Wut auf Therapeut! Ist dies in meiner Situation berechtigt?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

hallo oooomg

ich kann verstehen, dass dich der Verlauf deiner Therapie frustriert. Insofern sind deine Wurfßgefühle gegenüber dem Therapeuten auch schon verständlich, ich kann aber nicht eburteilen, ob sie berechtigt sind., Das ist aus der Ferne schlichtweg unmöglich.

Die Wut und den Frust in sich hineinfressen taugt bestimmt nichts, insofern wäre es gut, wenn du produktiv damit umgehen könntest. Vielleicht könnten folgende Vorgensweisen dir dabei helfen:

a) Spreche deine Gefühle innerhalb der Therpaie an, versuche dabei erst einmal keine Vorwürfe zu formulieren, sondern erst einmal auszusagen, dass du vom bisherigen Therpiaverlauf enttäischts bist und dass du nach den aktiellen Therpiestunden du dich schlecht fühlst.

b). Guck erst mal wie der Therpeut reagiert.

Wichtig wäre, dass er deine Gefühle und Einschätzungen ernst nimmt (er kann das ja dennoch anders sehen).

c). Frage ihn, was er als Ursache dafür sehen könnte, warum es dir nicht gut geht.

cd)Erst danach solltest du seine Verhaltensweise beurteilen, bis dahin hätte er denke ich noch eine Chance verdient, mir dir das Problem zu bedreden.

e). Trotz aller Wut, fasse deine Kritik möglichst schaorientiert zusammen (wenn da nötig ist). Vielleicht kann dein bisheriger Therpeut nichts für deinen Frust?

In einer Therapie kann einiges auftauchen, das für den Klienten schmerzhaft ist. So bitter das sein kann, das kann dann aber helfen, dass mit dem Klienten ein besserer Umgang mit solchen vielleicht bis dato verdrängten Problemen erarbeitet wird, so dass diese Dinge, die so schmerzen können, produktiv überwunden werden können.

Aus der Ferne kann ich das nicht beurteilen, ob es so bei dir aktuell läuft, aber auch das könnte ein Grund sein, dass du dich da austauscht, erst einmal mit deinem Therapeuten, dann aber vielleicht auch mit einer weiteren Beratung, die da ein Knowhow bezogen auf soclhe Fragen mitbringt.

Schau lieber nach vorne. was könnte dir in deiner Situaition helfen, auch wer könnte dir helfen? Hast du dich schon bezogen auf eine neue Therpaie beraten lassen?

Du kannst dich z.B. an einen sogenannten sozialpsychatrischen Dienst wenden, diese Beratungsstellen sind als erster Anlauf für Menschen gedacht, die sich erst einmal bezogen auf eine Therapie oroentieren wollen. In erster Linie sind das Menschen, die vielleicht mit einer Therapie beginnen wollen, aber auch in deinem Fall, wo dich neuoroentieren möchtest bzw. musst, könnten dir solch eine Beratung bei solch einem Dienst weiterhelfen.

Soweit erst einmal das, was mir zu deinem Problem einfällt. Wenn mir noch was einfallen sollte, melde ich mich.

Liebe Grüße und alles Gute, Thomas

oooomg 
Fragesteller
 09.11.2013, 22:58

Hallo lieber Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort! Hab mich sehr über Deine Hilfe gefreut!

Leider habe ich es noch nicht geschafft meine Wutgefühle dem Therapeuten gegenüber offen auszusprechen. Liegt unteranderem daran, dass ich nicht mehr zu ihm gehe. Und ich momentan auf dem Weg in neue Therapie bin. Allerdings lässt mir diese Wut und Enttäuschung keine Ruhe und ich glaube ich werde Deinen Rat befolgen und mit ihm (auch, wenn die Therapie vorbei ist) darüber reden. Nur ich habe unheimliche Angst davor nach dieser Aussprache wieder zusammen zu brechen, bzw. in eine erneute depressive Phase zu fallen, weil ich wieder zu ihm gegangen bin, ihn gesehen habe ... es ist wie ein "Bann", in den ich gezogen werde. Naja, trotzdem werde ich es tun. Liebe Grüße oooomg

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Warum kann er die Depression nicht behandeln??? Er kann vielleicht keine Medikamente verschreiben. Aber mit einer Depression sollte er doch schon umgehen können.

