Begründet die Falsifizierbarkeit von wiss. Theorien, dass sie als nicht absolut wahr angesehen werden können, und somit nur ein Glaube* an sie richtig ist?
*Glaube im Sinne für wahr/die Wahrheit/Wissen halten.
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3 Antworten
Wissenschaftliche Theorien sind in ihrer Natur weder gänzlich falsifizierbar noch verifizierbar. Sie sind Modelle, die physikalische, chemische biologische etc Sachverhalte lediglich beschreiben. Auf Basis einer Theorie können Hypothesen aufgestellt werden, die ihrerseits stets falsifizierbar oder verifizierbar sind. Theorien selbst nicht.
Die im allgemeinen sprach Gebrauch übliche Bedeutung des Wortes Theorie weicht stark von der einer wissenschaftlichen Theorie ab. Was wir üblicher Weise als Theorie bezeichnen, ist in der Wissenschaft eine Hypothese. Da liegt ein grundlegender Unterschied vor.
Ganz im Gegenteil. Gerade dass sie falsifizierbar sind, unterscheidet sie von Aberglauben. Diese sind das nämlich nicht.
Denn falsifizierbar zu sein, bedeutet nicht, dass sie nicht wahr wären, sondern dass man sie widerlegen kann, wenn man rs schafft entsprechende Beweise vorzubringen.
Aber solange solche Beweise nicht vorgebracht worden sind, ist nicht davon auszugehen, dass sie falsch wären.
Wer das behauptet, hat die Falsifizierbarkeit nicht verstanden.
Es geht dabei darum, dass wissenschaftliche Aussagen die prinzipielle Möglichkeit haben müssen, widerlegt zu werden.
Wenn dies nicht gegeben ist, ist es nicht wissenschaftlich sondern (z.B.) Religion oder Schwurblerei (erstere sagt man müsse einfach glauben und dürfe nicht hiterfragen, zweitere unterstellen meist - ohne auf das Argument einzugehen - dass "die" genau wollten, dass man das denke und man manipuliert sei, weil man die Schwurblerei nicht glaubt)
Was steht also hinter der Falsifizierbarkeit:
Ich habe eine Annahme A von der ich aufgrund der Sachlage überzeugt bin, dass sie korrekt ist. Was nun von der Falsifizierbarkeit (vereinfacht) gefordert ist:
Man muss ein Experiment ersinnen können, das nur klappen kann, wenn A korrekt ist und ansonsten scheitern muss.
Kurz: WENN A falsch ist, MUSS es einen Weg geben, dies zu zeigen.