Zusammen mit Verwandten des Mannes in einem Haus leben?
Hallo zusammen,
mein Mann plant, ein Mehrfamilienhaus (mit separaten Eingangstüren) zu kaufen und die anderen Wohnungen an seine Verwandten zu vermieten. Nun ist es so, dass eine dieser verwandten Personen sich zuletzt abfällig gegenüber mir verhalten hat und sie zuvor bereits ekelhaft gegenüber meiner Schwägerin war, wie beispielsweise Lügen innerhalb der Familie verbreitet, um diese ins schlechte Licht zu rücken. Bei anderen ist diese Person der größte Engel und tut alles, um gut vor ihnen dazustehen. Aufgrund sprachlicher Barrieren kann ich mich nur äußerst oberflächlich in ihrer Muttersprache mit ihr unterhalten und sie daher nicht fragen, warum sie sich so benimmt. Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich nicht mit ihr unter einem Dach leben möchte, da ich befürchte, dass das nicht gut ausgehen könnte. Leider hatte er aber kein Verständnis, da er diese Person selbst nur von der Schokoladenseite kennt. Ich weiß nun nicht, was ich machen soll. Ich wäre unter der Woche allein mit der Person in dem Haus, da die anderen auf Montage arbeiten, ich im Home Office und sie nicht arbeitet (was sich in den nächsten Jahren wohl auch nicht ändern wird). Soll ich es drauf ankommen lassen und mir dann ggf. eine eigene Wohnung suchen oder wie würdet ihr handeln?
Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge!
4 Antworten
Habt ihr eine Zugewinngemeinschaft in der Ehe oder einen Ehevertrag?
Nicht, dass er sich mit dem Projekt übernimmt und du dann da finanziell als Ehefrau mit drinnen hängst. Ich arbeite in einer Bank, mehrere Freundinnen aus dem Studium auch, eine davon in der Baufinanzierung. Solche Projekte klingen immer gut, es kommt aber auch mal vor, dass Familienmitglieer plötzlich die Mietzahlung einstellen und plötzlich das Geld für die Kreditrate fehlt.
Dir muss klar sein, wenn das scheitert und du dann ausziehst, dass das vermutlich auch das Ende der Ehe bedeutet. Denn wenn er dir jetzt schon nicht glaubt, dass sie solche Dinge tut UND an deinem unguten Gefühl kein Interesse zeigt, dann wird er wenn danach Dinge vorfallen sicherlich auch nicht auf deiner Seite stehen. Zumal, wie du sagst, er ja gar nicht da wäre, es also wieder nicht selbst mitbekommt.
Mal ehrlich, selbst wenn ich mit jemandem kein Problem habe, wenn mein Partner mit der Person ein Problem hat, warum auch immer und das sich nicht absehbar einfach lösen lässt, zieht man nicht zusammen in ein Haus. Und das ist nur eine Beziehung, keine Ehe, da sollte man erst Recht Rücksicht auf Gefühle und Wünsche des anderen nehmen, gerade wenn sie Person die ist, die am meisten dort sein wird.
Er sucht gerade noch nach dem passenden Kreditinstitut, aber er verdient deeeutlich mehr als ich und sagte, wenn ich mich nicht beteiligen will, bezahlt er alles alleine - kenn mich da gar nicht aus, aber würde dann höchstens was beisteuern, was ich wieder mitnehmen könnte, falls es hart auf hart kommt.. bzgl. seiner Familienmitglieder habe ich da offen gestanden auch meine Bedenken, da mein Mann in der Vergangenheit bereits häufig sehr großzügig ihnen gegenüber war.
Verstehe selbst nicht, dass er nicht einmal mit sich reden lässt - diese Person ist nicht mal seine Blutsverwandte und nach den damaligen Streitigkeiten mit der Schwägerin müsste er doch zumindest skeptisch sein. Und wir würden auf dem Land leben, diese Person hat keinen Führerschein und wäre dann auch sicher immer wieder von mir abhängig, weshalb ich ihr auch nicht wirklich aus dem Weg gehen könnte.
Und das sehe ich genauso - ich bin ja kompromissbereit und sage, wir können in der Nähe seiner Verwandten wohnen, aber alle unter einem Dach halte ich für sehr gewagt und finde es schade, dass er so uneinsichtig ist.
