Würde der Beruf Lehrer zu mir passen?
Ich hatte bis jetzt immer viel Interesse am Beruf Polizistin. Das habe ich immer noch. Mittlerweile finde ich aber den Beruf Lehrerin auch ganz gut. Ich meine, ich gehe total gerne in die Schule und komme mit jedem klar. Ich kann mir aber irgendwie nicht so vorstellen auf einer anderen Schule zu arbeiten als auf meiner jetzigen. Aber das ist denke ich normal, denn ich weiß ja im Prinzip noch gar nicht was nach der Schulzeit auf mich zu kommt. Ich bin schließlich erst 14. Aber Lehrer und Polizei sind doch 2 verschiedene Welten! Ich war am Girl's Day schon bei der Polizei. Ich kenne immer noch viele Polizisten in unserer Stadt und verstehe mich - wenn ich sie mal treffe - super mit ihnen. Das ist aber auch mit meinen Lehrern so. D.h. als Kollegen wären die ja auch toll. Eigentlich bin ich ja mit beiden "Dienststellen" vertraut und ich finde beide Berufe irgendwie anziehend. Als Polizistin würde ich mich einfach wohl fühlen und mir würde die Arbeit zunächst mal bei der Verkehrspolizei sehr viel Spaß machen. Ich hatte ja schon sowas wie ein Praktikum dort. Aber ich gehe auch sehr gerne in die Schule, kann gut erklären und arbeite gern mit Schülern. Auch wenn ich ja selber noch einer bin. Naja, jetzt frage ich euch inwieweit das möglich ist: Für welchen Beruf würdet ihr euch an meiner Stelle entscheiden?
Ich habe zwar noch Zeit, aber ich muss auch bald LK's wählen...(Gymnasium)
9 Antworten
Ich hatte im Laufg meines Lebes meine "Traumberufe" sehr oft gewechselt. Wenn Du all zu launisch wirst und das zu oft machst, ist das sehr folgenreich, weil Du dann nichts wirklich erreichst. Da denke ich nicht nur an mich "schlechtes Vorbild", sondern auch an diese Studenten, die nach dem ersten abgebrochenen Studium in der Studienberatung sitzen und eine Pädagogin vollheulen: "wass soll ich denn machen?". Erbärmlich, wenn man als Erwachsener von anderen hören will, was man mit dem eigenen Leben machen soll.
Aber Fanatismus ist auch keine Alternative. Ein bisschen offenheit muss im Leben schon sein. Und Du bist grad erst 14. Noch in meiner halben Generation vor Dir dachte niemand mit 14 an das kommende Berufsleben (ok, Gymnasium. Auf der HS natürlich anders).
Ich meine, dass eine solche Festlegung für Dich - vier Jahre vor dem Ende der Schule - viel zu früh ist. Deinen Charakter musst Du doch noch ausbilden.
Nutze die Zeit doch, um in Gesprächen noch mehr über deine Traumberufe heraus zu finden. Gerade, was die Polizei angeht, solltest Du auch nach den "dunklen Stellen" suchen.
Ich gebe dabei zu, dass ich als lange Zeit politisch aktiver Mensch, mit Demos usw., kein gutes Bild von der Polizei habe. Aber umgekehrt gibt es auch viele Polizisten, die von diesen Seiten später mehr abgestossen werden, als sie sich haben vorstellen können. Du musst Dir eben klar machen, dass Du auf Befehl brutale und nackte Gewalt wirst ausüben müssen. Da kommt kein Polizist drum herum.
Eine Festlegung z.B. auf "Verkehrspolizistin" ist nicht möglich. EIn Arbeitgeber kann solche Einsatzbereiche auch sehr schnell ändern.
Schon in der Ausbildung wirst Du damit rechnen müssen, den Schlagstock in die Hand gedrückt zu bekommen und auf Demonstranten einzuprügeln. Dafür werden nämlich gerade auch Polizeischüler eingesetzt. Schau Dir die Bilder z.B. von Gorleben dieser Tage an und frage Dich: "will ich einer von denen sein?".
