Beim Klavierlehrer nicht viel gelernt?

8 Antworten

Ich finde es immer etwas schwierig zu beurteilen, wie viel man in den Jahren gelernt hat... niemand lernt gleich schnell und nicht jeder investiert gleichviel Zeit zum Lernen. Und so sieht der Stand der aktuellen Fähigkeiten nach einer gewissen Zeitspanne nicht bei jedem gleich aus.

Beim Klavierspielen verbessert man durch regelmässiges Spielen ja nicht nur die Fähigkeit die Noten zu lesen, es verbessert sich auch die Fingerfertigkeiten und die gesamte Spieltechnik. Von daher bezweifle ich, dass du nach 7 Jahren Klavierspielen "nur" gelernt hast Noten zu lesen.

Es ist natürlich ein anderes "Problem", wenn man nur Stücke spielt, welche einem nicht so gefallen und einem das Gefühl geben, dass sie zu "einfach" sind.

Weshalb suchst du dir eine Klavierstücke nicht selbst aus? - Ich mache das eigentlich immer. Ich bringe irgendwelche Noten in den Unterricht... und beisse mir dann halt, je nach Schwierigkeitsgrad die Zähne daran aus. Mein Klavierlehrer weiss jedoch, dass ich mir oft Stücke aussuche, die für meinen Level vielleicht doch etwas zu schwierig sind... aber er weiss auch, dass ich extrem geduldig bin, sehr lange an einem Stück zu üben.

Daher würde ich an deiner Stelle mal versuchen, selbst die Wunschstücke auszusuchen, die dir aufgrund der Komplexität gefallen. - Sollte bei deinen Wunschstücken dein Klavierlehrer nicht mithalten können, wäre es wahrscheinlich Zeit, einen neuen Lehrer zu suchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie stehts mit Übungsanteil zu Hause?
Sieben Jahre klingt nach einer langen Zeit, was meint dein Lehrer denn dazu, wie weit du sein solltest?

Evasion861 
Fragesteller
 28.06.2022, 15:55

Ich lerne so 1-2 Stunden am Tag. Also ich selber spiele Stücke wie Fantasie Impromptu oder die etude op 10 no 4 aber der Lehrer gibt mir halt sowas wie ronda alla turca

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Da frage ich mich, was du denn die letzten 7 Jahre gelernt hast, wenn du jetzt erst Notenlesen lernst. Dein Lehrer kann sicher gut einschätzen, wie weit du schon bist und ob er dir schwerere Stücke zutrauen kann. Es sei denn, er hat sich die letzten 7 Jahren einen lauen Lenz gemacht. Dann würde ich den Lehrer wechseln.

Hallo Evasion. Du hast geschrieben, du hast in sieben Jahren nur Noten lesen gelernt sowie ein paar einfache Stücke. Ich hatte zuerst ein Problem des Unterrichts und eine schlechte Lehrkraft vermutet. Unten lese ich aber, dass du den Mozart jüngst gespielt hast, jedoch in Eigenregie beim Chopin angekommen bist. Ich tippe hier auf ein Kommunikationsproblem. Zunächst mal ist es keine Schande, nach sieben Jahren erst beim Rondo alla Turca angekommen zu sein. Je nachdem mit wie viel Jahren du angefangen hast (du wirst damals ja recht jung gewesen sein), ist das eigentlich nicht bedenkenswert. Nun wurschtelst du parallel allein an weitaus anspruchsvolleren Dingen herum. Das ist so kein guter Weg. Insbesondere wenn du an ein Musikstudium denkst (so schreibst du es ja), gehört es auch dazu, der Lehrkraft zu vertrauen und zu folgen. Fakt ist ja: Du verbindest grad Unterricht mit Autodidaktischem. Du verwendest (so mein Tipp, korrigiere mich gerne) mehr Übezeit für deine virtuosen Pläne, als für die "Aufgaben" deines Lehrers. Ist es ein guter Lehrer, so wird er wohl merken, dass du möglicherweise nicht die Fortschritte in dem Zeitrahmen machst, wie er sich vorgestellt hat. Einfach weil du mit anderem beschäftigt bist. Ich würde dir daher folgenden Tipp geben: Suche die Kommunikation mit ihm. Teile ihm deine Sorgen genau so mit, sag ihm dass du dich unterfordert fühlst, dass du das beruflich machen willst. Wenn er begründete Zweifel daran hat, dass das klappt und die Chopins einfach noch zu hochgegriffen sind, wird er es dir sagen. Vielleicht freut er sich aber auch über dein Engagement und geht das versuchsweise mit dir an. (Immer vorausgesetzt sie/er ist ein guter Lehrer, natürlich.) Das ist allemal besser, als allein nebenher Selbststudium zu betreiben, insbesondere wenn man den harten Weg einer professionellen Ausbildung vor Augen hat...

lg up

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Musikalisch unterwegs seit über dreißig Jahren.

Ich denke, dass dein lehrer sich an deinem lerntempo orientiert hat. Ich habe auch verschiedene Instrumente gelernt, zuletzt Schlagzeug. Da war meine lernkurve in knapp 2 jahren relativ steil, weil ich genug Disziplin hatte mein "Wochen Ziel" bis zur nächsten Stunde zu erreichen. Andere haben in diesem Zeitraum nichtmal ansatzweise diesen lernfortschritt gehabt weil sie einfach nie regelmäßig geübt haben