Also ich finde, dass dies eine gute und berechtigte Frage ist, auch wenn ich die hier geschilderte Erfahrung dazu nicht als Grundlage nehmen würde.
Meine Erfahrung:
- Diplomarbeit im Recht geschrieben, als Wirtschaftsingenieur
- 8 Jahre Streitigkeiten im Familienrecht
- 10 Jahre Streitigkeiten im Mietrecht
- 10 Jahre Streitigkeiten um Behinderung und Hörgeräteversorgung
Ich würde mal den gesunden Menschenverstand als Grundlage nehmen, wenn ein Massstab gefunden werden soll, ob Respekt vor Staat, Gericht, Richter (nicht Person, da sollte immer Respekt gewahrt werden) angemessen ist.
Halten wir uns erstmal vor Augen, dass z.B. der Gesetzestext des BGB seit seinem Bestehen von mehr als 100 Jahren nahezu unverändert gelassen wurde. Es werden Worthülsen verwendet, sogenannte unbestimmte Rechtsbegriffe, die immer wieder neu ausgelegt werden müssen, da eine konkretere Gesetzgebung nicht flexibel genug wäre alle Fälle abzudecken. Diese Flexibilität macht dann den oder die jeweiligen Richter mit genau ihrer Einstellung zum Maß aller Dinge. So war es mit diesem BGB auch möglich und "rechtens" Juden zu verfolgen. Würde das damalige Verhalten heute zur Abstimmung gebracht werden, so hätte wohl niemand Respekt vor damaligen Richtern.
Im Grundgesetz steht, dass Frauen und Männer gleichbehandelt werden sollen. Ich empfehle hier jedem einmal Gerichtsbeschlüsse im Familienrecht zu lesen und probeweise Männer und Frauen in den Rollen zu tauschen. Es lassen sich mit etwas Mühe auch echte Urteile finden, die absolut vergleichbar sind. Glauben Sie bitte nicht, dass Frauen und Männer gleichbehandelt werden.
Oder machen Sie mal eine Richterin darauf aufmerksam, dass eine Frau sich eine Arbeitsstelle erschlichen hat, bzw. für den Verlust selbst verantwortlich ist, wenn Sie eine verpflichtende Selbstauskunft bezüglich Ihrer Belastbarkeit des Rückens dem Arbeitgeber verschwiegen hat, obwohl für jedem klar war, dass sie es nach geltendem Recht hätte sagen müssen, weil es für die Tätigkeit gebraucht wird. Es wurde sofort ein Sonderstatus zum Lügen bei Bewerbung geschaffen, da ja Hilfe zwischen Frauen selbstverständlich ist (solange andere dafür zahlen müssen.).
Richter haben eine Neigung, dass Sie die Parteien umerziehen müssen, damit die ihnen keine Arbeit mehr machen und bloss nicht wieder kommen. Darum läuft alles darauf hinaus, dass immer und ich meine immer und überhaupt beide Parteien schuldig sind. So wurde z.B. eine Kupferdachrinne vor Abriss eines Hauses zum Selbstabholen bis zum Termin x verkauft. Als der Käufer nicht erschien, wurde das Haus mit Dachrinne abgerissen. Schuld war auch der Verkäufer, da er nicht oft genug informiert hatte, dass es um den Termin x geht.
Eine weitere Unkultur ist es von Richtern sich Arbeit zu ersparen, in dem eine Partei unter Druck gesetzt wird irgend etwas von sich aus zu unterschreiben, sonst kann die Verhandlung angeblich nicht abgeschlossen werden. Eine spätere Unterschrift nach Prüfung der neuen Sachlage in Ruhe zuhause mit Rücksprache wird nicht erlaubt. Zu empfehlen ist es dann einfach aufzustehen und zu gehen. Es besteht eine Pflicht an Gerichtsterminen teil zu nehmen, aber nicht auf Unterschrift im Gericht und i.d.Regel ist man kein Gefangener, auch wenn Richter es gerne so darstellen. Es zeigt sich dann regelmäßig, dass sie sich selbst nur Arbeit ersparen wollten, denn es geht auch so.
Ich würde die Situation mal so einschätzen:
Zu 10% besteht eine Chance, dass ein Rechtsanwalt gefunden wird, der nicht nur verdienen will (das hat er mit jedem Verfahren) sondern auch das Recht nach gesundem Menschenverstand wirklich verfolgt.
Zu weitern 10% gerät man an ein Gericht, dass keine eigenen Interessen primär verfolgt. Böse Zungen sagen, dass Praktikanten die Urteile schreiben und die Richter nur noch mal drüber schauen, um gröberen Blödsinn zu verhindern.
Zu statistisch 1% bekommt man das, was man eigentlich erwarten würde nach gesunden Menschenverstand, das also Respekt verdient.
Dazu kommen all die Sinnlosigkeiten, die sich ein Gesetzgeber so ausgedacht hat. Aber das würde hier den Rahmen sprengen, war aber eigentlich mit "Staat" Teil der Frage.
Ich wünsche trotzdem einen angenehmen Tag.