Zauberflöte: Was verspricht Sarastro Tamino und Papagena?

2 Antworten

Für eine genaue Beantwortung ist es günstig, ein Libretto (Textbuch) heranzuziehen.

Die Versprechen Sarastros werden eher über mit ihm zusammenarbeitende Dritte (Sprecher, Priester) vermittelt.

Versprechen an Tamino bei Bestehen der Prüfungen

  • Einweihung in die Weisheitslehre und freundschaftliche Aufnahme in den Bund der Eingeweihten
  • Zustimmung zur Liebesbeziehung/Ehe Taminos mit Pamina

Versprechen an Papagena

Es kommt kein ausdrücklich genanntes Versprechen an Papagena vor. Denkbar ist eine Verheißung für eine Liebesbeziehung und Ehe mit Papageno.

Papageno wird für den Fall eines Ableistens von Prüfunngen versprochen, ein ihm an Farbe und Kleidung gleichendes tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben zu können, das Sarastro für ihn aufbewahrt hat. Papagena erscheint zuerst als Alte, gibt aber zugleich an, 18. Jahre und 2 Minuten alt zu sein (Zweiter Akt, Fünfzehnter Auftritt). Später bekommt Papageno trotz nicht erfolgreicher Prüfung zur Weisheitstlehre dann die verwandelte Papagena.

Zweiter Akt, Erster Auftritt

Sarastro (in einer Versammlung der Eingewehten):

„Pamina, das sanfte, tugendhafte Mädchen haben die Götter dem holden Jünglinge bestimmt; dies ist der Grundstein, warum ich sie der stolzen Mutter entriss. - Das Weib dünkt sich gross zu seyn; hoft durch Blendwerk und Aberglauben das Volk zu berücken, und unsern festen Tempelbau zu zerstören. Allein, das soll sie nicht; Tamino, der holde Jüngling selbst, soll ihn mit uns befestigen, und als Eingeweihter der Tugend Lohn, dem Laster aber Strafe seyn.“

Zweiter Akt, Dritter Auftritt

Sprecher:

„Ihr Fremdlinge, was sucht oder fordert ihr von uns? Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen?“

Tamino:

„Freundschaft und Liebe.“

Sprecher:

„Bist du bereit, es mit deinem Leben zu erkämpfen?“

Tamino:

„Ja!“

Sprecher:

„Auch wenn Tod dein Loos wäre?“

Tamino:

„Ja!“

Sprecher:

„Prinz, noch ists Zeit zu weichen - einen Schritt weiter, und es ist zu spät. –“

Tamino:

„Weisheitslehre sey mein Sieg; Pamina, das holde Mädchen mein Lohn.“

Sprecher:

„Du unterziehst jeder Prüfung dich?“

Tamino:

„Jeder!“

„Reiche deine Hand mir!

sie reichen sich die Hände

So!“

Zweiter Akt, Dritter Auftritt

Zweyter Priester:

„Aber wenn du dir ein tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben könntest?“

Papageno:

„Ich bleibe ledig!“

Zweyter Priester:

„Wenn nun aber Sarastro dir ein Mädchen aufbewahrt hätte, das an Farbe und Kleidung dir ganz gleich wäre? –“

Papageno:

„Mir gleich! Ist sie jung?“

Zweyter Priester:

„Jung und schön!“

Papageno:

„Und heisst?“

Zweyter Priester:

„Papagena.“

Papageno:

„Wie? - Pa?“

Zweyter Priester:

„Papagena!“

Papageno:

„Papagena? - Die möcht' ich aus blosser Neugierde sehen.“

Zweyter Priester:

„Sehen kannst du sie! - -“

Papageno:

„Aber wenn ich sie gesehen habe, hernach muss ich sterben?“

Zweyter Priester macht eine zweydeutige Pantomime.

Papageno:

„Ja? - Ich bleibe ledig!

Zweyter Priester:

„Sehen kannst du sie, aber bis zur verlaufenen Zeit kein Wort mit ihr sprechen; wird dein Geist so viel Standhaftigkeit besitzen, deine Zunge in Schranken zu halten?“

Papageno:

„O ja!“

Zweyter Priester:

„Deine Hand! du sollst sie sehen.“

Zweiter Akt, Einundzwanzigster Auftritt

Sarastro:

„Prinz, dein Betragen war bis hieher männlich und gelassen; nun hast du noch zwey gefährliche Wege zu wandern. - Schlägt dein Herz noch eben so warm für Pamina - und wünschest du einst als ein weiser Fürst zu regieren, so mögen die Götter dich ferner begleiten. - - Deine Hand - Man bringe Paminen!“

Sarastro:

„Ihr werdet froh euch wieder seh'n! –“