Es gibt in fast jeder Therapie folgende Phasen:

  1. Skepsis
  2. Annäherung
  3. positive Verklärung
  4. Ablehnung/Wut
  5. wirklich intensive Arbeit
  6. Angst/Wut/Trauer bei Gedanken an Ende
  7. gute Ablösung

das ist jetzt sehr pauschal und laienhaft ausgedrückt. Gerade in bestimmten Phasen ist es auch sinnvoll, dem Klienten selbst die Entscheidung zu überlassen, wann und wie oft er kommen mag. Das ist gerade in Situationen sinnvoll, wenn der Klient zu viel vom Therapeuten erwartet ("Der soll mir helfen" statt "Er unterstützt mich dabei, eigene Lösungen zu finden und um zu setzen"). Vielleicht ist einfach auch die Zeit noch nicht so weit, dass du wirklich etwas ändern willst und du "brauchst" noch eine Phase der Melancholie? Das ist ein "vielleicht", das kann weder der Therapeut noch du (und erst recht nicht ich) genau wissen - das zeigt sich mit den nächsten Tagen und Wochen, ob du weiter arbeiten willst (ob mit diesem oder einem anderen Therapeuten) oder ob du lieber "nichts" tust und Medikamente willst. Das gilt explizit NICHT bei schwerer Depression, da sind Medikamente durchaus angebracht, die dir aber auch ein Hausarzt verschreiben kann und du kannst trotzdem bei einem Therapeuten weiter machen, der nicht verschreiben darf.

Aber auf jeden Fall solltest du dem Therapeuten von deinen Gefühlen berichten. Wenn er gut ist, könnt ihr das aufarbeiten und schauen, wie berechtigt die sind. Ein guter Therapeut weiß zu unterscheiden zwischen "berechtigter" Wut und Wut als Teil des therapeutischen Prozesses. Wenn er das nicht kann, solltest du wirklich wechseln.

oooomg 
Fragesteller
 18.10.2013, 00:05

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Damit hilfst Du mir sehr! LG

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so wie ich aus deinen kommentaren zu anderen antworten lese, liegt es eher an deinem verhaeltnis zum therapeuten als an ihm, dass die therapie dir nicht hilft und (vermeintlich) zu depressionen fuehrt.

psychotherapie bedeutet schwerstarbeit und das vor allem auch fuer den patienten. wenn der patient nicht mitarbeitet, oder erwartungen an den therapeuten hat, die ueber eine professionelle behandlung hinaus gehen (z.b. dass der therapeut sympathie empfinden muss oder persoenlichen kontakt zulaesst), funktioniert die therapie nicht. das kann frustrierend sein und daraus koennen sich sicher auch depressive episoden entwickeln.

eine schuldzuweisung, wie du sie vornimmst, ist da nicht angebracht und auch nicht hilfreich.

du kannst ihm natuerlich einen brief schreiben. der wird aber weder die situation aendern, noch wirft er ein gutes licht auf dich. wenn's dir allerdings fuer dein seelenheil ein anliegen ist, dann schreib einfach deine wut runter und gut ist.

Handelt es sich bei diesem Therapeut um einen wirklichen Psychologen? Soweit ich weiß, bieten ja auch "Heilpraktiker", die eher weniger seriös erscheinen, Beratungen etc. an.

Wie dem auch sei, wenn du das Gefühl hast, die Therapie tue dir nicht gut, dann würde ich schon etnsthaft darüber nachdenken, den Therapeuten zu wechseln.

Möglicherweise hilft es dir auch, mit Vertrauenspersonen darüber zu reden. Oder - wenn es dir nicht gut geht - auch mit der www.telefonseelsorge.de, die bietet auch Beratung über das Internet an.

Alles Gute!

also soweit ich jetzt verstanden habe gehst du zu einem HP ? ja ok, so gut kenne ich mich da zwar nicht aus, aber HP ist dann doch nochmal was anderes als ein ,,kassenzugelassener'' es kann schon sein das die nicht alles dürfen, aber dann frage ich mich wieso er dich überhaupt angenommen hat wenn er doch weiß das dein Problem noch etwas weiter geht als das Spektrum von HP's...hmm naja hilft dir jetzt auch nicht weiter ich weiß, mein Rat daher, such dir einen anderen. Manchmal ist es so im Leben und man bekommt wo anders eine Vhance. Viel Glück!

oooomg 
Fragesteller
 18.10.2013, 18:44

Vielen Dank für Deine Antwort! Du hast Recht, das werde ich machen, nur würdest du einfach gehen oder ihm noch "deine Meinung" sagen oder schreiben?

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kleineBlume23  19.10.2013, 16:16
@oooomg

ich denke das es dir gut tun wird ihm nochmal deine Meinung zu sagen, lass es einfach raus und vor allem: lass das was dich so ankotzt bei ihm! nimm es nicht mit in dein weiters Leben. Ich denke auch es kann auch für ihn gut sein, mal ein Feedback zu bekommen.

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