Die DDR hatte von den 3 Ländern den höchsten Lebensstandard, dann kam die CSSR, danach Polen.

In Polen gab es wenig Fleisch zu kaufen. Die DDR-Mark war in Polen gefragt, schon in den 1970er Jahren (eigenes Erlebnis in Gubin 1974): die Polen versuchten, bei Tages-Touristen aus der DDR privat Geld zu tauschen.
Bis 1980 waren die Grenzen zwischen DDR und Polen noch offen. Die Polen kauften Vieles in der DDR, was dann den DDR-Bürgern fehlte. Auch daher wurde 1980 diese Grenze dicht gemacht.
In Polen wiederum gab es etliche Dinge aus dem Westen. Mehr oder weniger versteckt gab es in den größeren Städten und den Grenzstädten "Schwarzmärkte". Dort gab es z.B. aus dem Westen: Schallplatten (in der DDR sehr gefragt), West-Zigaretten, Pornos, West-Zeitschriften, Jeans, West-Taschenrechner.

In den 1980er Jahren sank in Polen der Lebensstandard drastisch. Es gab sogar Hungersnöte. Die DDR war nun der "goldene Westen". Aber die Grenze war zu. Einige Polen konnten über die FDJ oder über Beziehungen zu DDR-Industriebetrieben in die DDR kommen, meist zum Arbeiten (denn in der DDR gab es Arbeitskräfte-Mangel, und in Polen gab es Arbeitslose). Über die FDJ und über "Jugendtourist" konnten junge Leute aus der DDR nach Polen reisen. Dort sah ich 1985 o.g. Märkte mit West-Produkten; es gab auch Apfelsinen, Bananen u.a. Südfrüchte (aber sehr teuer).

Zwischen DDR und CSSR gab es intensive Einkaufs-Touren. Vieles gab es in der DDR, aber in der CSSR nicht. Und umgekehrt. Aber der Geld-Umtausch für Touristen war begrenzt. Daher zahlten wir hinter der Grenze, in Hrensko bei Schmilka (Sächsische Schweiz), oft in DDR-Mark zum Kurs 1:2 (statt offiziell 1:3).

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Falls du die Hochschule "Wilhelm Pieck" am Bogensee bei Berlin meinst:
Das war eine Hochschule, wo FDJ-Kader ausgebildet wurden. Zum Beispiel die "Pionierleiter" an den Schulen (sie kümmerten sich an den Schulen um die "Jungen Pioniere" und um die FDJ). Die Studenten an dieser Hochschule waren alle in der FDJ. Bei wichtigen Veranstaltungen dort mussten alle das FDJ-Hemd tragen.
Diese Hochschule gehörte der FDJ und wurde Anfang der 1950-er Jahre gegründet.

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Um das Kreuz des Südens am Himmel zu finden, gibt es folgende Regel: Man suche zuerst am Himmel zwei sehr helle Sterne, die dicht beieinander stehen. Das sind Alpha Centauri (gut bekannt aus der Science-Fiction-Literatur) und Beta Centauri. Dann nimmt man deren Verbindungslinie und verlängert sie um das 4-fache nach rechts. Dabei kommt man genau auf das Kreuz des Südens.

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In der Sowjetunion wurde man als DDR-Bürger meist sehr freundlich empfangen. Die sowjetischen Institutionen mochten Kontakte zur DDR, denn sie war wohlhabender als die Sowjetunion. Man machte in der Sowjetunion auch Unterschiede zwischen den DDR-Bürgern und den Westdeutschen: die DDR-Bürger waren die "Freunde". Viele sowjetische Frauen versuchten, über dienstliche Kontakte einen Mann aus der DDR zu finden, um dann in der "reichen" DDR leben zu können. Es gab einige solche Paare in der DDR.

In Polen und der CSSR waren die Kontakte manchmal nicht so gut, da man dort noch schlechte Erfahrungen mit Deutschland aus dem Zweiten Weltkrieg hatte.

Aber in den 1980er Jahren waren aus Polen Kontakte zur DDR sehr gefragt, da in Polen eine Krise war und die DDR der "goldene Westen" für Polen war. Und die Grenze zur DDR war ab 1980 zu; diese konnte man nur mit offiziellen Beziehungen in die DDR überqueren.

In Bulgarien wurden DDR-Touristen sehr gerne empfangen. Die bulgarischen Männer waren oft scharf auf die jungen Frauen aus der DDR. Dabei kam es oft zu Missverständnissen, denn in Bulgarien galt die Regel: "Einmal mit dem bulgarischen Mann getanzt, dann ist Sex Pflicht." Das führte zu Konflikten, wenn die DDR-Frau das nicht wusste und nun nicht wollte.

