Politik & Gesellschaft

Egal, ob Zweiter Weltkrieg, Mauerfall, Nahost-Konflikt oder Land- und Bundestagswahl - in dieser Kategorie dreht sich alles um historische, gesellschaftliche und politische Prozesse - sieh hier nach, wenn Du wissen willst, was unsere Nutzer in diesen spannenden Bereichen antreibt.

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Meinung des Tages: Sollte Deutschland die Finanzhilfen für Afghanistan wieder erhöhen?

Für das Jahr 2023 sind laut dem Auswärtigen Amt bisher 39 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Afghanistan zugesagt.
Im Jahr 2022 waren es deutlich mehr mit insgesamt 330 Millionen Euro.

Derzeit werden nur Projekte für die Sicherung menschlicher Grundbedürfnisse finanziert, weitere Entwicklungsprojekte liegen seit der Machtübernahme der Taliban auf Eis.

Verschiedene Nichtregierungsorganisationen appellieren nun an die Bundesregierung, mehr Geld zu investieren, sodass die humanitäre Arbeit wieder vollumfänglich möglich gemacht wird und auch Entwicklungshilfeprojekte weitergeführt werden können.

Die Koalition ist derzeit bezüglich dieser Thematik tief gespalten. Die SPD spricht sich für die Wiederaufnahme der Entwicklungshilfe aus, wohingegen sowohl die Grünen, als auch die FDP dies ablehnen. Dem schließt sich auch das Auswärtige Amt an. Unter anderem wird dabei auf das Vorgehen der Taliban und deren Dekret verwiesen, das Frauen eine Mitarbeit bei Hilfsorganisationen untersagt.

Hilfsorganisationen berichten jedoch, dass auch nach Absprache mit den jeweiligen Talibanverantwortlichen in vielen Regionen eine Beteiligung von Frauen möglich sei.

Unsere Frage an Euch: Was denkt ihr über die Debatte bezüglich der Finanzhilfen von Deutschland für Afghanistan? Sollten diese wieder erhöht werden, um auch Entwicklungsprojekte wieder vollumfänglich umsetzen zu können?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afghanistan-deutschland-hilfen-100.html

Ask Me Anything: Themenspecials

Könnten zukünftige immer häufiger auftretende Flüchtlingswellen die Gesellschaften in Europa Extrems schaden?

Ich will erstmal klarstellen dass ich nichts gegen Migration hab und die Beweggründe die Heimat zuverlassen aufgrund von Krieg, Armut und perspektivlosigkeit auf jeden Fall verstehen kann!

Aber rein sozialwissenschaftlich gesehen. Ist die immer größere Wahrscheinlichkeit aufgrund von Krieg und Klimawandel auftretenden Flüchtlingswellen doch in vieler Hinsicht eine zu große Herausforderung für den Staat und seine Bewohner.
Ich glaub die allermeisten Leute interessieren sich nicht wirklich für das Thema “Rasse” und anderen rechtsextremen Müll. Die meisten haben tatsächlich nichts dagegen wenn ein großTeil der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat solange diese sehr gut deutsch können und ein voller Teil der Gesellschaft sind. Es gibt ja unzählige Fälle (vor allem bei den jüngeren Generationen) wo Menschen unterschiedlicher Wurzeln enge Freundschaften und Beziehungen pflegen.

aber wenn aufGrund der gewaltigen Anzahl der geflüchteten eine Integration aus logistischen und Kostengründen nicht funktioniert dann können Flüchtlinge kaum ohne Hilfe (Sprachkurse, Hilfe Center usw.) integriert werden und es entwickeln sich parallelGesellschaften. Die Sozialdemokraten in Schweden und Dänemark haben das Problem erkannt und schlagen eine neue Flüchtlingspolitik ein.

ich frage mich gerade in welcher form das Thema die Gesellschaft schadet. Ich merke gerade dass das Volk gespalten ist bei dem Thema und es geht mir auf den Sack dass unteranderem deshalb die inhaltslose, stark zu kritisierende AfD auf dem vormarsch ist.

was glaubt ihr wird noch passieren und was wäre die idealste und humanste Lösung für gewaltige Flüchtlingswellen?

bitte keine pöbelhaften, hetzerischen parolen bitte!

Wie sähe hier die (internationale) Rechtslage aus? Würde daraus zwangsläufig ein Krieg mit Russland entstehen?

Hallo,

vorab sei gesagt: das nachfolgende ist reine Fiktion und Spekulation, sog. "Whataboutism". Nicht wenige Leute machen sich ja schon Gedanken darum, ob der Ukrainekrieg weiter eskalieren und sich schlimmstenfalls geographisch ausbreiten könnte. Häufig wird ja Angst vor einem "Dritten Weltkrieg" geschürt.

