Die Schicksale der Menschen, die auf der Straße landen, sind sehr unterschiedlich. Es gibt Leute, die hatten mal ein Haus, ein Auto und eine Firma. Und schlafen jetzt in einer Notunterkunft. Weil die Partnerin, die mit dem Kind hinten drauf auf dme Fahrrad unterwegs war, von einem LKW überrollt wurde.

Um den Schmerz zu betäuben, half der Alkohol, Briefe wurden nicht mehr geöffnet und am Ende war alles weg. Nicht nur das Haus, auch der Job. Schicksale wie diese gibt es viele...

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Wir als Berliner Stadtmission helfen Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Letztes Jahr hat zum Beispiel ein junger Mann, der zwei Jahre lang in einer Notübernachtung geschlafen hat, mit unserer Unterstützung eine eigene Wohnung gefunden und einen Minijob. Anfang März wird er einen Arbeitsvertrag für eine Vollzeitstelle unterschreiben. Wir freuen uns mit ihm.

Schicksale wie diese gibt es viele. Da gibt es den älteren Herrn, der mit unserer Hilfe von der Straße weg gekommen ist und nun in seine eigene Wohnung umziehen konnte oder die Frau, die statt im Gefängnis zu sitzen, im Projekt "Arbeit statt Strafe" wieder neuen Lebensmut geschöpft hat.

Wie vielen Menschen wir täglich helfen, können wir nicht sagen. Aber es sind viel mehr Menschen, die Hilfe brauchen, als uns lieb ist.

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...das hängt ganz davon ab, wie die Bundesregierung die Mehreinnahmen verteilen würde, wenn sie eine Steuer auf das Einkommen von Spitzenverdienenden einführen würde. Wenn es ausschließlich sozialen Trägern zu Gute käme, sagen wir gerne - her damit :-)
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Das fragen wir uns auch ;-) Natürlich wäre es schön, wenn Krankenpfleger:innen oder Soziarbeitende genau so viel Geld verdienen würden, wie ein Portfoliomanager. Aber leider ist mit unseren Seniorenwohnheimen oder unserer Ambulanz für nicht krankenversicherte Menschen nicht so viel Geld zu verdienen wie mit Wertpapieren. Das schlägt sich dann auch in den Gehältern nieder...

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Soziale Träger wie die Berliner Stadtmission kümmern sich um alle Menschen, egal woher diese kommen. Wir unterscheiden nicht nach Geschlecht, sexueller Orientierung oder Staatsangehörigkeit. Bei uns sind alle Menschen gleich und erhalten dieselbe Zuwendung, dasselbe Essen und dieselbe Hilfe - egal ob sie aus dem In- oder Ausland kommen :-)

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Die Kolleg:innen und ehrenamtlich Tätigen, die mit obdachlosen Menschen zusammen arbeiten, machen ihren Beruf gerne. Sie wollen Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Die Berliner Stadtmission als evangelischer Verein betrachtet und behandelt jeden Menschen gleich. Sich um Menschen zu kümmern, denen es gut geht, ist einfach. Wir, denen es gut geht, sehen es als Menschen und Christen als unserer Aufgabe, Schwächere zu unterstützen und ihnen auf dem Weg in ein unbeschwertes Leben zur Seite zu stehen.

Manche Erlebnisse und Schicksale sind tatsächlich herausfordernd. Da stehen den Kolleg:innen dann Seelsorger:innen und Supervisor:innen zur Seite, um das Erlebte zu verarbeiten. Außerdem wird es einfacher, schwierige Situationen zu meistern, wenn man sie nicht zum ersten Mal erlebt. Oft hilft es schon, zu deeskalieren und den anderen, der schlecht gelaunt ist, positiv und wertschätzend zu behandeln.

Sehr oft gibt es aber auch schöne Momente voller Dankbarkeit, wo ein Mensch dem anderen hilft und beide sich am Ende darüber freuen können. Egal ob der eine ein schlimmes Schicksal erlebt hat oder nicht.

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In Berlin durften Menschen ohne Obdach während der Pandemiehochzeit in Hostels und Hotels übernachten, die vom Berliner Senat eigens dafür angemietet und beispielsweise durch die Berliner Stadtmission betrieben wurden. Als die obdachlosen Menschen zur Ruhe kamen, ein Dach über dem Kopf und regelmäßig Essen auf dem Tisch hatten, stellten sich viele die Frage, ob sie ihrem Leben noch einmal eine Wendung geben können?

Daraus sind die so geannten 24/7-Unterkünfte entstanden: So konnte auch die Berliner Stadtmission unterstützt von der Senatssozialverwaltung und der Europäischen Union seit dem Winter 2021 ein neues Hilfsangebot eröffnen: Die Unterkunft für Schutz und Neustart (SuN).

