Zitronensäure in Wasser auflöse?

2 Antworten

Moin,

das sind die einzelnen Protolyseschritte der Citronensäure.

Citronensäure ist eine sogenannte dreiprotonige Säure. Das heißt, sie besitzt drei gebundene Wasserstoffatome, die sie als Protonen (H^+-Ionen) abspalten kann. Und genau das zeigen die von euch eingestellten Reaktionsgleichungen.

Im ersten Protolyseschritt wird das erste Proton an ein Wassermolekül abgegeben:

H3Cit + H2O ---> H2Cit^– + H3O^+

Weil dabei also ein Proton (also ein positiv geladener Ladungsträger) von der Citronensäure auf das Wassermolekül übertragen wird, bleibt ein einfach negativ geladener Citronensäurerest (H2Cit^–) übrig und dafür entsteht ein einfach positiv geladenes Oxoniumion (H3O^+).

Im zweiten Protolyseschritt gibt dann das einfach negativ geladene Citronensäurerestmolekül ein weiteres Proton an ein anderes Wassermolekül ab:

H2Cit^– + H2O ---> HCit^2– + H3O^+

Logischerweise entsteht dabei noch ein Oxoniumion (H3O^+), während der ehemals einfach negativ geladene Citronensäurerest nun zweifach negativ geladen ist (HCit^2–).

Im dritten Protolyseschritt gibt jetzt dieser zweifach negativ geladene Citronensäurerest (HCit^2–) auch noch sein letztes Proton an noch ein weiteres Wassermolekül ab, so dass am Ende ein dreifach negativ geladener Citronensäurerest und abermals ein Oxoniumion entsteht:

HCit^2– + H2O ---> Cit^3– + H3O^+

Man könnte auch alle drei einzelnen Protolyseschritte zusammenfassen. Dann ergäbe sich folgende Reaktionsgleichung:

H3Cit + 3 H2O ---> Cit^3– + 3 H3O^+

Alles klar?

LG von der Waterkant

mochi666 
Fragesteller
 17.11.2019, 16:13

Danke dir!

Hat uns sehr geholfen:)

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In Ergänzung zur sehr schönen Antwort von DedeM gibt es hier noch eine Graphik:

Bild zum Beitrag

Auf der x-Achse ist de Verdünnung aufgetragen (c=10⁻ˣ mol/l). Zu jeder Verdünnung zeigt dir die schwarze kurve den pH (die weiße ist die erste Ableitung davon), und die Hintergrundfarben codieren die verschiedenen Protolyse-Stufen: Rot für H₃Cit, rotvio­lett für H₂Cit⁻, blauviolett für HCit²⁻ und blau für Cit³⁻.

In einer 1 mol/l Lösung (x=0) haben wir also fast nur undissoziierte Zitronensäure, unterhalb von 10⁻⁶ mol/l dominiert reines Cit³⁻, die anderen Ionen haben nur je einen schmalen Konzentrationsbereich, in dem sie merklich vorhanden sind.

Eine einfachere aber dafür nicht so hübsche und weniger informative Darstellung ist diese hier: Sie zeigt direkt die Konzentrationen der verschiedenen Citrat-Spezies, aber keinen pH:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
 - (Chemie, Zitronensäure)  - (Chemie, Zitronensäure)
LineareAIgebruh  20.11.2019, 18:22

Womit erstellst du die Grafiken, hast du dafür ein eigenes Programm geschrieben?

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