Nun habe ich mir mal Gedanken gemacht und zwei fiktives Szenarien zusammengestellt. Die beschreibe ich nun im Folgenden einmal:

Erstes Szenario:

Der Krieg in der Ukraine läuft seit langer Zeit und die geographischen Begebenheiten haben sich mittlerweile drastisch verändert. So ist nun der gesamte Süden des Landes entlang der Schwarzmeerküste Kampfgebiet, bis an die Grenzen von Rumänien und Moldau. Ein riesiges Durcheinander. Wegen äußerst schlechtem Wetters verliert eine Einheit von ungefähr 100 russischen Soldaten in Grenznähe völlig die Orientierung, passiert ungewollt die Grenze und gelangt auf rumänisches Staatsgebiet. Dort werden sie entdeckt, bevor sie irgendwelchen Schaden anrichten können und die rumänische Armee nimmt die Russen, die sich (auch wegen der Übermacht) sofort ergeben, gefangen. Während ihres Abtransports durch ein nahegelegenes Dorf werden die Russen von den Einwohnern ausgepfiffen und mit Sachen beworfen etc. Einer filmt, wie sie gedemütigt durch den Ort geführt werden und postet es im Netz, sodass sich das Video rasch auf der ganzen Welt verbreitet. Der russische Botschafter wird in Bukarest einbestellt. Wütend äußerst man von rumänischer Seite den Verdacht, dass dies eine geplante Operation gegen Rumänien und damit auch gegen NATO- und EU-Territorium gewesen sein könnte. Man teilt zudem mit, dass man sich mit den zuständigen Partnern der NATO und EU darüber berate, wie diese Angelegenheit zu bewerten sei. Obwohl der Botschafter fordert, die gefangenen Russen augenblicklich wieder frei zu lassen, verweigert Rumänien dies und verweist auf sein innerstaatliches Recht, wonach die Russen vorerst auf unbestimmte Zeit inhaftiert bleiben würden, bis die ganze Sache ausreichend aufgeklärt sei.

Zweites Szenario:

Der Krieg in der Ukraine läuft seit langer Zeit und die geographischen Begebenheiten haben sich mittlerweile drastisch verändert. So ist nun der gesamte Süden des Landes entlang der Schwarzmeerküste Kampfgebiet, bis an die Grenzen von Rumänien und Moldau. Ein riesiges Durcheinander. Wegen äußerst schlechtem Wetters verlieren zwei russische Bomber die Orientierung, gelangen über rumänisches Staatsgebiet und werfen ihre Bomben dort auf eine Siedlung ab, weil sie es mit einem ukrainischen Ziel verwechseln. Die rumänische Luftwaffe konnte die russischen Flieger nicht mehr rechtzeitig abfangen, weil alles zu schnell ging. Es gibt Zerstörungen und mehrere tote Zivilisten. Die rumänische Luftwaffe reagiert nun sofort und schießt beide kurz darauf Flugzeuge ab. Die russischen Piloten sterben beide. Der russische Botschafter wird in Bukarest einbestellt. Wütend äußerst man von rumänischer Seite den Verdacht, dass dies eine geplante Operation gegen Rumänien und damit auch gegen NATO- sowie EU-Territorium gewesen sein könnte. Man teilt zudem mit, dass man sich mit den zuständigen Partnern der NATO und EU darüber berate, wie diese Angelegenheit zu bewerten sei. Der russische Botschafter hingegen beschuldigt die Rumänen des Mordes an den beiden russischen Piloten und droht mit Vergeltung. Die Rumänen entgegnen, dass ein Angriff auf ihr Staatsgebiet und ihre Zivilbevölkerung stattgefunden hätte und verweist auf das Recht der Selbstverteidigung, wonach es völlig legitim gewesen sei, beide Bomber abzuschießen.

Was meint ihr, wie sähen diese Geschichten nun nach internationalem Recht aus? Und wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass aus diesen beiden Fällen endgültig ein großer Krieg entstehen könnte. Wie würde z.B. Russland in beiden Fällen reagieren? Ist es auf dem eigenen Staatsgebiet grundsätzlich erlaubt, Flugzeuge fremder Mächte unter bestimmten Umständen abzuschießen, ohne dass dies gleich zu einer Eskalation führen würde? Oder ist ein solcher Vorfall stets als kriegerischer Akt zu werten, ganz gleich wie die Umstände waren und auf welchem Hoheitsgebiet das ganze stattfand?

Bin sehr auf eure Meinungen dazu gespannt!