Sehr sehr emotional dieses Thema. Versuchen wir also mal diese Gefühle etwas einzuordnen.
Du bist enttäuscht, vielleicht Verletzt, fühlst dich hilflos und bist traurig.
Was genau ist ein Enttäuschung? Es besteht aus 2 Wörtern. Ent und Täuschung.
Wenn wir Menschen also Enttäuscht sind, dann sind wir einer Täuschung auf dem „Leim“ gegangen. Wir haben uns also geirrt.
Du hattest die Erwartung, dass er mitkommt . Und er kommt auf einmal mit der Aussage.
„Ich komme nicht mit.“
Jetzt gibt es Menschen die sagen, der muss mitkommen. Was ist das denn für ein Verlierer. Das ist doch kein Mann. Und so weiter.
Alle diese Argumentationen gehen in Richtung Beschämung. Aber Beschämungen können keine Argumente sein, weil sie ausschließlich von Gefühlen geleitet werden. Unsere Gefühle, vor allem die schwankenden Gefühle einer werdenden Mutter sind kein guter Ratgeber.
Die Evolution hat uns diese Gefühle geschenkt, damit wir in Notsituationen schnell reagieren können. Zum Beispiel, schnell weglaufen wenn der Säbelzahntiger kommt.😁
Packen wir die Beschämungen also in eine Kiste und stellen diese Kiste in den Keller.😏
Was kannst du also machen?
Setzt dich mit ihm in aller Ruhe zusammen. Am besten ein gemütliches Abendessen.
Sage ihm, das du es schön findest wenn er mitkommen würde.
Frage ihn, warum er nicht mitkommen will.
Machen wir mal ein kleines Rollenspiel wie das Gespräch laufen könnte. Nennen wir in Paul und du bist Pauline.
Pauline: ich akzeptiere natürlich das du nicht mitkommen willst, abgesehen davon. Ich fände es schön wenn du mitkommst. Was genau ist der Grund weshalb du nicht mitkommen möchtest?
Paul: Ich habe keine Lust so lange zu warten.
Pauline: Das verstehe ich, vielleicht dauert es ja 3 Wochen. Grins 😁 Außer der langen Wartezeit, gibt es noch andere Gründe, weshalb du nicht mitkommen möchtest?
Paul: Naja, ich Weiß auch nicht. Irgendwie ist mir das alles zu doof.
Pauline: Zu doof? Was meinst genau mit zu doof?
Paul: Ich kann ja auch kein Blut sehen und hab irgendwie auch Angst.
Pauline: Angst, Weißt du lieber Paul, Angst habe ich auch. Sehr sogar. Was wäre wenn das gar nicht so lange dauert und du keinen Tropfen Blut siehst? Würdest du dann mitkommen?
Paul: Ich weiß auch nicht.
Pauline: Vielleicht bist du dann froh das du mitgekommen bist. Oder auch stolz das du dabei warst.
Stell dir mal folgendes vor:Wir fahren jetzt gemeinsam ins Krankenhaus, die Entbindung verläuft ruhig und zügig, du sitzt einfach nur neben mir und hältst meine Hand. Unser Kind kommt zur Welt. Eventuell darfst du die Nabelschnur durchschneiden. Und du hörst das erste schreien von deinem Sohn/Tochter. Du bist glücklich. War es dann falsch mitzukommen?
Paul: Ich Weiß auch nicht, ich werde es mir überlegen.
Pauline: Mach das. Überlege es dir. Wir reden in 3 Tagen zum Abendessen nochmal darüber. Wollen wir das so machen?
Paul: Ja
Was ist hier passiert?
Pauline hat 2 Fragetechniken angewendet.
- genauer werden- Was meinst du genau mit …..
- Lüge/Wahrheit Test- Außer das du nicht so lange warten möchtest gibt es noch weitere Gründe
Diese beiden Fragetechniken können dich in jedem Gespräch weiter bringen.
Bevor du diese Fragen stellst musst du natürlich Verständnis zeigen. Beispiel
“Das verstehe ich du hast Angst, abgesehen davon“
Verwende nicht das Wort ABER. Am besten du packst dieses Wort gleich mit in die Kiste.😏 Streiche dieses Wort aus deinem Wortschatz.
Wie gesagt, alles sehr emotional. Lass ihm Zeit.
Stell dir noch eine weitere Frage. Und das ist für DICH die allerwichtigste Frage!
Was kann schlimmstenfalls passieren wenn ich alleine zur Entbindung gehe?
Es kann sein, dass deine Antwort gar nicht so schlimm ist.
Ich wünsche dir alles Gute.
Glaub an Dich und den Prozess.
Peace Schwester