Ähnliches gilt für den Umgang mit Drogenabhängigen, Obdachlosen usw. etc. Menschen, die die Mehrheit nicht sehen will und die Du darum gewaltsam wirst vertreiben sollen. Wenn sich so ein Obdachloser an einen warmen Ort legt, und ihn jemand da weghaben will, wird es Deine Aufgabe sein, in die eisige Kälte hinaus zu prügeln, wo ihn am kommenden Morgen vielleicht der Rettungsdienst oder der schwarze Wagen mitnehmen wird.
Nicht jede/r findet in solchen Aufgaben seine Berufung und viele Polizisten werden dadurch selbst zynisch und brutal.
Das kann ironischerweise genau diejenigen treffen, die mit einer Portion von Helferwillen oder anderem Idealismus angefangen haben und gesehen haben, dass in einem Gewaltapparat genau 0% Raum dafür ist. Mit diesem Idealismus kommen übrigens mehr Frauen (die Bullen nennen Euch gerne "Bulletten") als Männer zur Polizei, die diese Firma mit Sozialarbeit oder Pädagogik verwechseln. So jedenfalls meinte das ein mir bekannter Polizist.
Der Lehrerberuf ist da natürlich wesentlich weniger problematisch. Zumindest kann man als Lehrer eigentlich fast alles tun oder lassen, wie man lustig ist.
Aber wie gesagt: Du hast viel Zeit dafür!
Wenn man absolut keine Ahnung von etwas hat, sollte man sich lieber nicht dazu äußern. Dadurch wird Leuten, die hier um Rat suchen ein falsches Wissen vermittelt. Du stempelst die Polizei als prügelnde, gewissenlose Firma ab. Natürlich muss die Polizei auch mal Gewalt anwenden. Dies ist aber eher selten der Fall. Einsätze bei denen Gewalt angewendet werden muss, bilden eine kleine Prozentzahl. Die meisten Einsätze werden kommunikativ gelöst.
Nun zu einigen Behauptungen: Natürlich ist eine Festlegung auf "Verkehrspolizist" möglich.Wenn man das Studium erfolgreich durchlaufen hat und ein Jahr Streifendienst und zwei Jahre Hundertschaft absolviert hat kann man danach wieder in den Streifendienst zurückkehren.
Das man in der Ausbildung, wie du sagst, schon auf Demonstranten einprügelt stimmt natürlich auch nicht. Während der Ausbildung oder richtigerweise, während des Studiums wird man bei keiner Demonstration eingesetzt.
Genauso falsch ist deine Aussage, dass die Polizei "Obdachlose in die eisige Kälte hinausprügelt." Ganz im Gegenteil, wird ein alkoholisierter Obdachloser bei eisiger Kälte auf der Parkbank entdeckt, wird er , um seine eigenen Individualrechtsgüter zu schützen, an einem Ort verbracht, an dem er nicht mehr droht zu erfrieren. Beispielsweise Einrichtungen vom Roten Kreuz.
Jeder Mensch hat Grundrechte, in die man nicht ohne weiteres eingreifen darf! Deshalb muss die Polizei bevor sie handelt genau überlegen welche Maßnahme sie trifft und ob sie überhaupt verhältnismäßig ist.
Meine Aussagen gelten für das Land NRW.
Die Leistungskurse sind erstmal egal für diese beiden Berufe- kannst du mit jedem machen.
Als Lehrerin musst du viel zuhause arbeiten, dich auch mit schwierigen Schüler (und Eltern) auseinandersetzen, die Lernen uncool finden, schimpfen und beleidigen oder die Lehrer wegen Strafarbeiten verklagen wollen.