In diesem Projekt im Tag-und-Nacht-Betrieb werden Obdachlose, die ihrem Leben eine neue Perspektive geben wollen, 24 Stunden am Tag und sieben Tage pro Woche untergebracht, versorgt und betreut durch Sozialarbeitende, Psycholog:innen und Seelsorger:innen.

Ergänzt wird das Angebot um tagesstrukturierende Maßnahmen wie die Mitarbeit in der Kleiderkammer oder anderen Projekten.

Vielen Menschen konnte so geholfen werden. Sie wurden bereits in ein neues Leben mit eigener Wohnung abseits der Straße entlassen.

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Da sind wir komplett einer Meinung. Wer glaubt, Hartz4 reiche aus, sollte über einen langen Zeitraum versuchen, davon zu leben. Als kurzfristige Hilfe ist diese Unterstützung in Ordnung. Aber sie war ursprünglich nicht als Langzeitunterstützung gedacht und das ist heute, wo so viele Menschen von ihr abhängig sind, ein sehr großes Problem.

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Es gibt Projekte der Berliner Stadtmission, die staatlich finanziert werden wie beispielsweise von November bis März die Notunterkünfte für obdachlose Menschen. Bezahlt wird ein Übernachtungsplatz im Warmen. Wir als evangelischer Verein wollen darüber hinaus die obdachlosen Menschen, die zu uns kommen, noch medizinisch versorgen, ihnen eine warme Suppe reichen und auch Sozialberatung anbieten. Diese Dinge werden nicht staatlich oder städtisch finanziert und wird können sie trotzdem anbieten - dank der Spenden, die uns erreichen.

Wir versuchen, die uns zur Verfügung gestellten Mittel bestmöglich einzusetzen. Doch leider reichen die Spenden nicht immer aus, um Menschen in Not individuell zu unterstützen...

Denn es gibt Zeiten im Jahr, da spenden die Menschen gerne - beispielsweise um Weihnachten herum. Obdachlose gibt es aber das ganze Jahr über und deshalb freuen wir uns ganzjährig über jede Unterstüzung. Diese Spenden können Anziehsachen sein oder Lebensmittel oder Zeit für ehrenamtliches Engagement oder auch Geld.

https://www.berliner-stadtmission.de/wie-sie-helfen-koennen/unterstuetzen/online-spenden

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Viele Menschen, die auf der Straße leben, haben psychische Probleme. Schätzungsweise sind es 70 Prozent - Tendenz steigend. Die Berliner Stadtmission sieht eine große Herausforderung darin, dass diese Menschen gar nicht in der Lage sind, ihre Ansprüche überhaupt geltend zu machen.

Im vergangenen Jahr hat die Berliner Stadtmission deshalb vier Psycholog:innen eingestellt, die sich ausschließlich darum kümmern, wenn bei Menschen ohne Obdach, die Seele klappert. Allerdings dauert es sehr, sehr lange, zu diesen Menschen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und danach etwas an ihrem Zustand zu verbessern. Um den vielen Leuten mit psychischen Problemen auf der Straße zu helfen, müssten viel, viel mehr geschulte Fachleute unterwegs sein und Hilfe anbieten. Außerdem müsste geklärt sein, wer politisch für diese Menschen zuständig ist und tatasächlich daran arbeitet, deren Gesundheitssituation zu verbessern. Aktuell ist es unser Bundesgesundheitsminister!

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Jeder obdachlose Mensch ist anders und damit hat er oder sie auch ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Eine eigene Wohnung für alle Menschen ohne Obdach wäre ideal - davon sind wir aber noch ganz schön weit entfernt... Denn aktuell wird es ja sogar mit einem geregelten Einkommen immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Wer jemandem, der auf der Straße lebt, Geld spenden möchte, kann das tun. Mit fünf Euro kann dieser Mensch sich dann vielleicht eine Pizza kaufen oder eine Portion Pommes, die er oder sie so gerne isst. Wer Menschen auf der Straße kein Geld geben mag, kann einzelne Obdachlose auf dem Weg in den Supermarkt auch einfach fragen, ob etwas mitgebracht werden kann...

Eine Spende an eine wohltätige Organisation in der Region hilft, dort Not zu lindern, wo sie groß ist.

Wer Angst hat, dass obdachlose Menschen mit dem geschenkten Geld "das Falsche" kaufen, der hat etwas nicht verstanden: Eine Spende ist ein Geschenk. Und wenn ich jemandem Geld zum Geburtstag schenke, dann schreibe ich dieser Person ja auch nicht vor, was er oder sie sich davon zu kaufen hat...