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Es gab auch viele Leute in den DDR-Gefängnissen, die die "üblichen" Verbrechen begangen hatten: Diebstahl, Vergewaltigung, Schlägereien, Finanzbetrug, Mord... Das waren keine Ausländer.
Die Gefängnis-Strafen gingen von einem Jahr bis lebenslänglich. Mord wurde normalerweise mit Lebenslänglich bestraft.
1987 wurde in der DDR die Todesstrafe abgeschafft. Sie war ab 1981 nicht mehr vollstreckt worden.

Für Straffällige aus der NVA gab es ein eigenes Gefängnis: in Schwedt: Militärgefängnis Schwedt – Wikipedia Da gab es auch Fälle, die keinen politischen Hintergrund hatten, z.B. Befehlsverweigerung, Körperverletzung, Fahnenflucht.

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Wie reagierte die DDR-Regierung auf Gorbatschows Glasnost und Perestroika?

Die DDR-Führung mochte Gorbatschows Glasnost und Perestroika nicht. Die DDR-Führung meinte, dass wir in der DDR keine Perestroika nötig haben, da bei uns schon alles gut ist. Die Glasnost wurde ebenfalls abgelehnt, denn die offene kritische Berichterstattung in den Medien wollte man in der DDR nicht.
In einer Diskussionsrunde, die ich im Sommer 1986 miterlebte, sagte ein hoher Funktionär: "Die Probleme, die sie in der Sowjetunion haben, sind bei uns schon lange gelöst."
Eine andere offizielle Meinung in der DDR zu diesem Thema war: "Eine Glasnost wird uns nicht helfen. Denn der Klassenfeind im Westen darf nicht wissen, wo unsere Schwachstellen sind."
Der Hintergrund war: Die DDR-Führung befürchtete 1986 eine Destabilisierung der DDR, wenn sie Perestroika und Glasnost zulassen würde. Die Unzufriedenheit der Menschen in der DDR hatte in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die DDR war immer mehr auf Kredite angewiesen.
Als 1988 ein DDR-kritischer Artikel in der DDR-Ausgabe der sowjetischen Zeitschrift "Sputnik" erschien, wurde die Zeitschrift sofort verboten. Das führte zu vielen Protesten.

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Aus eigenem Erleben (3 Wochen Austauschpraktikum während des Studiums):
Bei den Usbeken erlebte ich viel Gastfreundschaft. Wir waren oft eingeladen, da gab es immer sehr viel zu essen (auch Plow, d.h.: Hammelfleisch, Möhren, Reis).

Damals (vor 1990) waren viele Dinge noch sehr konservativ: Die Ehen wurden alle arrangiert; die Frauen hatten in der Ehe nicht viel zu sagen. Bei den usbekischen Studenten spielte sich daher betreffs Flirten, Liebe gar nichts ab. Es gab da zwar Diskotheken, aber dort tanzten immer 2 Jungs bzw. 2 Mädchen miteinander. Küssen und Sex gab es nur in der Ehe. Die Ehe kam erst nach dem Studium dran.
Aber nach der Hochzeit kamen meist viele Kinder, mindestens 5.
Ganz anders bei den Russen, von denen auch etliche in den usbekischen Städten leben. Die russischen und die usbekischen Studentinnen mochten sich daher nicht.

Die Sommer waren sehr heiß. In den Großstädten gab es daher auf den Fußwegen Getränkebuden, wo man jeweils ein Glas mit einem kühlen gelben Limonadengetränk bekam: Mors.
Durchfall und Ruhr waren bei den europäischen Gästen verbreitet.

In Taschkent leben auch Deutsche! Sie wurden von Stalin dorthin deportiert. Immer frühmorgens, gegen 6 Uhr, gab es einen deutschen Markt in Taschkent; da gab es auch Kartoffeln.

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Usbekistan

Usbekistan! Da gibt es herrliche Architektur. Blaue Moscheen, Minarette, Medresen, Mausoleen; z.B. in Buchara und Samarkand.

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Es gab folgende Ebenen bei der FDJ:

  • Gruppen (z.B. Schulklassen, Seminargruppen heim Studium, Arbeitskollektive)
  • Grundorganisationen (z.B. an einer Schule, in einem Betrieb; größere Abteilungen)
  • Kreisleitungen
  • Bezirksleitungen
  • FDJ-Zentralrat

