War der Aprilscherz 2025 von gutefrage.net eine wichtige Übung für das Erkennen von Fake News?

 Der Aprilscherz ist - wenn man so will - als eine Vorübung für den Umgang mit Fake News und mit Deepfakes zu verstehen.

Durch fingierte Nachrichten wird dabei der Einzelne darauf getestet, ob er erfundene Nachrichten von der Wirklichkeit zu unterscheiden versteht.

Ich persönlich wurde durch die gutefrage.net-Androhung von Punktabzug bei "Untätigkeit" so irritiert, dass ich mich über die angeblich geplante Maßnahme mehrmals beschwert habe, bis ich - als ich die "Maßnahme" länger verfolgt hatte - erkannte, dass sie ein Aprilscherz war.

Was beim Gebrauch des Aprilscherzes (der in manchen Zeiten und Regionen auch an anderen Tagen geübt wurde) als lustige Fiktion geboten wird und wurde, ist jetzt gängiges politisches Manipulationsmittel geworden. Von US-Trump hat es mit seinen fast täglichen Drohungen noch eine besondere Form der Verunsicherung erreicht. 

Ein Spezialfall ist dabei Friedlich Merz geworden, der nach dem Festhalten an der Schuldenbremse noch vor seiner Kanzlerschaft mit Hilfe einer Änderung des Grundgesetzes ein Sondervermögen von einer Billion Euro anlegen ließ, um der Doppeldrohung durch einen Angriff Putins auf die Nato und eines Austritts Trumps begegnen zu können. Hier sind durch Trump erreichte Verunsicherung und Wahlbetrug kaum noch zu unterscheiden. 

In den Bereich solcher Fake News sind Verschwörungstheorien einzuordnen, die einerseits zum Aufbau einer regierungskritischen Haltung benutzt werden, andererseits aber von ihren Anhängern für wahr gehalten werden, dann aber auch von Regierungsseite benutzt werden können, berechtigte Kritik als Verschwörungstheorie abzutun und deren Vertreter als Verschwörungstheoretiker zu verleumden. 

Das Tempo, mit dem Verschwörungstheorien, Deepfakes und zuvor unvorstellbare Attentate wie der Angriff auf das Welthandelszentrum in New York von 2001 und der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7.10.2023 sich verbreitet haben, führt dazu, dass es extremen moralischen Muts bedarf, einen scheinbaren (durch unglückliche Umstände so zu verstehenden) Atomangriff als nicht real zu erkennen und so einen Gegenschlag zu verhindern, der einen Atomkrieg (und damit wahrscheinlich sogar einen Weltkrieg) auslösen würde. 

Nein, es war ein Aprilscherz, der am 1.4. leicht zu erkennen war 69%
Ja, er war eine geeignete Übung 15%
anderes 15%
gutefrage.net, Aprilscherz, Fake News

Wie weit darf eine Verschärfung der Grenzkontrollen und der Abschiebung gehen?

Während des Zweiten Weltkrieges verschärfte die Schweiz ihre Grenzkontrollen, um den zunehmenden Flüchtlingsstrom einzudämmen, der sich ergab, als das NS-Regime zur systematischen Judenvernichtung überging.

Ein dokumentierter Fall ist der von drei staatenlosen Juden, die am 22. August 1942 an der Schweizer Grenze von Grenzwächtern festgenommen wurden und über die französische Grenze abgeschoben wurden:

"Als die Flüchtlinge die deutschen Grenzpolizei erblickten, sprangen sie in die Rhone und schwammen zurück ans Schweizer Ufer. Dort, flehten sie verzweifelt um Asyl. Ohne Erfolg. Einer versuchte, sich die Schlagadern zu öffnen. Seinem Suizidversuch zuvorkommend, schleppten Schweizer Grenzwächter und Soldaten die drei aneinandergeklammerten Männer vom Ufer weg, um sie den bereitstehenden deutschen Beamten zu übergeben. Die Auslieferung erwies, sich aber als undurchführbar. Da man aufsehenerregende Zwischenfälle vermeiden wollte, vereinbarte Daniel Odier, Polizeioffizier des Genfer Territorialkreises, mit den deutschen Grenzbeamten, eine offizielle Übergabe der Flüchtlinge auf dem Boden des besetzten Frankreichs. Dort wurden die drei Juden von der deutschen Grenzpolizei verhaftet und – wie andere Flüchtlinge später berichteten – ins Gefängnis von Gex gebracht. Am 18. September 1942 wurden Eduard Gos, Hubert und Paul Kan über Drancy nach Ausschwitz deportiert.“

Der Zwang, der damals von der Schweiz ausgeübt wurde, war legal. Meine Frage: Kann die damalige Schweizer Politik für das heutige Deutschland ein Vorbild sein?

Recht, Flüchtlinge

Was ist im Zusammenhang mit Hate Speech sinnvoll?

Es gibt neuerdings Meldestellen, bei denen man zum Teil auch anonym auf "Hate Speech" aufmerksam machen kann.

Da man unter Hate Speech (Hassrede) ganz unterschiedliches verstehen kann ("Ich hasse das, wenn du deine Socken einfach auf den Boden schmeißt", gehört allerdings mit Sicherheit nicht dazu), biete ich zwar Antworten zur Abstimmung an, weil das eine übersichtlicheres Meinungsbild ergibt, ziehe aber ausführlichere Antworten auf die folgenden Fragen vor:

Sind solche Meldestellen überhaupt sinnvoll?

Geht nicht vielleicht schon der Brauch auf gutefrage.net zu weit, dass Fragen, die nach Ansicht des Teams Hate Speech enthalten oder provozieren sollen, gelöscht werden?

Ist der weiter unten angeführte Katalog von Äußerungen und Handlungen zu weit, die die Hessische Meldestelle als strafbar aufzählt?

Sollte man anonyme Meldungen zulassen oder nicht? (Besteht in dem Fall die Gefahr der Denunziation?)

Katalog der Hessischen Meldestelle:

Hate Speech bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Meinungsäußerungsfreiheit und den Schranken, die sich aus den allgemeinen Gesetzen, z.B. dem Strafgesetzbuch, ergeben. Besonders schwerwiegende Formen von Hate Speech können daher strafrechtlich relevant sein. In Betracht kommen insbesondere die Straftatbestände

  • § 86 StGB Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen
  • § 86a StGB Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen
  • § 90a StGB Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole
  • § 90b StGB Verfassungsfeindliche Verunglimpfung von Verfassungsorganen
  • § 111 StGB Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
  • § 126 StGB Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten
  • § 126a StGB Gefährdendes Verbreiten personenbezogener Daten
  • § 127 StGB Betreiben krimineller Handelsplattformen im Internet
  • § 130 StGB Volksverhetzung
  • § 131 StGB Gewaltdarstellung
  • § 140 StGB Belohnung und Billigung von Straftaten
  • § 166 StGB Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
  • § 185 StGB Beleidigung
  • § 186 StGB Üble Nachrede
  • § 187 StGB Verleumdung
  • § 188 StGB Gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung
  • § 189 StGB Verunglimpfen des Andenkens Verstorbener
  • § 192a StGB Verhetzende Beleidigung
  • § 201a StGB Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen
  • § 240 StGB Nötigung
  • § 241 StGB Bedrohung
Es sollte Meldestellen für Hate Speech geben. 43%
Der Katalog der Hessischen Meldestlle ist zu weit. 43%
Hate Speech sollte nicht gelöscht werden. 14%
Es sollte zwar Meldestellen geben, aber keine anonymen Meldungen. 0%
Politik, Recht
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