Glaubenslehren und kritisches Hinterfragen?

Hallo zusammen!

Ich wollte mal eine Frage an die Gläubigen (Ich selbst bin Agnostikerin) von euch stellen. Was mich schon immer interessiert hat, ist, ob ihr gewisse Dinge, die in den religiösen Lehren lest, kritisch betrachtet und nicht mit ihnen übereinstimmt?

Ich halte es zum Beispiel wirklich als sehr unwahrscheinlich, dass Jesus über das Meer laufen und Wasser in Wein verwandeln konnte. In einer Doku, die ich mal gesehen habe, wurde darauf hingewiesen, dass es ziemlich viele flache Gewässer gab, die es bei einem bestimmten Zeitpunkt des Wasserstandes erlaubten, durch das Wasser zu laufen. Viele Kritiker gehen davon aus, dass diese Wundertaten Jesus zugeschrieben worden waren, um ihn stärker zu sakralisieren.

Mein Professor meinte einst in einer Vorlesung zu "interreligiösem Dialog", dass religiöse Schriften neu interpretiert werden müssen, indem sie in einen zeitgenössischen Kontext gesetzt werden. Was im Jahre 0 für richtig und wahr gehalten wurden, muss im Jahre 2020 dank des neuen Wissenstandes und der modernen Entwicklung nicht auch als soziale Ordnung gelten. So kann zb. ein Kopftuch im 1. Jhd. durchaus seine Legitimation gefunden haben, jedoch im Jahre 2020 keine Begründung haben.

Was hält ihr davon? Kontrastieren sich Wissenschaft und Religion? Kann jemand gläubig sein, und dennoch wissenschaftlich kritisch? Ist das nach den religiösen Lehren überhaupt erlaubt, oder macht es einem automatischen zu einem schlechten Christen, Moslem, Juden (usw.), weil religiöse Lehren und ihre soziale Ordnung nicht zu hinterfragen sind?

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