In jeder Gruppe gab es einen Vorsitzenden, einen Funktionär für Agitation und Propaganda ("AgitProp", organisierte das "FDJ-Studienjahr"), manchmal einen Kultur-Funktionär (organisierte Kultur-Aktivitäten), einen Kassierer.
In jeder Grundorganisation (GO) gab es eine Leitung (GOL), dort gab es meist: den Vorsitzenden ("FDJ-GO-Sekretär"), den Stellvertreter, AgitProp-Funktionär, Kulturfunktionär ("KuFu"), Haupt-Kassierer. Das war alles ehrenamtlich.
In jeder Kreisleitung gab es hauptamtliche FDJ-Funktionäre ("Sekretäre") und Mitarbeiter. Da gab es die ganz oben erwähnten "Sekretär für Agitation und Propaganda", "Sekretär für Kultur und Sport". An der Spitze stand ein 1. Sekretär, sein Stellvertreter war der 2. Sekretär. Je nach den Inhalten der Einrichtung gab es weitere Sekretäre, z.B. gab es an jeder Hochschul-FDJ-Kreisleitung einen "Sekretär für Wissenschaft". Alle diese Sekretäre waren hauptamtlich und wurden von der FDJ-Bezirksleitung berufen, also nicht gewählt. Deren Titel waren also so etwas wie Dienstgrade. So ein Sekretär war meist 2-4 Jahre in dieser Position. Dazu kamen hauptamtliche Mitarbeiter, die einen anderen Arbeitsvertrag hatten, z.B. für Finanzen bzw. für Hilfs-Aufgaben. Zu jeder FDJ-Kreisleitung gehörte auch die Kreisstelle vom Reisebüro "Jugendtourist", mit einem hauptamtlichen Leiter.
Auch in jeder Bezirksleitung gab es solche Sekretäre; dazu kam die Bezirksstelle vom Reisebüro "Jugendtourist".
Die o.g. hauptamtlichen Sekretäre und viele FDJ-GO-Sekretäre mussten SED-Mitglieder sein.

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Es gab auch Schlager in der DDR; und einige von denen wurden sogar im Westen erfolgreich gecovert:

Lied_____________________________________Ost-Interpret (Original)___West-Interpret
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Gitarren klingen leise durch die Nacht_____Günter Geißler 1959_____Jimmy Makulis
Das schönste Mädchen der Welt__________Günter Geißler 1966_____Peter Orloff
Ich such mir meinen Bräutigam alleine aus_Karin Prohaska 1965___Helen Shapiro
Erst kam ein verliebter Blick_______________Michael Heymann 1965_Marika Kilius
Es ist nie zu spät_________________________Klaus Sommer 1967_____Peter Orloff
Erna kommt_____________________________Wolfgang Lippert 1983 Hugo Egon Balder


auch zu erwähnen ist:
Über sieben Brücken musst du gehn______Karat 1978_____________Peter Maffay

Das Lied "Jede Stunde" von Karat kam 1982 in der BRD auf Platz 9 der Verkaufs-Charts.

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Ich war mehrmals in Polen, dienstlich und privat. Ich sah schöne Städte, z.B. Wroclaw, Krakow, Torun, Gdansk, Poznan.

In den 1980er Jahren waren aus Polen Kontakte zur DDR sehr gefragt, denn die DDR-Mark war damals sehr begehrt in Polen, denn in Polen war damals eine große wirtschaftliche Krise. Also war ich einige Male aus der DDR dienstlich dort; es ging um verschiedene Kooperationen. Als Zeichen besonderer Gastfreundschaft bekamen die Gäste aus der DDR abends in sog. "Video-Klubs" Horror- und Porno-Filme gezeigt; so was gab es in der DDR nicht und in Polen nur in solchen - formal privaten - Klubs. Diese Filme waren Raubkopien aus dem Westen in Originalsprache (deutsch oder englisch), mit darüber-gesprochenem polnischem Text.
Aber meine polnischen Verhandlungspartner waren sehr trickreich; man musste sehr aufpassen. Manche Partner waren auch sehr unzuverlässig.
Da der Wechselkurs der DDR-Mark zum Zloty damals sehr hoch war, konnte ich auf solch einer Dienstreise auch immer die - für polnische Verhältnisse sehr teuren -Südfrüchte (Apfelsinen, Mandarinen, Bananen, Erdnüsse) kaufen.

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Ab Anfang der 1970-er Jahre konnte man aus der DDR nach Polen und CSSR visafrei einreisen, also ohne jegliche Formalitäten.
Aber die Grenze zu Polen war ab Herbst 1980 für Privatreisende wieder völlig zu (in beide Richtungen), wegen der politischen Umbrüche in Polen.
Möglich waren nach Polen ab 1980 noch Reisen über die FDJ und mit Jugendreisegruppen.

Für Ungarn, Rumänien und Bulgarien konnte man einen Visums-Antrag bei der Polizei stellen und dann individuell reisen. Dieser Antrag war meist unproblematisch - außer man wurde verdächtigt, aus Bulgarien in die Türkei fliehen zu wollen.