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Uns in Deutschland geht es sehr gut, wenn wir unsere Lebensbedingungen mit jenen in anderen Ländern vergleichen. Da ist es doch ganz verständlich, wenn Menschen aus anderen Ländern zu uns nach Deutschland kommen, um hier ihr Glück zu versuchen und sich auch ein schönes Leben aufzubauen.

Großstädte ziehen diese Glücksritter an - dort gibt es Arbeit, Wohnungen im besten fall sogar eine gleichsprachige Community.

Ein Grund, warum es viele arme Menschen nach Deutschland verschlägt, ist neben der Suche nach dem Glück auch unser Pfandflaschensystem. Wer Pfandflaschen sammelt, kann sich ganz gut ein paar Euro am Tag verdienen und damit im kleinen Rahmen Lebensmittel und Getränke kaufen...

Großstädte bieten zudem ein ausreichendes Maß an Anonymität, denn viele Menschen schämen sich dafür, Pfandflaschen sammeln und betteln zu müssen.

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Es gibt sicher sehr viele Ideen und Vorschläge, was die Politik machen kann, um Armut in Deutschland zu verhindern. Zunächst müsste wohl die finanzielle Unterstützung durch Ämter der Lebensrealität der Menschen angepasst werden. Wenn die Preise für Lebensmittel und Energie spürbar steigen, klingt es fast schon wie Hohn, die Hartz IV-Sätze ab 2022 lediglich um drei Euro pro Monat zu erhöhen...

Außerdem müssen dringend neue Wohnungen gebaut werden, und und und...

Vielleicht sollte jeder von uns auch sich selbst fragen, was er oder sie gegen Armut tun kann?

Wir hätten da ein paar Ideen: In sozialen Einrichtungen ehrenamtlich tätig werden, umonst Nachhilfeunterricht in der Nachbarschaft geben, für Menschen ohne Obdach hin und wieder mal eine Kleinigkeit beim Einkaufen mitbringen (und sie natürlich vorer fragen, was sie sich wünschen), Geld an eine soziale Einrichtung des Vertrauens spenden, oder, oder, oder...

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Das bedingunslose Grundeinkommen ist sicher ein guter Ansatz, um Menschen, denen es nicht gut geht, zu helfen. In einigen Ländern wird das bereits ausprobiert. Allerdings ist die Idee ja vielmehr, dass Menschen durch dieses Grundeinkommen die Freiheit erhalten, Dinge auszuprobieren, sich umzuorientieren oder eben auch nichts zu tun, wenn sie das so wollen.

Ein soziales Netz, wie wir es in Deutschland haben, hilft vielen Menschen dabei, schwierige Zeiten zu überbrücken. Als dauerhafte Unterstützung ist es sicher ausbaufähig...

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Vielleicht wäre es gut, mit den betroffenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist eine gute Möglichkeit, um Vorzrteile abzubauen. Das setzt aber Interesse voraus, den anderen tatsächlich kennen lernen zu wollen. Wer Lust hat, mit Menschen, denen es im Leben nicht so gut geht, ins Gespräch zu kommen, kann beispielsweise ehrenamtlich aushelfen bei sozialen Einrichtungen. Dort können Vorurteile schnell abgebaut werden.

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Es stimmt, wir haben in Deutschland ein gutes Hilfenetz und viele müssten nicht auf der Straße leben. Sie können zur zuständigen sozialen Wohnhilfe gehen und eine ordnungsrechtliche Unterbringung beantragen. Aber was, wenn ein Mensch psychisch erkrankt ist oder nicht selbstbewusst genug, um seine oder ihre Rechte durchzusetzen? Wenn der Mensch stark drogen- oder alkoholabhängig ist oder aus Bulgarien, Rumänien oder Polen stammt? Dann wird die Sache kompliziert...  

Die Mischung der Menschen auf der Straße ist so bunt wie das Leben selbst: War das Leben bereits als Kind nicht fair zu dir, war die Nähe deines Vaters als kleines Mädchen unerträglich, gab es zum Mittagessen Schläge, jeden Tag, dann geht es manchmal im Leben bitter weiter…

Ja, es gibt Menschen, die nur vorübergehend für drei Monate im Leben obdachlos sind. Eine kurze Episode, sich selbst helfen oder helfen lassen.

Im Regelfall muss Obdachlosigkeit aber Jahre zuvor "gut vorbereitet" werden: Man muss den Kontakt zu Freunden, Verwandten, Arbeitskolleg:innen abbrechen, erst ganz allein auf sich gestellt sein.

Ist dieser Zustand erreicht, ist aber alles gar nicht mehr so leicht im Leben und der Weg auf die Straße oft unausweichlich.

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