Ich denke es ist zu früh, da eine Entscheidung zu fällen. Generell ist aber vor dem Studium zum Lehramt gut, wenn du ne Berufsausbildung hast- denn ob das alles etwas für dich ist, entscheidet sich erst im Referendariat und wenns dann nicht klappt, stehst du mit ner Menge Geld, was du in dein Studium, Umzüge und alles gesteckt hast, in der Kreide und bist zu alt, um Förderungen für schulische Ausbildungen zu erhalten.
Hallo, ich kenne deine Situtation, allerdings bin ich schon 21 und habe eine Berufsausbildung abgeschlossen. Momentan bin ich auf der BOS in Bayern und überlege ebenfalls zur Polizei zu gehen, aber bin mir auch nicht sicher. Eigentlich wollte ich Medizin studieren, aber in den letzten Wochen habe ich festgestellt dass ich kein Student sein könnte. Falls du Lehrerin werden möchtest, mache dir zuvor Gedanken auf welcher Schule du unterrichten möchtest, desweiteren welche Fächerkombination für dich interessant wäre (du darfst ja nicht dass studieren was dir gerade in den Sinn kommt). Meine Schwester studiert momentan in Augsburg auf das Lehramt und wenn ich sehe wieviel Zeit sie nur fürs Lernen und Vorbereiten braucht, könnte ich mir ein Studium nicht vorstellen, vorallem du studierst ja nicht nur 2 der 3 Jahre, sondern viel länger und dann musst du an Seminaren teilnehmen um Leistungspunkte zu sammeln. Aber wie die anderen User oben geschrieben haben, du bist erst 14 Jahre, genieße diese Zeit und habe erstmal Spaß. Vernachlässige aber nicht die Schule ;)
Was ist dir wichtig? Als Polizistin musst du dich mit Leuten befassen und gegen sie vorgehen, die vielleicht das denken, was du auch denkst. Denk an den Castor-Transport.Als Lehrerin handelst du hoffentlich nie gegen deine Schüler. Dann vergleich mal Arbeitszeit und das Gehalt. Bei der Polizei hat die Stunde 60 Minuten, in der Schule 45 : WENN !! Ja wenn mit dem Pausengong die Lehrerin startete in der Klasse und mit dem Pausengong der Unterricht endete. Ist das bei euch so? Wenn man jetzt mal rechnete, dass du als Lehrerin 40 Minuten effektiv arbeitest und das 25 mal pro Woche, wären das 1000 Minuten geteilt durch 60 ergibt das knapp 17 echte Stunden. Nimm das Fach Sport, da gibt es nichts vorzubereiten und zu korrigieren, außerdem macht es uns Spaß. Was denkst du? Na, kannst du dich dafür erwärmen?
Ja, da stimme ich dir eigentlich zu! Aber ich will eigentlich schon seit 8 Jahren Polizistin werden und jetzt plötzlich nicht mehr? Das verwirrt mich irgendwie und die Leute um mich rum denken bestimmt, was geht denn jetzt mit der?
Also. Du kannst durchaus den Beruf als Lehrer anstreben, Vorraussetzung allerdings : SEHR GUTE NOTEN! Denn du musst bedenken, all das was du lernst musst du als Lehrer irgendwann anderen bei bringen. Und ist das nur ein bis zwei Themen die du nicht gut verstehst, ist es keine gute Idee.
Ich wüsste auch schon meine Fächer. --> Sprachen. Also Englisch und Französisch. Latein habe ich nur fakultativ, das geht nicht. In Englisch und Französisch bin ich gut. Das würde ich denke ich auch schaffen. Allerdings kann meine Deutsch und Sozilehrerin weder rechtschreiben noch rechnen noch sich vernünftig anziehen. (Fast Bauchfrei) :P
Und sie unterrichtet am Gymnasium! Wir lachen die ständig aus, weil sogar wir besser rechnen und schreiben können! :D
Oder mein jetziger Englischlehrer hatte nur eine 3 in Englisch und hats trotzdem studiert. Arbeitet jetzt am Gymnasium und hats ja auch geschafft. Deshalb denke ich: "So schwer kanns ja nicht sein."