Deine Situation kann ich gut verstehen. Wenn es nur am mangelnden Verständnis Deines Mannes liegt, sollte Dein Mann selbst erleben, wie es ist, wenn er blöd angesprochen und ggf. schlecht behandelt/beleidigt wird. Zu so einem Theaterstück könnte Dir eine Freundin verhelfen. ==> den Spieß umdrehen - und die Freundin will dann natürlich auch mit einziehen.....
Bezahlst Du den Kauf mit? Dann hast Du durch die Mitfinanzierung eine Vetomöglichkeit. Im übrigen bleibt Dir tatsächlich die Möglichkeit, dass Du alleine wohnst (Dir was suchst). Dein Mann muss auch nicht Deine Meinung verstehen (=nachvollziehen), aber er sollte sie akzeptieren.
Wichtig scheint es mir zu sein, dass Du nicht emotional reagierst sondern cool bleibst und Deine Maßnahmen ergreifst.
Das wäre lustig, nur sieht er es so, dass die Frau sich in die Familie des Ehemannes eingliedern muss und andersrum nicht
Das kann man so sehen - aber man kann es auch anders sehen. Ich meine, dass der Ehemann zuerst seiner Frau verpflichtet ist und für sie - und ihr Wohlbefinden - zu sorgen hat. Die Frau ist nicht sein Eigentum (Gegenstand).
Ja genau, wobei der Islam eine sehr untergeordnete Rolle spielt (er trinkt gelegentlich Alkohol, isst Schweinefleisch etc.). Vielmehr ist das eine Tradition in seinem Heimatland, dass die Frau zur Familie des Mannes zieht.
Ja, das kenne ich. Die Kultur enthält ebenso veraltete Ansichten aus dem Mittelalter. Was damals richtig gewesen sein mochte, soll auch heute richtig sein. Bei Menschen, mit mittelalterlicher Einstellung, ist öfters festzustellen, dass sie Probleme haben, die heutige Realität - die andere Kultur in Deutschland (Europa), zu akzeptieren.
Neurotiker wollen die Realität nicht akzeptieren - Psychothiker können das nicht mehr. Da hilft eigentlich nur festzustellen, ob Akzeptanz / Toleranz des Anders-Seins vorhanden ist - oder eben nicht.
Ich fühl mich irgendwie schrecklich, da ich weiß, wie glücklich in dieser Gedanke von diesem Haus mit uns allen zusammen macht
Im übrigen ist sein Verständnis von Glück kritisch zu sehen. Er ist ein Haben-Mensch. ==> Wenn er diese Situation haben kann, dann ist er glücklich. Was soll z.B. ein Mensch machen, dessen großes Glück im Sport liegt - und er einen Unfall erleidet und nie wieder Sport treiben kann? Wir können nichts festhalten, weder unseren Job, noch einen Menschen, noch unsere Gesundheit etc.
Wenn das Glück auf Dinge/Situationen festgelegt wird, die wir nicht festhalten können, ist für diese Menschen das Scheitern bereits vorprogrammiert. Die Folgen sind je nach Mensch: Verbitterung, Depression, Verzweiflung, Gleichgültigkeit. Die Praxen von Psychologen und Therapeuten sind voll mit Menschen, die an ihrer Vorstellung von Glück scheiterten. Seine Vorstellung von Glück liegt in seiner Selbstverantwortung - nicht in Deiner.
Er geht dem nach, was seiner Vorstellung von Glück entspricht. Du gehst dem nach, was Deiner Vorstellung von Glück entspricht. Wenn Glück jeweils etwas anderes ist, braucht man für das Glück des Anderen Toleranz und Akzeptanz. Andernfalls trennen sich die Wege.
Lass es sein
Danke! Werde nochmal mit ihm reden, brauchte die Meinung anderer, da ich dachte, vielleicht sehe ich das falsch und bin zu egoistisch.
Ich würde da nicht einziehen. Die Probleme sind schon vorprogrammiert.
Das wäre lustig, nur sieht er es so, dass die Frau sich in die Familie des Ehemannes eingliedern muss und andersrum nicht 🙈
Ich würde höchstens die Sachen bezahlen, die ich mitnehmen könnte oder die Nebenkosten - aber ich denke, ich werde ihm tatsächlich vorschlagen, mir etwas Eigenes zu suchen. Vielleicht versteht er dann so, wie ernst ich es meine.
Und cool bleiben ist so ne Sache. Ich fühl mich irgendwie schrecklich, da ich weiß, wie glücklich in dieser Gedanke von diesem Haus mit uns allen zusammen macht 🙈