In die Sowjetunion kam man nur mit Gruppen oder über eine private Einladung.

Mit Reisegruppen oder mit Dienstreisen kam man relativ einfach nach Polen, CSSR, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Sowjetunion.

Jugoslawien ging normalerwiese gar nicht, wegen der nicht stark bewachten Grenze nach Italien.

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Die sowjetischen Soldaten in der DDR bekamen keinen individuellen Ausgang. Es gab höchstens ab und zu einen Gruppen-Ausgang, zusammen mit einem oder mehreren Vorgesetzten. (Das galt nicht für sowjetische Offiziere. Die durften auch mit Ehefrau in der DDR leben.)
Kontakte von DDR-Bürgern zu Sowjetsoldaten gab es wie folgt: a) Auf Märkten der DDR wurden Büchsen mit sowjetischer Armee-Verpflegung (meist ohne Etikett) verkauft. b) DDR-Schulklassen und DDR-Soldaten besuchten sowjetische Kasernen.

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1961 gab es die FDJ-Aktion "Ochsenkopf", bei der die "West-Antennen" von den Dächern gerissen wurden. Das war auch in meinem Heimatort, wo man für das Westfernsehen größere Antennen brauchte; diese kamen aufs Dach und waren gut zu sehen. Aber diese FDJ-Aktion war bei Funktionären und Schul-Direktoren umstritten.

Meine Eltern hatten (um 1965) Angst, dass sie Nachteile bekommen (z.B.: die Kinder dürfen kein Abitur machen), wenn sie Westfernsehen haben. Daher hatten wir keins. Aber die meisten meiner Mitschüler hatten Westfernsehen. Weitere Mitschüler ohne Westfernsehen waren die Kinder von SED-Mitgliedern und Lehrern.

Anfang der 1980-er Jahre lockerte sich das deutlich. Die meisten Haushalte bekamen Gemeinschafts-Antennen-Anlagen, wo auch Westfernsehen dabei war.

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Ich war ab 1973 mehrfach in der Sowjetunion, sowohl mit Reisegruppen (Schülergruppe, Jugendtourist) als auch dienstlich (Austauschpraktika, Forschung an einem Institut).

Bis zum Frühjahr 1985 gab es dort noch reichlich Alkohol zu kaufen. Viele Leute waren daher schon auf der Arbeit betrunken. 1985 kam Gorbatschows Anti-Alkohol-Gesetz. Dann gab es Alkohol nur noch in speziellen Läden, und nur zwischen 14 und 19 Uhr. Oft war dort der Alkohol ausverkauft. Die Stimmung in der Bevölkerung verschlechterte sich dadurch massiv.

Meine Jugendtourist-Reisen waren gut organisiert, z.B. Leningrad, Kiew, Sotschi. Das waren alles Flugreisen.

In den Supermärkten in Russland gab es meist wenig oder gar keine Wurst, aber massenweise Fisch-Büchsen. Auch Kaffee gab es selten, aber dafür viel Tee.

Bei zwei Austauschpraktika (Moskau bzw. Taschkent; 1984 bzw. 1985) erlebte unsere Gruppe viel Gastfreundschaft. In Usbekistan wurden wir oft abends eingeladen; da gab es immer sehr üppig zu essen.
In dem Studentenwohnheim in Moskau war das Klo (auf dem Flur) meist verstopft. Eine Reinigungs-Frau war dort sogar nachts zugange, um die Verstopfung immer wieder zu beheben.

In Tallinn (Estland) war der Wohlstand höher als sonst in der Sowjetunion. Dort gab es vor der Wende sogar Nachtbars (in Moskau gab es das damals nicht), auch für die Touristen aus Finnland.

Im Winter wurde in Russland draußen nicht gestreut. Es wurde nur der Schnee zur Seite gefegt. Man musste also immer mit glatten Wegen rechnen.

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Man durfte normalerweise nicht.

Ausnahmen waren: Dienstliche Aufenthalte (auch für Studenten der DDR, die Spanisch-Dolmetscher wurden); Reisen mit dem "Reisebüro der DDR" (ab 1973), dem Jugendreisebüro "Jugendtourist" (ab etwa 1980), einem DDR-Kreuzfahrtschiff. Solche touristischen Reisen gab es aber nur begrenzt. Da es auf dem Flug nach/von Kuba eine Zwischenlandung in Gander/Kanada gab, bestand Fluchtgefahr. Daher wurden alle diese Reisenden vorher von der Stasi überprüft.

Vereinzelt wurden auch Privatreisen nach Kuba genehmigt: wenn man Beziehungen hatte oder in Kuba Bekannte hatte, z.B. an der DDR-Botschaft.

In die Sowjetunion kam man einfacher.

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