen das Duopol streitig machten. Dabei fällt jedoch auf, dass von keinem „Fliegenden Portugiesen“ oder „Fliegenden Spanier“ berichtet wird. Ganz sicher hat diese Sage mit den Holländern selbst und mit deren Entwicklung zur europäischen Seemacht zu tun.
Die Legende ist seit etwa 1600 nachweisbar. Kurz vor dieser Zeit verstärkten die Niederländer, aber auch die Engländer, im Zuge beginnender Kolonialpolitik ihre Präsenz auf den Meeren – die Niederländer vor allem in Hinblick auf die Gewürzinseln, zu deren Erreichung sie das Kap der Guten Hoffnung umschiffen mussten.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts befuhren mehr niederländische Schiffe die Meere als die übrigen europäischen Länder zusammen unter Segeln hatten. Die Holländer galten als die Fuhrleute Europas und die weltbesten Schiffbauer. Die Holländer hatten auf Grund ihrer flachen Küstengewässer die profitbringende Erfahrung gemacht, dass kleinere Schiffe wirtschaftlicher als große Frachtsegler waren. Sie waren im Bau billiger, benötigten kleinere Segel und eine einfachere Takelage. Ihr geringer Tiefgang erlaubte es diesen Schiffen, unbekannte Gestade, Lagunen und Flussmündungen anzulaufen. Entscheidend jedoch war auf See ihre höhere Geschwindigkeit. Die wurde vor allem durch eine bis dahin ungewöhnliche schlanke Bauweise möglich. Bei diesem Schiffstyp betrug das Verhältnis von Länge zu Breite 4:1. Diese Schiffstypen trugen eigentlich die Namen Fleuten, Vlieboote, Wassergeuse oder Bojer, wurden aber bald als „fliegende Holländer“ bezeichnet. Diese Bezeichnung hätte in Hinblick auf den wirtschaftlichen Erfolg durchaus durch Neid und Missgunst gezeichnet sein können.
http://www.big6-somersetwest.com/InfoShow.aspx?ID=172
Nicht ein Holländer war das Vorbild,sondern der friesische Kapitän Bernard Fokke
Bernard Fokke (auch Bernhard oder Barend Fokke oder „Der fliegende Holländer“) war ein im 17. Jahrhundert lebender friesischer Schiffskapitän der niederländischen ostindischen Handelskompanie.
Bernard Fokke war bekannt dafür, die Handelsroute von den Niederlanden zu der Gewürzinsel Java in – für damalige Verhältnisse – sehr geringer Zeit zurückzulegen. 1678 gelang ihm die Fahrt in drei Monaten und vier Tagen – etwa die Hälfte der üblichen Reisedauer.[1] Bekannt ist, dass der Holländer fast immer mit vollen Segeln unterwegs war, egal wie stark der Wind blies. Fokkes Geheimnis: Erlauben konnte er sich das durch eine entscheidende Veränderung im Mast. Er nutzte eiserne Rahen, die zwar schwerer waren, aber kaum brachen. Dadurch konnte Fokke auch bei starkem Wind seine Segel noch stehen lassen, wenn andere Schiffe ihre Segelfläche bereits deutlich verkleinert hatten.[2]
Den Menschen kam das so unglaublich vor, dass sie von übernatürlichen Ursachen ausgingen und glaubten, Fokke sei ein Zauberer oder gar mit dem Teufel im Bunde und müsse mit seinem Schiff geflogen sein. Als er das letzte Mal mit seinem Schiff den Hafen verlassen hatte und danach nie wieder gesehen wurde, waren die Menschen überzeugt, er sei des Teufels Beute geworden.
Richard Wagner hatte sich als Vorlage die Geschichte des niederländischen Kapitäns Bernard Fokke genommen.
Die Legende des Fliegenden Holländers hat ihren Ursprung in niederländischem Seemansgarn und ist tief in der niederländischen Seefahrertradition und Kultur verwurzelt