Versager gibt es nicht wirklich.
Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Jeder Mensch ist wertvoll und spielt in der Welt eine bestimmte Rolle.
Wer andere als "Versager" bezeichnet, stellt ihre Daseinsberechtigung in Frage, das ist schlimm, denn es hat niemand das Recht, jemandem die Menschenwürde abzusprechen. Niemand ist absichtlich ungeschickt oder so.
So jemand, der andere als Versager bezeichnet, hat oft überhöhte Ansprüche an die anderen, weil er mit sich selbst nicht zufrieden ist. (Perfektionismus)
Wer sich selbst jedoch als Versager fühlt, sollte sich auf das konzentrieren, was er gerne tut und halbwegs gut kann. Man darf sich nicht mit anderen vergleichen; da schneidet man immer schlecht ab, weil man nur die Vorteile, nicht aber die Nachteile sieht. Man darf sich auch nicht darauf einlassen, den Erwartungen von irgendwelchen Personen genügen zu wollen. Man muss sich selbst die Bestätigung geben, Lob gibt es viel zu selten.(Wenn keiner meckert, wird' schon passen...)
Manche Leute sind fleißiger, andere bemühen sich weniger. Das ist halt Charaktersache, hat aber auch jeder seine Gründe für. (!) Als Versager werden aber Leute bezeichnet, die trotz ihres Bemühens keine ausreichende Leistung erbringen (/können).
Der Begriff Versager betont, dass jemand, so wie er sei, nicht gut genug sei, also irgendwo "minderwertig sei". Da schließt sich der Kreis.
Wenn jemand andere als Versager bezeichnet, dann ist das keine Meinung, sondern irgendwo ein Verbrechen, weil dieses Denkmuster ist eine der Wurzeln der NS-Ideologie. Nämlich das Einteilen der Menschen in "Besser" und "Schlechter" aufgrund ihrer Eigenschaften, die sie sich weder ausgesucht haben noch beeinflussen können.