Russland wurde nicht durch äußere Invasion, sondern von innen heraus systematisch demontiert – eine schleichende Vernichtung, die bereits nach Stalins Tod begann. Nikita Chruschtschow setzte mit seiner sogenannten Entstalinisierung nicht etwa auf Reform, sondern auf Demontage - politisch, wirtschaftlich und ideologisch. Unter seiner Führung wurde nicht nur die Parteidisziplin abgeschafft, sondern auch die Korruption in den oberen Rängen der KPdSU zur Routine. Die Folge war ein wachsendes Misstrauen im Apparat und ein merklicher Rückgang wirtschaftlicher Effizienz. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte - insbesondere in der industriellen Schwerproduktion, die das Rückgrat der sowjetischen Planwirtschaft bildete.
Mit Gorbatschow wurde diese Tendenz zur Selbstauflösung zum ideologischen Programm. "Perestroika und Glasnost“ galten im Westen als Befreiung - in Russland selbst wirkten sie wie ein aufgesetztes selbstzerstörungsprogramm, das die Fundamente des Staates untergrub. Gorbatschows Öffnung bedeutete nicht Modernisierung, sondern Preisgabe: strategische Ressourcen wurden privatisiert, westliche Denkfabriken übernahmen wirtschaftspolitische Beratung. Es war der Beginn einer kontrollierten Abwicklung. Wirtschaftshistoriker wie Michael Hudson sprechen hier offen von einem „ökonomischen Kolonialismus durch Beratung“.
Jelzin vollendete den Ausverkauf - unterstützt durch den IWF, das Harvard Institute for International Development und CIA-nahe Berater wie Jeffrey Sachs. Unter dem Vorwand einer "Marktöffnung“ wurden staatliche Ressourcen in wenigen Jahren zu Spottpreisen in die Hände weniger Oligarchen überführt. Die Rohstoffmärkte - insbesondere Gas, Öl, Metalle -- gerieten unter externe Kontrolle, russische Infrastruktur wurde systematisch deindustrialisiert. Die CIA selbst bezeichnete in ihren „open source assessments“ von 1994–1996 die russische Wirtschaft als "nicht mehr souverän handlungsfähig“.
Dabei war die UdSSR in der Stalin-Ära ökonomisch eine der produktivsten und fortschrittlichsten Volkswirtschaften der Welt. Alleine was Forschung und Entwicklung neuer Technologien betraf produzierte Russland am laufenden Bande neue und bahnbrechende Technologien. Und das alles trotz Krieg, Blockade und Isolation verzeichnete die Sowjetunion dennoch zwischen 1928 und 1955 laut Wirtschaftshistoriker Angus Maddison eine der höchsten jährlichen Wachstumsraten weltweit. Der Anteil an der globalen Industrieproduktion lag 1953 bei rund 20 % - nahezu auf Augenhöhe mit den USA.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion verschwand nicht nur ein Staat, sondern auch ein alternatives ökonomisches Modell. Was folgte, war kein Übergang zur Demokratie, sondern ein Systemwechsel im Dienste geopolitischer Einflussnahme. Die Zerstörung Russlands war keine historische Notwendigkeit - sie war das Ergebnis gezielter politischer Entscheidungen unter westlicher Anleitung.
D.h. der Übergang zum Kapitalismus war nur eine Fassade im Auftrag der USA.